Nach jahrelangem Streit jetzt das: Weiterbau der Ostwestfalenstraße stockt

Bielefeld. Pendler aus den umliegenden Städten und Anwohner in Milse und Altenhagen konnten 2014 aufatmen: Am 23. September des Jahres hatte die Bezirksregierung Detmold entschieden, dass die Ostwestfalenstraße (L 712n, 4. Bauabschnitt) verlängert wird. Der Verkehr aus Lippe und Herford sollte nun nicht mehr über die Altenhagener und die Milser Straße in Richtung City führen, sondern über die Verlängerung direkt auf die Herforder Straße. Aber Geduld ist gefragt, denn noch laufen die Straßenbauarbeiten nicht. Eigentlich sollten die Ende 2021 losgehen, aber weit und breit ist nichts zu sehen. Laut Maximiliane Plöger, Sprecherin der Bielefelder Niederlassung von Straßen NRW, läuft das Vergabeverfahren noch. &bdquo;Aufgrund des Umfangs der ausgeschriebenen Arbeiten gibt’s weiterhin Abstimmungsbedarf", sagt sie. Und ohne beauftragtes Unternehmen gibt es noch keinen Bauzeitenplan und weitere Informationen zu den Abläufen. Das ist natürlich unbefriedigend für diejenigen, die auf ein schnelles Vorankommen gehofft hatten. Vorbereitende Arbeiten wurden allerdings schon im Herbst ausgeführt: So wurden Fledermauskästen und ein Turmfalkennistkasten angebracht und Retentionsflächen neu geschaffen. Die Pläne gab es schon in den 1970er Jahren Der 4. Bauabschnitt der L712n ist der Lückenschluss zwischen dem heutigen Ende der Ostwestfalenstraße und dem Anschluss an die Herforder Straße (B61). Die Pläne sind nicht neu: Der gesamte Streckenzug ist bereits seit den 1970er Jahren sukzessive erstellt worden. &bdquo;Mit der Fertigstellung des 4. Bauabschnitts hat der Streckenzug dann seine endgültige Funktion erreicht", erklärt Plöger. Heute verteilen sich die Verkehre auf dem untergeordneten Straßennetz, also der Altenhagener und Milser Straße. Noch. Vier Jahre sollen die Bauarbeiten dauern, dann soll der Verkehr nahtlos auf die Herforder Straße fließen. Begonnen werden soll mit dem Bau einer Brücke als Überführung der Milser Straße und eines Durchlasses über den Milser Bach. Für die Brücke auf Höhe der Milser Straße wird der Verkehr mittels einer Umfahrung, die dafür hergestellt wird, um die Baugrube geführt. Strecke über 2,3 Kilometer Im weiteren Bauablauf soll das Brückenbauwerk über den Johannisbach neu errichtet und der Johannisbach entsprechend der neuen Lage des Bauwerks umverlegt werden. Über die Aa wird eine weitere Brücke gebaut. Die Ostwestfalenstraße soll insgesamt auf einer Länge von 2,3 Kilometern bis zur Herforder Straße verlängert werden, um den Verkehr von der A 2 und aus den Gewerbegebieten wie Hellfeld zur Herforder Straße zu führen. Die Altenhagener, Elverdisser und Milser Straße könnten so entlastet werden. Münden soll die Ostwestfalenstraße dann in Höhe der Grafenheider Straße, wo eine große Kreuzung entstehen soll. Die Fertigstellung war eigentlich für Ende 2025 geplant. Das wird nun knapp. Weg ist seit 2020 frei Über den Weiterbau hatte es lange Zank gegeben: Drei Anwohner hatten 2017 vor dem Verwaltungsgericht in Minden geklagt und versucht, die Verlängerung zu stoppen. Das Verwaltungsgericht aber wies die Klagen ab. Eine Berufung gegen das Urteil ließ das Verwaltungsgericht nicht zu. Auch die 2018 beim Oberverwaltungsgericht in Münster von zwei Klägern gestellten Anträge auf Zulassung der Berufung hatte das Gericht abgelehnt. Endgültig ist der Weg für den vierten Bauabschnitt der L 712n nun seit Januar 2020 frei. Vor allem in Milse und Altenhagen war der Weiterbau lange Thema, zwei Bürgerinitiativen hatten für ihre Interessen gekämpft: auf der einen Seite die Initiative &bdquo;L 712n, jetzt!" um Rudi Quisbrock, auf der anderen Seite die Initiative &bdquo;L 712 – Nicht so" um Ulf Blumenstock, die eine andere Trassenführung wollte.

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