Bielefeld Standort gefunden: Bielefelder Polizei zieht 2025 ans Stadtholz

Bielefeld. Lange hatte die Polizei in Bielefeld nach einem Ersatzstandort für die Gebäude am Kesselbrink und an der Lerchentraße gesucht. Jetzt ist einer gefunden. Die Ordnungshüter wollen 2025 in einen Neubau am Stadtholz einziehen. Dafür muss dort das frühere Anker- und Seidensticker-Fabrikgebäude weichen. Am Montag haben Wolfgang Niewald, Leitender Kriminaldirektor und stellvertretender Behördenleiter, sowie Wolfgang Krug als Vertreter des Investors einen über 20 Jahre währenden Mietvertrag geschlossen. Krug unterschrieb im Namen der in Düsseldorf ansässigen "City Projekt Bielefeld Am Stadtholz" GmbH, einer Gesellschaft, die sich in der Vermögensverwaltung engagiert und zu einem Geflecht weiterer Immobilienfirmen gehört. Die Mietvertrag ist das Ergebnis eines langwierigen Vergabeverfahrens. Platz für 550 Mitarbeiter In dem neuen Dienstgebäude sollen nach derzeitigem Stand 14 Organisationseinheiten der Bielefelder Polizei, unter anderem die Polizeiwache Ost, die Einsatzhundertschaft und Spezialeinheiten sowie mehrere Kriminalkommissariate, einziehen. 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde sollen dort künftig tätig sein, insgesamt fast 19.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Schon seit langem hatte die Bielefelder Polizei über Platzmangel geklagt. Nur gut 60 Prozent des Platzbedarfs konnte zuletzt noch gedeckt werden. Auch am Standort des Präsidiums an der Kurt-Schumacher-Straße gab es keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr. Zudem sind das frühere Polizeipräsidium am Kesselbrink, das aus den 70er Jahren stammt, sowie die Immobilie an der Lerchenstraße in einem dringend sanierungsbedürftigen Zustand. Im Sommer vergangenen Jahres war in dem Dienstgebäude am Kesselbrink auch noch Asbest entdeckt worden. Die Fasern befanden sich in einer Spachtelmasse. In gebundener Form gilt Asbest allerdings als ungefährlich."Mit dem erfolgreichen Abschluss des Vergabeverfahrens und der Unterzeichnung des Mietvertrags ist es gelungen, für die Liegenschaften Lerchenstraße und August-Bebel-Straße einen gemeinsamen Standort in der Innenstadt zu finden", so Wolfgang Niewald. Auch wenn die Verwirklichung des Großprojekts noch bis ins Jahr 2025 andauern werde, könne sich dei Polizei nun "auf ein modernes und auf unsere Bedürfnisse zugeschnittenes, neues Dienstgebäude freuen." Immer wieder war die Polizei auch als Mieter des ehemaligen Telekom-Hochhauses am Kesselbrink im Gespräch. Das Gebäude war von der Firma Goldbeck gekauft worden, wird aktuell saniert und unter dem Namen H1 als Bürofläche vermarktet. Hindernis für einen Umzug der Polizei in dieses Hochhaus war unter anderem das angrenzende Parkhaus, das für die Einsatzfahrzeuge der Polizei nicht geeignet schien. Auch die ehemalige Fachhochschule an der Wilhelm-Bertelsmann-Straße wurde als möglicher Standort gehandelt. Stadt hat Interesse an Kesselbrink-Standort Am neuen Standort soll es nun nicht nur ausreichend Platz für die Beamten geben, sondern auch für rund 440 Einsatzfahrzeuge. Vorgesehen ist auch der Bau einer neuen Schießanlage. Interesse an dem nun in ein paar Jahren frei werdenden Gebäude am Kesselbrink hat auch die Stadt Bielefeld. Sollte sie das Gebäude vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes erwerben können, könnte dort neben dem Rathaus am Niederwall und dem Technischen Rathaus an der August-Bebel-Straße ein dritter großer Verwaltungsstandort entstehen. Aktuell sind eine Reihe städtischer Dienststellen über mehrere Innenstadt-Immobilien verteilt. Der Gewerbekomplex am Stadtholz beherbergte lange Zeit die Anker-Werke, später auch die ehemalige Seidensticker-Tochter Jobis. Genutzt wurde ein Teil des Komplexes auch vom Nachbarn Stockmeier Chemie.

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