Diese Geschäfte eröffnen jetzt am Bielefelder Neumarkt

Bielefeld. Am Kesselbrink ragt das frühere Telekom-Hochhaus, das die Firma Goldbeck zum &bdquo;H 1“ aufmöbelt, empor. Dahinter liegt etwas versteckt der Neumarkt, der nach jahrzehntelangen, oft zähen Planungen und Projekten ein neues Gesicht hat – mit Hotels, Stadtbibliothek, Geschäfts- und Wohnhäusern. Doch nicht alle Läden sind belegt. Das ändert sich jetzt. Früher war hier mal der Bielefelder Wochenmarkt. Der sollte dort auch wieder hin. Doch das ist längst Geschichte, nach vielem politischen Hin und Her. Mittlerweile gehört er am größeren Kesselbrink samstags zum vertrauten Bild. Die Aufgabe, den Neumarkt trotzdem zu beleben, war nicht einfach. Und so bunt wie auf dem Kesselbrink wird es hier wohl nie werden. Doch nach und nach ist der Platz umbaut worden. An die Stadtbibliothek im früheren &bdquo;Amerikahaus“ haben sich die lesefreudigen Bielefelder gewöhnt. Mit den beiden Hotels Légère (120 Zimmer) und Légère Express (anfangs Charly’s House, 112 Zimmer), die Investor Fibona (Wiesbaden) 2016 eröffnete, kommt mehr Publikum auf den Platz. Beide haben sich in Bahnhofs- und Innenstadtnähe etabliert. Restaurant rechnet sich nicht Die Corona-Zeit setzte allerdings auch ihnen zu, räumt Fibona-Geschäftsführer Sven Köllmann ein. Doch im Frühjahr hätten sie sich schnell erholt: &bdquo;Wir sind wieder voll in der Spur.“ Die Auslastung liege bei 60 bis 70 Prozent. Auch die &bdquo;Restrukturierung“ des früheren Charly’s House unter dem Namen Légère Express sei sinnvoll für die Vermarktung gewesen. Zum Neumarkt hin stand aber über Jahre eine Ladenfläche für ein Restaurant mit Außengastronomie auf dem Platz leer. Fibona bemühte sich lange, hier einen Gaststättenbetrieb anzusiedeln. Doch das habe sich wirtschaftlich nicht darstellen lassen, sagt Köllmann. An den Platz hätte es Leben gebracht, aber Fibona schwenkt jetzt um. Im Oktober, wenn alles gut läuft, wird in das Ladenlokal eine neue Zahnarztpraxis einziehen. Die Zahnärzte Silvia Piechota und Daniel Klering, beide auch Zahntechniker und zeitweise an der Medizinischen Hochschule Hannover beschäftigt, wollen sie gemeinsam betreiben – als &bdquo;moderne Praxis mit Wohlfühlambiente“. "Escape-Room" im früheren Baubüro Auffallend ist der Leerstand im größeren Laden auf der Seite zur Herforder Straße hin, am Durchgang neben der Postbank. Hier war einst das Baubüro für den Platzumbau. Jetzt hat sich als neuer Mieter &bdquo;Raum & Zeit“ gefunden – die bisher ihren &bdquo;Escape-Room“, aus dem man sich mit dem Lösen von Rätseln befreien muss, an der Stapenhorststraße betreiben. Doch die wird 2023 lange für eine Baustelle gesperrt. &bdquo;Raum & Zeit“ ziehe auch deshalb um, so Geschäftsführer Michael Wabiszczewicz. Ihr &bdquo;Virtual Reality“, bei dem man mit 3D-Brillen neue Welten sehen kann, bietet die Firma schon am Neumarkt an, drei Escape-Rooms und andere Angebote sollen im Oktober und bis Jahresende folgen. Allerdings Schaufenster mit Waren wird es hier wohl nicht geben. &bdquo;Aber Bilder, Werbung und vielleicht ein Guckloch“, sagt Wabiszczewicz. Und vielleicht könnten im Sommer auch Sitzgelegenheiten draußen aufgestellt werden. Bänke ja, Spielgeräte nein Bänke, allerdings ohne Lehnen, und Sitze gibt es mitten auf dem Neumarkt. Sie werden zunehmend genutzt, manchmal allerdings auch von Personen, die nicht so gern gesehen werden. Ansonsten ist der Platz gepflastert, hat einige Bäume. Allerdings sollte es nach ersten Plänen Hingucker und Attraktionen in der Mitte geben. Doch die Ideen sind verpufft. Grün hätte technische und Pflege-Probleme gebracht, Spielanreize für Kinder gebe es auf dem Kesselbrink. Und das Auftragen von Tanzschritt-Mustern stieß auf Widerstand, weil Anlieger Lärm befürchteten. So ist die Fläche in der Mitte zwar optisch abgesetzt, mit dunklem Asphalt. Aber &bdquo;Gimmicks“ darauf finden sich nicht. Das war anfangs noch Thema unter Anliegern, aber auch bei Bezirkspolitikern. Doch mittlerweile ist es ruhig geworden. Alles ist erst mal befestigt. Da rührt niemand an Änderungen. Lockdown und Normalität Während des Corona-Lockdowns sei der Platz bei Jugendlichen &bdquo;etwas zur Partymeile geworden“. Doch die Lage habe sich wieder normalisiert, sagt Hoteldirektor Thilo Schrewe. Er ist auch zufrieden, dass es sauberer geworden sei und häufiger gereinigt werde. Und mit den Bänken gebe es &bdquo;eine gewisse Aufenthaltsqualität“. Köllmann sagt: &bdquo;Der Platz wird gut angenommen.“ Ernste Probleme sehe er nicht. Und Außenplätze gibt es auch: bei der italienischen Trattoria Vivaldi und vor dem Légère-Hotel.

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