Bielefeld Jetzt steht es fest: Neues Tempolimit auf dem Ostwestfalendamm

Bielefeld. Am Ostwestfalendamm ist es zu laut, finden die Bewohner der nahen Siedlungen. Das Verwaltungsgericht Minden hatte 2020 die Berechnung des Lärmschutzes durch die Stadt bemängelt. Jetzt hat die Stadt mit Hilfe von Gutachten neu geprüft. Das Ergebnis: Möglichst ab 1. Oktober soll das Tempo am Tag auf 80 und nachts auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert werden. Allerdings gibt es davor noch einige Hürden: Zunächst soll am Donnerstag der Stadtentwicklungsausschuss des Rates den Weg frei machen. Dann muss die Stadt eine Anordnung aussprechen, bei der aber auch der Landesbetrieb &bdquo;straßen.nrw“ erneut gehört wird. Und der sieht die Temporeduzierung nach wie vor kritisch. Denn auf seinem Abschnitt lässt er Flüsterasphalt einbauen, der schon leiser wäre und erst ab Tempo 60 seine Wirkung entfalte. Denn für den umstrittenen Abschnitt zwischen Johannistal und Quelle, um den es geht, ist teils die Stadt, kurz hinter den Blitzern stadtauswärts aber der Landesbetrieb zuständig. Olaf Lewald, Leiter des Amtes für Verkehr, hofft darauf, dass &bdquo;straßen.nrw“ mitzieht. Die Stadt könnte sonst aber auch so auf ihrem Abschnitt das Tempolimit umsetzen. Das wäre aber nur ein kurzes Stück. Allerdings steht auf dem auch die Radaranlage, die die Einhaltung des Tempolimits kontrolliert. "Lärmschutz zwingend notwendig" Das Gericht hatte die Stadt gerügt, die Auswirkungen nicht gründlich genug geprüft zu haben. Frauke Ley, Leiterin des Büros des Oberbürgermeisters: &bdquo;Wir haben unsere Hausaufgaben jetzt gemacht.“ Lewald: &bdquo;Angesichts des hohen Schutzgutes Gesundheit ist eine Lärmreduzierung über das Tempolimit zwingend notwendig.“ Und die Auswirkungen auf andere Straßen stuft die Stadt als &bdquo;verträglich“ ein bei 80 am Tag und 60 in der Nacht. Auf der parallel verlaufenden Artur-Ladebeck-Straße sei nur mit einer Zunahme des Verkehrs von acht Prozent zu rechnen. Allerdings müsse man beobachten, wie sich das entwickele – auch mit Blick auf Umgestaltungen dort, wo ein breiter Radweg und der Reduzierung auf zwei Autospuren angedacht ist. Die Stadt hat aber nur den vom Gericht beanstandeten Abschnitt geprüft. Eine Folge der jetzt favorisierten Temporeduzierung wäre, dass dann Autofahrer, die aus dem OWD-Tunnel kommen, dann nachts erst 60, dann wieder 80, dann 60 und 320 Meter hinter der Abfahrt Quelle wieder 80 fahren dürften. Das klingt wenig logisch, zumal auch an den 80er-Abschnitten viele Wohnhäuser stehen. &bdquo;Straßen.nrw“ hatte zudem angekündigt, ab Quelle nach der laufenden Sanierung von Fahrbahn und Graphia-Brücke sogar wieder auf Tempo 100 gehen zu wollen. Das lehntwill die Stadt nicht. Deshalb kündigte Ley ein weiteres Gutachten für den weiteren OWD-Verlauf bis Brackwede an.

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