GSWG kauft und baut Wohnungen in Bielefeld und darüber hinaus

Bielefeld. Auf eine Mietpreiserhöhung müssen sich die Mieterinnen und Mieter der GSWG Senne, der Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft einstellen. "Wenn alle Kosten steigen, müssen auch die Mieten steigen", sagt Vorstandsvorsitzender Rainer Kolodziey beim Jahresgespräch. "Damit muss man offen und ehrlich umgehen." Wie hoch die Erhöhung ausfällt, darüber wird im Laufe des zweiten Halbjahres beraten. Bei einer durchschnittlichen Netto-Kaltmiete von 5,75 Euro pro Quadratmeter werde der Anstieg aber verkraftbar sein, meint Kolodziey. In den zehn Jahren von 2011 bis 2021 sind die Kaltmieten insgesamt um 93 Cent gestiegen. Mit dem abgelaufenen Jahr ist die GSWG mehr als zufrieden. Die Genossenschaft sei unverändert gut und solide für die 1.951 Mitglieder aufgestellt. Der Wohnungsbestand ist im Vorjahr enorm gewachsen, weil die GSWG auf Einkaufstour gegangen ist. Gut 150 Wohnungen sind hinzugekommen, die vermietbaren Flächen sind von 92.313 auf rund 96.000 Quadratmeter gewachsen. In der Folge ist die Bilanzsumme auf mehr als 100 Millionen Euro angestiegen. Für die Mitglieder gibt es dank eines Jahresüberschusses von 1,06 Millionen Euro eine Dividende von 3,94 Prozent. 40 neue Wohnungen an der Karl-Oldewurtel-Straße (zuzüglich Arztpraxis) und am Primelweg sind bezugsfertig geworden, zwei Drittel davon sind öffentlich gefördert. Ende Juni kommen weitere neun Mietwohnungen in einem Neubau an der Gustavstraße 4 in Windelsbleiche dazu. In den vergangenen beiden Jahren hat die GSWG mehrere Grundstücke mit rund 21.000 Quadratmetern in ganz Bielefeld gekauft, um dort weitere Mietwohnungen zu errichten. "Wir wollen weiterbauen", sagt Rainer Kolodziey forsch - mehr als 100 Wohnungen in Bielefeld, Minden und Löhne. Notfalls lässt die GSWG die Grundstücke liegen Jedenfalls sollen die Projekte zur Baureife gebracht werden. Ob dann auch tatsächlich gebaut wird? "Wenn die Entwicklung bei den Kosten und auf dem Kapitalmarkt so weitergehen, dann nicht", betont der Vorstandschef, der nach eigenen Worten schon viel in der Wohnungswirtschaft mitgemacht hat, jetzt aber nur mit dem Kopf schütteln kann. Seit Weihnachten seien allein die Zinsen für Baugeld um mehr als 300 Prozent gestiegen. Von den anderen Widrigkeiten ganz abgesehen. "Wenn die Entwicklung so weitergeht wie in den vergangenen drei Jahren wird es eng." Dann würden in Deutschland nicht die angepeilten 400.000 neuen Wohnungen gebaut, sondern dann eher nur 100.000. Zu den Projekten, die die Senner Genossenschaft nur zu gerne umsetzen würde, gehört ein Neubau auf einem rund 4.000 Quadratmeter großen Grundstück Auf dem Langen Kampe. Dort sollen insgesamt 31 Wohnungen entstehen, 7 Millionen Euro investiert werden. Sei November warte man auf die Baugenehmigung. Mit den Mehrgenerationenwohnen in Minden (30 Wohneinheiten) und dem mit der Stadt Löhne geplanten Betreuten Wohnen auf einem ehemaligen Schulgelände würden rund 22 Millionen Euro investiert. Neuer Vorstand gesucht Bei der Mitgliederversammlung, die erstmals nach drei Jahren wieder in Präsenz stattfand, wurden auch wichtige personelle Entscheidungen verkündet. Rainer Kolodziey (70) scheidet aus Altersgründen aus dem Vorstand der GSWG und aus den Geschäftsführungen der sechs Tochterfirmen aus. Allerdings bleibt er der Genossenschaft noch eine Weile als Generalbevollmächtigter mit Prokura erhalten. Sein Nachfolger wird Vorstand Daniel Daldrup. Wer ihm künftig zur Seite steht, muss der Aufsichtsrat entscheiden, der zu großen Teilen neu zusammengesetzt ist. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist Uwe Werner, der lange nebenberuflicher Vorstand war. Ihm zur Seite stehen wiedergewählten Ilona Neumann und Gerhard Haupt sowie die neu gewählten Maike Steinkröger, Manfred Schwittey und Fabian Borgs.

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