Großer Corona-Ausbruch bei Pharma-Unternehmen in Bielefeld

Bielefeld. Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen sind in Bielefeld in den vergangenen Tagen deutlich gesunken. Jetzt könnte ein neues &bdquo;Cluster" in einem Logistikunternehmen in Altenhagen wieder für einen Anstieg der Fälle sorgen: Die auf Lagerung, Logistik und Distribution pharmazeutischer Produkte spezialisierte &bdquo;SK Pharma Logistics GmbH" hat mehrere Corona-Fälle in der Belegschaft festgestellt und umgehend die Reißleine gezogen. Zudem wurde auch das Bielefelder Gesundheitsamt zur Unterstützung gerufen. &bdquo;Das Unternehmen hat sich wirklich vorbildlich verhalten", sagt Stadt-Sprecher Daniel Steinmeier auf Anfrage der Neuen Westfälischen. 24 Fälle seien inzwischen bei der 2003 gegründeten und seit 2018 am Remusweg in Altenhagen ansässigen Firma festgestellt worden. Insgesamt hatte es in der gesamten Stadt Bielefeld in den vergangenen sieben Tagen 229 laborbestätigte Infektionsfälle gegeben. Die Inzidenz ist damit auf 67,8 gesunken. Unternehmen arbeitet eng mit dem Gesundheitsamt zusammen Der für die Bereiche Finanzen und Controlling zuständige Geschäftsführer Bernhard Martin ist etwas zerknirscht, dass es trotz eines mit hohem Aufwand umgesetzten Hygienekonzeptes zu einem Corona-Ausbruch bei SK Pharma Logistics gekommen ist. &bdquo;Wir arbeiten mit Arzneimitteln und sind daher sowieso sensibilisiert, was Hygienemaßnahmen betrifft", so Martin. &bdquo;Und doch ist es trotz Desinfektionsmitteln, Abstand und Masken passiert." Obwohl das Logistik-Unternehmen in einem 16.000 und einem 20.000 Quadratmeter umfassenden Gebäudekomplex untergebracht ist, ist kaum zu verhindern, dass sich die rund 320 Mitarbeiter bei der Arbeit begegnen. &bdquo;Zudem haben wir es fast überall mit Fahrern zu tun, die reinkommen", sagt Martin. Zur Vorsicht wurde verfügt, dass Mitarbeiter, die länger als fünf Tage außerhalb der Firma waren, einen negativen Test vorweisen müssen. Zudem wurden kostenlose Schnelltests zur Selbstkontrolle verteilt. Dennoch kam es dazu, dass vergangene Woche ein Mitarbeiter über Unwohlsein klagte und vorsichtshalber nach Hause geschickt wurde. &bdquo;Am 17. September lag dann das positive Testergebnis vor", sagt Martin. Als Reaktion darauf wurden umgehend alle Mitarbeiter, die unmittelbar mit dem Infizierten zu tun hatten, in Quarantäne geschickt. &bdquo;Als sich von diesen dann noch ein weiterer unwohl fühlte, haben wir am Samstag einen Cut gemacht", sagt Martin. Die rund 100 Mitarbeiter, die in dem betroffenen Bauteil tätig waren, wurden informiert und aufgefordert, einen vom Unternehmen gezahlten PCR-Test zu machen. &bdquo;Am Montag haben wir uns dann an das Gesundheitsamt gewandt." Geimpfte und Getestete dürfen an den Arbeitsplatz zurück Das wiederum startete das laut Angaben der Stadt &bdquo;übliche Prozedere" für einen solchen Fall: Die Hygienekontrolleure rücken aus und schauen in dem Unternehmen nach, welche Schutzmaßnahmen bereits bestehen und welche gegebenenfalls noch optimiert werden können. Geimpfte und negativ getestete Mitarbeiter durften inzwischen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. &bdquo;Wir konnten dem Gesundheitsamt sämtliche Daten der Mitarbeiter nennen, die mit positiv Getesteten Kontakt hatten", sagt Martin. &bdquo;Das hat die Arbeit natürlich sehr erleichtert." Zudem ist für heute eine Reihentestung sämtlicher Mitarbeiter geplant, ein weiterer Massentest soll in einer Woche am 1. Oktober durchgeführt werden. &bdquo;Wir hoffen, dass wir die Situation aber schon jetzt wieder im Griff haben", sagt Martin. Der aktuelle Ausbruch in Altenhagen ist nicht der erste Fall in Bielefeld, bei dem es in einem Unternehmen ein sogenanntes &bdquo;Cluster" gegeben hat. Erst Mitte August hatte es in der Eisengießerei Baumgarte in Brackwede unter den 260 Mitarbeitern einen größeren Ausbruch gegeben, der die Sieben-Tage-Inzidenz der Stadt Bielefeld insgesamt und spürbar in die Höhe getrieben hatte. Zunächst waren in dem Metallunternehmen 18 Mitarbeiter positiv getestet worden, zwei Wochen später waren es bereits 54. Auch hier hatte das Unternehmen eng mit dem Gesundheitsamt kooperiert und mehrere Reihentestungen durchgeführt.

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