Bielefeld Neues Zuhause für Arminia Bielefeld: Großprojekt kostet 10 Millionen Euro

Bielefeld. Große Bauprojekte und Arminia Bielefeld – diese Kombination hat in jüngerer Vergangenheit eher selten Grund zur Freude gegeben und dürfte auch jetzt noch bei so manchem Fan für schweißnasse Hände sorgen. Vermutlich legten die beiden Arminia-Geschäftsführer Markus Rejek und Samir Arabi bei der Vorstellung des wichtigsten Bauvorhabens seit der Errichtung der neuen Haupttribüne größten Wert darauf, auf die solide Planung für das neuen Sport- und Leistungszentrum hinzuweisen. Rund 10 Millionen Euro werden in den kommenden Monaten an der Friederich-Hagemann-Straße in Oldentrup verbaut. &bdquo;Für uns ist heute ein Feiertag“, sagt Rejek. Den Traum von einem eigenen Zentrum, einem &bdquo;Zuhause“ für den Verein habe es schon lange gegeben, doch fast ebenso lange sei es aufgrund der finanziellen Schieflage des Vereins auch nur ein Traum geblieben. Noch vor fünf Jahren wurde erst durch das Engagement des &bdquo;Bündnis Ostwestfalen“ die Pleite des Vereins abgewendet. &bdquo;Damals hätte wohl niemand damit gerechnet, dass wir heute etwas mit dieser Tragweite präsentieren können“, verweist Rejek &bdquo;auf einen langen Weg“, der seit dem offiziellen Startschuss für das Neubauprojekt im Jahr 2018 zurückgelegt worden ist. &bdquo;Ich habe seit Jahren unseren Spielern erzählt, dass wir das Zentrum zukunftsnah bauen wollen“, räumt Samir Arabi ein. &bdquo;Das wurde irgendwann schon zum Running Gag, den mir keiner mehr geglaubt hat.“ Deshalb sei er umso glücklicher, dass die Spieler, die bereits mehrere Jahre für den Verein aktiv sind, jetzt miterleben könnten, dass an der Friedrich-Hagemann-Straße die Bagger rollen. Da Arminia ein Projekt dieser Größenordnung vor allem nach zwei Jahren Pandemie nicht stemmen könne, kommt erneut ein Gesellschaftskonstrukt wie beim Verkauf des Stadions zum Tragen: Finanziert wird der Komplex durch die &bdquo;Bündnis Arminia Leistungszentrum“ GmbH, Arminia ist wie auch bei der Schüco-Arena dann der Mieter. Dachterrasse als Bonbon Für den Bau des Zentrums zeichnet dann ein weiterer Bielefelder Partner, das Bauunternehmen Goldbeck, verantwortlich. &bdquo;Für uns ist das etwas Neues“, sagt der Leiter der Niederlassung Bielefeld, Andreas Isenbeck. Parkhäuser, Bürogebäude oder Wohnhäuser seien schon lange im Portfolio des Unternehmens vertreten, ein Sport- und Leistungszentrum gab es bislang noch nicht. Trotzdem zeigt sich Isenbeck optimistisch, dass trotz der aktuellen Verwerfungen bei Bauprojekten sowohl der finanzielle als auch der zeitliche Rahmen eingehalten wird. &bdquo;Wir haben einen hohen Vorfertigungsgrad“, erläutert der Bau-Experte. Die Bauteile würden praktisch schon fix und fertig an der Friedrich-Hagemann-Straße angeliefert, weshalb man gegen etwaige Materialknappheiten recht gut gewappnet sei. Ein weiterer Vorteil sei die Baugeschwindigkeit: Wenn es nach Plan läuft, sollen bereits Mitte Oktober die Elemente montiert werden, so dass man bereits Ende November &bdquo;regendicht und wettergeschützt“ im Inneren weiterarbeiten könne. In etwas mehr als einem Jahr soll so ein zweigeschossiger Baukörper mit 3.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen, in dem eine Mischnutzung für Verwaltung und Sport möglich sein soll. Allein der ebenfalls zweigeschossig geplante Fitnessbereich soll 400 Quadratmeter groß werden. Als Bonbon wird es eine Dachterrasse geben, von der aus Testspiele verfolgt werden können. Bei den Plänen hat man laut Andreas Isenbeck darauf geachtet, dass man keine &bdquo;Ringeltaube“, sondern ein nachhaltiges, wirtschaftliches Gebäude entwirft, das den Bedarf von Arminia punktgenau abdeckt. Dafür soll auch die Ausstattung des neuen Zentrums sorgen: Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage für den Strom sorgen, geheizt wird mit der Abwärme des benachbarten Sauerstoffwerks Friedrichshafen. &bdquo;Dafür werden eigens von den Stadtwerken Leitungen unter der Straße verlegt“, sagt Rejek. Wenn alles wie angedacht läuft, sollen schon im September 2023 die Schlüssel übergeben werden. Und danach sollen noch weitere Ausbauten am Gelände folgen: Durch weitere Kunstrasenplätze soll dort mittelfristig Platz für alle DSC-Teams geschaffen werden.

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