Lebensgefährlich Was tun, wenn der Einbrecher noch im Haus ist?

Bielefeld. Ein 62-jähriger Hausbewohner wäre beinahe gestorben, weil er in seinem eigenen Haus einem Einbrecher überraschte und dieser mit seinem Messer zustach. Die Ärzte konnten das Leben des schwerstverletzten Bielefelders retten. Waffeneinsatz ist selten Es ist ein seltener Fall. Dass Einbrecher sich mit Waffen zur Wehr setzen, kommt selten vor. Aber der Fall aus Senne zeigt, wie gefährlich die zufällige Konfrontation mit unbekannten Tätern trotzdem sein kann. Zwar hätten nicht alle Einbrecher explizit ein Messer bei sich, aber einen langen Schreibendreher haben sie eigentlich immer griffbereit. Viele Bielefelder fragen sich: &bdquo;Was soll ich machen, wenn ich in so eine Situation gerate?“ Offensichtlich fühlte sich der Täter in dem allein stehenden und etwas zwischen Wald und Büschen versteckten Haus sehr sicher. Zeugen konnte er hier nahezu ausschließen. Doch plötzlich kehrte der 62-Jährige zurück. Der Hausbewohner sah die Einbruchsspuren und ging hinein. Mit fast tödlichen Folgen. Die Mordkommission ermittelt. Niemals reingehen Die Polizei warnt: &bdquo;Wir raten nicht dazu, in solchen Fällen ins Haus zu gehen“, sagt Polizeisprecherin Sarah Siedschlag. &bdquo;Selbst wenn der Täter bereits sicher das Haus verlassen haben sollte, könnte man am Tatort wichtige Spuren verwischen oder verändern.“ Noch wichtiger sei aber draußen zu bleiben, wenn der Bewohner nicht sicher sein kann, ob der Täter noch im Haus ist: &bdquo;Dann sollte man sofort Abstand gewinnen und die Polizei rufen“, rät Siedschlag. Man könne nie sicher sagen, wie der Täter reagiert, wenn er in die Enge getrieben wird. Und er könnte – wie in diesem Fall – bewaffnet sein.Täter festhalten? Viele Betroffene setzen darauf, den Täter vor Ort vielleicht sogar aufzuhalten. Je nach körperlicher Fitness und je nach Selbstverteidigungskenntnis könnten die Betroffenen sich aber in trügerischer Überlegenheit fühlen. Zwar könne man den Wunsch verstehen, den Täter noch festhalten zu wollen, sagt Siedschlag, aber die Polizei empfiehlt lieber &bdquo;auf Nummer sicher zu gehen“. Aber selbst hochtrainierte Sicherheitsexperten können gegen Schusswaffen oder Messer nur wenig ausrichten. Die Polizei rät: &bdquo;Versperren Sie dem Täter nicht den Fluchtweg.“ Im Gegenteil: Man sollte dem Einbrecher die Flucht so einfach wie möglich machen. Verhalten in der Nacht Sollte ein Einbrecher nachts in die Wohnung eindringen, raten Experten, die Schlafzimmertür zu schließen und die Polizei zu rufen. &bdquo;Wer Kinder hat, sollte leise in deren Schlafzimmer gehen“, heißt es. Anschließend sollten die Bewohner auf sich aufmerksam machen: Licht an und Geräusche verursachen. In der Regel nimmt der Täter dann Reißaus. Verhalten am Tag Wer einen Einbrecher in der Wohnung oder im Haus überrascht, sollte nicht auf ihn zugehen. Am besten macht man auch hier mit Geräuschen auf sich aufmerksam, verlässt aber das Haus und verständigt aus sicherer Entfernung die Polizei. &bdquo;Geben Sie dem Täter stets die Möglichkeit zur Flucht“, sagen die Präventionsexperten der Kripo. In der Regel wird der Täter sich nicht mehr lange im Haus aufhalten und auch in diesem Fall die Flucht ergreifen. Wenn es geht, prägen sie sich Aussehen, Fahrzeug und Fluchtrichtung des Täters ein, wenn sie sich dafür nicht in Gefahr bringen müssen.

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