Nebenkosten-Ranking: Bielefeld ist teuerste Stadt Deutschlands

Bielefeld. Als ob die nahezu überall steigenden Preise für die Bielefelder nicht schon schlimm genug wären, liefert jetzt ein neues Ranking zu den monatlich anfallenden Nebenkosten für eine weitere Hiobsbotschaft. Gemäß einer von der Deutschen Traumhauslotterie beauftragten Auflistung müssen die Bielefelder deutschlandweit am tiefsten für Heizung, Wasser und Strom in die Tasche greifen – rund 75 Euro monatlich mehr als in der günstigsten Stadt. Ein kleiner Trost: Dafür ist Bielefeld bei den Abfallgebühren in dem bundesweiten Vergleich fast am billigsten. Mit der Erhebung soll laut dem Lotterieanbieter aufgezeigt werden, dass sich die finanzielle Belastung durch Nebenkosten von Region zu Region mitunter deutlich unterscheiden können. Und das, obwohl die steigenden Gas- und Energiepreise deutschlandweit spürbar sind. Als Bemessungsgrundlage wurden bei der Analyse 2.500 Kilowattstunden Strom, die für Trink- und Schmutzwasser anfallenden Gebühren eines Zwei-Personen-Haushalts, die ebenfalls durchschnittlichen Heizkosten sowie die Kosten für 16.000 Kilowattstunden Gas pro Jahr genommen. Die dafür anfallenden Preise in den 30 größten Städten Deutschlands wurden dann durch das Vergleichsportal &bdquo;Verivox“ ermittelt. Heraus kam, dass jährlich somit im Schnitt 2.864 Euro für Nebenkosten fällig werden – in Bielefeld seien es 3.481,23 Euro. Ebenfalls teuer ist es gemäß der Erhebung in Wuppertal (3.350,61 Euro) und Leipzig (3304,42 Euro). Deutlich günstiger lebt es sich hingegen in Berlin (2.704,02 Euro), Bremen (2.674,28 Euro) oder in der fränkischen Metropole Nürnberg (2.581,03 Euro). Weniger Grund zur Freude haben die Hauptstädter hingegen bei den Kosten für die Müllabfuhr: Hier landet Berlin mit 41,05 Euro monatlich auf dem letzten Platz – in Bielefeld ist es hingegen laut der Studie mit 9,69 Euro am billigsten. Nur Chemnitz (8,92 Euro) ist laut dem Ranking noch günstiger. Für diese Analyse wurden laut Mitteilung die &bdquo;möglichst günstigsten Kosten der Abfallwirtschaften der jeweiligen Stadt“ angenommen. "Das werden die Werte für Bio- und Restmüll für eine 60-Liter-Tonne und einen Zwei-Personen-Haushalt bei 14-tägiger Leerung sein", bestätigt der Sprecher des Umweltbetriebs, Michael Koch. "Die Preise liegen monatlich bei 5,56 Euro für Restmüll und 4,13 Euro bei Biomüll - also 9,69 Euro." Bei den Stadtwerken Bielefeld sorgt das Ranking und vor allem das Ergebnis der Erhebung hingegen für einiges Erstaunen. &bdquo;Die Diskrepanzen zu anderen Städten sind aus unserer Sicht nicht erklärbar“, sagt Sprecher Sebastian Bauer. Das hänge auch damit zusammen, dass die Grundlage der Analyse nur schwer oder gar nicht nachvollziehbar sei. &bdquo;Die angegebenen Summen sind nicht eindeutig interpretierbar“, so Bauer. &bdquo;Und es ist nicht klar, aus welchen Tarifen und Laufzeiten sich diese zusammensetzen.“ Hinzu käme, dass in der Auflistung des Vergleichsportals Anbieter auftauchen, die nur Monatsverträge anbieten oder die in ihren Angeboten bereits den Wegfall der EEG-Umlage eingerechnet hätten – obwohl diese erst zum 1. Juli entfalle. Entsprechend seien solche Rankings &bdquo;oft mit großer Vorsicht zu genießen“, so Bauer. Auch Michael Koch sieht die Erhebung kritisch. Abfallgebühren würden überall anders und mit unterschiedlichen Faktoren kalkuliert. "Dazu gehören unter anderem die Häufigkeiten der Leerungen, die Größe der Tonnen, die Zusammensetzung der Müllabfuhr, die örtlichen Gegebenheiten, die Fix- und Nebenkosten und vieles mehr." Ein objektiver Vergleich unter Städten sei daher "immer ein wenig schwierig".

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