Mehrere Kameras filmten die Bielefelder Freundin heimlich auf dem Klo

Bielefeld. Nach einer langen Investigativ-Recherche hatte TV-Journalistin Patrizia Schlosser Anfang 2020 die Machenschaften von Klo-Voyeuren aufgedeckt, die heimlich Aufnahmen von Frauen auf der Toilette anfertigen und diese Videos dann auf Pornoportale hochladen. Eine der Spuren führte das NDR-Team des Sendeformats &bdquo;STRG_F“ nach Bielefeld. Schließlich ermittelte auch die Staatsanwaltschaft gegen den 43-jährigen Bielefelder und wurde nach einer Hausdurchsuchung fündig. Die Dateien, die die Ermittler fanden, sollen noch deutlich mehr zeigen, als erwartet. So wurde der 43-Jährige unter anderem wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagt. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der Mann Fotos und Filme angefertigt, die zeigen, wie er bei drei Gelegenheiten seine eigene Großcousine im Schlaf sexuell missbraucht haben soll.Sieben Jahre nach der Tat geht er in U-Haft Das Mädchen hatte damals bei dem Angeklagten übernachtet. Beweis-Dateien zu diesem Vorwurf, die auf seinem Rechner sichergestellt wurden, stammen aus der Zeit zwischen Mai und Dezember 2014. Nach der Entschlüsselung dieser Dateien im Oktober 2021 kam der Bielefelder umgehend in Untersuchungshaft. Unter den bei der Wohnungsdurchsuchung ebenfalls sichergestellten Dateien fanden sich auch die erwarteten Spanner-Videos. Sie sollen unter anderem in dem Badezimmer des 43-Jährigen entstanden sein, wie Landgerichtssprecher Guiskard Eisenberg berichtet. Die Anklage geht insgesamt von elf hochgeladenen Videos aus, die zwei Frauen beim Toilettengang zeigen. In den Badezimmern waren mehrere Mini-Kameras installiert Demnach soll der Angeklagte zur Produktion dieser Videos eine Mehrzahl von Kameras in der eigenen Toilette versteckt haben. Für diese Zwecke nutzt die Szene der Voyeur-Video-Produzenten Minikameras, die bei Anbietern für Detektivbedarf frei erhältlich sind. Doch den Aufwand mit den Aufnahmegeräten betrieb er nach Auffassung der Ermittler nicht nur bei sich zu Hause, sondern auch in den Badezimmern eines Bekannten und sogar im Badezimmer des Hauptopfers selbst.Die Videos zeigen insbesondere eine Frau, zu der der Angeklagte ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt haben soll, heißt es. Aber auch eine zweite Frau soll auf Videos zu sehen sein, die sie beim Toilettengang zeigen. Auch ihr Video soll Tausenden Usern auf der Porno-Plattform "xHamster" zur Verfügung gestellt worden sein. Die elf Videos sollen bei fünf Gelegenheiten zwischen August 2017 und März 2018 entstanden sein.Gegen einen mutmaßlichen Komplizen wird gesondert ermittelt Sie zeigen laut Anklage vornehmlich die Frau, die bis zum Bekanntwerden seines illegalen Tuns eine Freundschaft zu dem Angeklagten pflegte. Nachdem Patrizia Schlosser ihr die Videos nach 18-monatiger Recherche gezeigt hatte, brach das Opfer den Kontakt zu dem 43-Jährigen ab. Gegen den Bekannten, in dessen Badezimmer ebenfalls Videos entstanden sind, wird in einem eigenen Verfahren ermittelt. Die Ermittler gehen davon aus, dass er hier als Komplize agierte und wusste, dass der Bielefelder in seinem Badezimmer aufnahm. Doch die Reihe der Anklagepunkte gegen den 43-Jährigen ist noch länger. Am Tag der Wohnungsdurchsuchung im Dezember 2019 fanden die Ermittler laut Anklage knapp 3985 Bild- und 487 Videodateien, die als Kinderpornografie eingestuft wurden, sowie 560 Bild- und 47 Videodateien jugendpornografischen Inhalts. Vier Verhandlungstermine für zahlreiche Vorwürfe Auch für diese strafrechtlich relevanten Vorwürfe muss sich der Bielefelder in Kürze vor dem Landgericht Bielefeld verantworten. Für den Prozess wurden vier Verhandlungstage angesetzt. Das ist der Bericht des NDR, der die Ermittlungen in Bielefeld auslöste. Eine Reporterin des Reportageformat "Strg_F" deckte den Fall auf:

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