Trendwende in Bielefeld? Plötzlich überwiegen die Erstimpfungen

Bielefeld. Zum vorerst letzten Mal hat am Dienstag eine mobile Impfaktion in Bielefeld stattgefunden. Rund 400 Menschen kamen auf den Siegfriedplatz. Die Mehrheit ließ sich zum ersten Mal immunisieren. Erstimpfungen Mehrere Wochen lang hatte bei mobilen Impfaktionen die Zahl der Boosterimpfungen deutlich überwogen. &bdquo;Doch zuletzt zeigte sich etwa auf dem Kesselbrink oder in Brackwede, dass gut zwei Drittel der Kunden zur Erstimpfung kamen“, sagt Ingo Schlotterbeck vom ASB, Organisationsleiter der mobilen Aktionen. Der Trend habe sich gedreht. Möglicherweise wirke sich der wirtschaftliche und gesellschaftliche Druck auf Ungeimpfte aus, so Schlotterbeck. Das habe sich am Dienstag erneut auf dem Siegfriedplatz gezeigt. Zwar seien weniger Menschen als erwartet gekommen, &bdquo;doch es gab eine klare Tendenz zur Erstimpfung“. Offenbar komme das niedrigschwellige Angebot ohne Termin bei Ungeimpften an. Wegen des schlechten Wetters sind bisher keine weiteren mobilen Impfaktionen geplant. Todesfälle In Bielefeld ist jetzt der 401. Todesfall im Zusammenhang mit Corona registriert worden. Nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit NRW handelt es sich bei den Gestorbenen um 157 Frauen und 114 Männer im Alter über 80 Jahren, 69 Männer und 39 Frauen im Alter zwischen 60 und 79 Jahren sowie um 17 Männer und 5 Frauen im Alter zwischen 40 und 59 Jahren. Zuletzt meldete das Robert-Koch-Institut den Tod von drei Männern im Alter von 73, 77 Jahren 84 Jahren. Nach Angaben der Stadt waren sie vollständig geimpft. Georg Rüter, Geschäftsführer des Franziskus Hospitals, berichtet über die jüngste Auswertung der statistischen Daten von Covid-Patienten in Bielefeld. Daraus ergebe sich, dass es sich bei erkrankten Geimpften vor allem um Menschen handele, deren Impfung schon sehr lange zurückliege und die zudem andere Erkrankungen haben. Erkrankte mit dritter Impfung (dem sogenannten &bdquo;Booster“) seien dagegen nicht zu finden. Klinik verschärft Regeln Um auf die aktuelle Coronalage zu reagieren, verschärft das Klinikum Bielefeld seine Maßnahmen. Diese gelten an den Standorten Mitte, Rosenhöhe und Halle. Für Besucher gilt ab Mittwoch, 1. Dezember, die 2Gplus-Regel. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene, die zusätzlich einen negativen Coronatest vorweisen können, ihre Angehörigen besuchen dürfen. Laut Kliniksprecher Axel Dittmar reagiert das Krankenhaus damit auf das sich verschärfende Pandemiegeschehen. &bdquo;Wir wollen Patienten sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen“, sagt er. Am Krankenhaus Mitte können die Tests direkt vor Ort auf dem Klinikgelände im Testzentrum von PVM vorgenommen werden. An der Rosenhöhe ist ein Testzentrum von PVM im Aufbau. Um sich dort testen zu lassen, sollte man vorab im Internet einen Termin hier vereinbaren. Sondergenehmigungen für Besuche von Patienten in Krisensituationen sind weiterhin möglich. Das Klinikum Bethel will am heutigen Mittwoch beraten, ob ähnliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen. Das Franziskus-Hospital wird bei der 2G-Regel für Besucher bleiben, so Geschäftsführer Rüter.Patientin aus Sachsen Derzeit werden in Bielefeld zwei Corona-Patientinnen aus anderen Bundesländern behandelt. Das Klinikum Mitte hat eine Patientin aus Sachsen aufgenommen, die am Wochenende mit einem Rettungswagen nach Bielefeld gebracht wurde. Im Klösterchen wird eine 69 Jahre alte Frau aus Bayern beatmet. Impfzentrum Am 9. Dezember wird das Impfzentrum im Stadthallenanbau wieder öffnen. Dort sollen acht Ärzte an zwölf Impfstellen arbeiten. Zudem sind zwölf Check-Out-Stellen geplant, berichtet Ingo Schlotterbeck. &bdquo;Wir optimieren den Personaleinsatz und Arbeitsabläufe, damit es dort möglichst schnell geht“, sagt der ärztliche Leiter Adalbert Büttner. Bereits ab dem 2. Dezember startet außerdem der private Anbieter Testzentren PVM mit zunächst einem neuen Impfangebot an der Uni - zwei weitere folgen, die Anmeldung startet am 1. Dezember.

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