Bieterverfahren Briten-Häuser: Die ersten Bielefelder Offiziers-Villen sind verkauft

Bielefeld. Die Gebote sind da, die Häuser sind weg: Die ersten zwei Offiziers-Villen im Musikerviertel unterhalb der Promenade scheinen einen Käufer gefunden zu haben. Die seit November auf der Website der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) aufgelisteten Angebote sind jedenfalls verschwunden. Und BImA-Sprecher Thorsten Grützner bestätigt auf NW-Anfrage, dass &bdquo;zum gegenwärtigen Zeitpunkt von einer zeitnahen Veräußerung ausgegangen werden" könne. Wer allerdings den Zuschlag erhalten hat, wie die Pläne der neuen Besitzer aussehen und vor allem wie viel für die Häuser an der Wilhelm-Raabe-Straße 39 und 41 bezahlt wurde, will Grützner nicht verraten. &bdquo;Ich bitte um Verständnis, dass wir grundsätzlich keine Auskünfte zur Höhe von Kaufangeboten oder Kaufpreisen sowie zu Verhandlungs- und Vertragspartnern erteilen", sagt der Sprecher und verweist auf den Datenschutz sowie auf die &bdquo;Gepflogenheiten im Grundstücksverkehr". 730.000 Euro für 150 Quadratmeter Wohnfläche Für die aus dem Jahr 1956 stammenden und seit dem Abzug der britischen Streitkräfte leerstehenden Gebäude wurden von der BImA jeweils 730.000 Euro aufgerufen. Ein auf den ersten Blick auf die Häuser stolzer Preis: Immerhin ließen die Fotos vom Angebot darauf schließen, dass vieles noch dem ursprünglichen Bauzustand entspricht und entsprechend 65 Jahre alt ist. Es dürfte also für die neuen Bewohner oder Besitzer mit Blick auf energetische Standards einigen Renovierungsbedarf geben. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Zudem stehen beide Häuser trotz ihres historischen Hintergrundes und markanten Äußeren nicht unter Denkmalschutz, weshalb grundlegende An- und Umbauten möglich sind. Selbst ein Abriss wurde bei der Angebotserstellung seitens der BImA nicht ausgeschlossen. Die Bieter waren allerdings aufgefordert, solche Vorhaben und Details vor der Gebotsabgabe mit der Stadt Bielefeld abzustimmen. Das schlagende Argument für die beiden Offiziers-Villen ist neben ihrer schieren Größe – 150 Quadratmeter Wohnfläche und 1.400 Quadratmeter Grundstück – die erstklassige Lage. Der Bodenrichtwert liegt bei 560 Euro pro Quadratmeter. Bieterverfahren mit mehreren Geboten potenzieller Käufer Die Lage wird sicherlich auch verantwortlich dafür sein, dass schon kurz nach der Veröffentlichung des Angebotes mehrere Anfragen eingegangen waren. &bdquo;Interessierte hatten die Möglichkeit, bis zum 5. Dezember ein Gebot abzugeben", erläutert Grützner. Dabei konnten die potenziellen Käufer auch mehr bieten als die von einem unabhängigen Gutachter ermittelten 730.000 Euro. Bei diesem Bieterverfahren sind letztlich &bdquo;mehrere Gebote eingegangen", weshalb die Bielefelder Offerten von der Website verschwunden sind. Aktuell bietet die BImA Häuser in Herne, Berlin und Münster an – letztere passenderweise am Angelsachsenweg. Was nun mit den beiden Häusern in neuer Hand geschieht, ist noch unklar. Ziemlich sicher ist hingegen, dass voraussichtlich 2022 weitere Chancen bestehen werden, ein Domizil im Quartier rings um die Wilhelm-Raabe-Straße, Johann-Sebastian-Bach-Straße und Joseph-Haydn-Straße zu erwerben. Insgesamt umfasst das rund 28.700 Quadratmeter große Areal 22 Einfamilienhäuser und 16 Doppelhaushälften. &bdquo;Die restlichen zum Verkauf vorgesehenen Häuser sollen sukzessive im Laufe dieses Jahres am Markt angeboten werden", bestätigt Grützner. Bevor die nächsten Immobilien im Rahmen eines öffentlichen Bieterverfahrens verkauft werden können, seien jedoch noch Details zu klären – etwa die Vermessung einzelner Grundstücke, Belange des Brandschutzes oder bei einigen wenigen Häusern auch der Denkmalschutz. &bdquo;Mit einer Anbietung weiterer Objekte ist daher nicht vor dem zweiten Quartal dieses Jahres zu rechnen", so Thorsten Grützner.

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