Erstmals zu sehen: Das sind die Pläne für Bielefelds größtes Hotel

Bielefeld. Wenn man noch die alte, niedrige Ladenzeile an der oberen Bahnhofstraße vor Augen hat, wirken die neuen Entwürfe für den Standort wie ein Sprung in ein neues Jahrhundert. Neben dem 1904 erbauten Hauptbahnhof mit seiner Denkmalfassade ist ein großer moderner, heller Komplex mit viel Glas geplant. Einziehen soll das dann größte Hotel Bielefelds. Der Bauantrag ist gestellt. Jetzt präsentiert der Investor erstmals seine neuen Pläne – auf der renommierten Immobilienmesse Expo Real in München. Wo vorher Zäune, Absperrungen und dunkle Wände den Blick bestimmten, soll der Neubau bei der Einfahrt mit dem Zug ein ganz neues Bild von Bielefeld geben. Offen zum Vorplatz und mit Übergang zu den Bahnsteigen erstreckt sich der helle, fast 100 Meter lange Riegel des geplanten Intercity-Hotels entlang der Gleise. Auf fünf Etagen, teils gestaffelt, sind 212 Zimmer geplant, im Erdgeschoss sollen Geschäfte und vielleicht Gastronomie das Gebäude zum Bahnhofsvorplatz hin öffnen. Auf 8.500 Quadratmetern Fläche sind zudem Konferenzräume vorgesehen. Die Investition in die Immobilie auf dem 1.700 Quadratmetern großen Gelände direkt hinter den Gleisen wird im höheren zweistelligen Millionenbereich liegen. 212 Zimmer auf fünf Etagen Einziehen wird hier ein Intercity-Hotel – eine von acht Marken der Deutsche Hospitality, zu der unter anderem die Steigenberger Hotels gehören. Die Hotel-Kette ist 2020 von der börsennotierten chinesischen Huazhu-Gruppe über eine Tochtergesellschaft übernommen worden. Zu Huazhu gehören laut Homepage weltweit 7.345 Hotels in 1.347 Städten. Für die Chinesen ist der europäische Markt interessant. Und da passt die Deutsche Hospility offenbar gut ins Konzept. Die Chinesen zahlten für den Kauf laut Medienberichten rund 700 Millionen Euro. Sie steht für Marken wie Steigenberger Hotel & Ressort, Intercity, &bdquo;MAXX“ , Jaz in de City und Zleep. Mit 120 Hotels in vielen Ländern und einem Umsatz von über 800 Millionen Euro expandiert die Gesellschaft. 40 neue Hotels seien in Planung. Als Vision gibt Hospitality aus, führendes Hotelunternehmen in Europa und bester Hotelanbieter der Welt werden zu wollen. Sicher wird in Bielefeld nicht so extravagant gebaut wie für Steigenberger in Dubai oder Doha, Frankfurt oder Baden-Baden. Doch das Intercity-Hotel in der Kategorie moderne Stadthotels in gehobener Mittelklasse wird am Hauptbahnhof neue Maßstäbe setzen. Handlungsbedarf am Bahnhof Und es gibt auch der Stadt Hoffnung, das teils wenig attraktive Bahnhofsumfeld aufzuwerten. Die Möglichkeiten dafür lässt Bielefeld jetzt in einer neuen Machbarkeitsstudie untersuchen, die die Stadt gerade ausgeschrieben hat. Bauamtsleiter Reinhold Beck: &bdquo;Hier gibt es Handlungsbedarf.“ Die Chancen für das neue Hotel stehen gut. Die Stadt hatte dem Projektentwickler nach Überarbeitungen der Entwürfe einen positiven Vorbescheid erteilt. Auf der Grundlage hat der Entwickler, die GBI Holding (Berlin), jetzt den Bauantrag gestellt. Er enthält die Pläne, die jetzt in München gezeigt werden. Eröffnung doch erst 2024 Allerdings gibt es noch Hürden zu überwinden, die das Projekt verzögern. Die Ladenzeile ist zwar im Sommer abgerissen worden. Doch die Fläche muss erst noch als Bahngelände entwidmet werden. Das Verfahren bei der Bahn dauert Monate. Dazu zählen Prüfungen auf Altlasten, Vermessungen und die &bdquo;besenreine“ Übergabe, wie ein GBI-Sprecher erläutert. Und diese Entwidmung zieht sich hin, dauert länger als erhofft. Jetzt geht GBI deshalb von einem Baubeginn erst im Frühjahr 2022 aus. Das bedeutet aber auch, dass bei eineinhalb bis zwei Jahren Bauzeit der Komplex frühestens Ende 2023 fertig sein könnte. Mit der Eröffnung rechnet man beim Investor deshalb jetzt nicht mehr wie erhofft 2023, sondern doch erst im Frühjahr 2024.

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