Unzumutbar: Bielefelder warten am Wertstoffhof Mitte in langen Schlangen

Bielefeld. 78 Betriebshöfe auf 4 reduzieren – dieses Konzept hat der städtische Umweltbetrieb (UWB) in 15 Jahren mit Investitionen von über 20 Millionen Euro umgesetzt. Er ist mit gut 700 Beschäftigten für Müllabfuhr, Stadtentwässerung, Grünunterhaltung und Straßenreinigung zuständig. Jetzt konzentriert er auch die Verwaltung am Sitz Eckendorfer Straße 57. Dafür entsteht das Gebäude B, das im März 2022 fertig sein soll. Die Bielefelder warten aber schon aufs Nachfolgeprojekt. Und das ist ein Ausbau des Wertstoffhofs Mitte, der zum zentralen UWB-Gelände mit Zufahrt von der Herforder Straße gehört. Hier war es schon vor Corona eng. Immerhin lieferten etwa 140.000 Kunden pro Jahr Müll und Wertstoffe ab. Doch mit der Reduzierung auf eine Abfertigungsspur wegen der Pandemie-Auflagen stauen sich die Anlieferautos teils weit auf die Herforder Straße zurück. UWB-Betriebsleiterin Margret Stücken-Virnau: &bdquo;Da gibt es Handlungsbedarf." Geduld am Wertstoffhof Allerdings müssen sich die Bielefelder noch gedulden. Denn erst soll die neue Verwaltung fertig sein, dann könne man das nächste große Projekt angehen, so Stücken-Virnau. Gearbeitet werde schon an einer Machbarkeitsstudie, wie Anlieferung und Verkehrsführung verbessert werden können. Eine Aufstockung des Personals bei der Annahme und Abfertigung habe die Lage mittlerweile etwas entspannt. Auf der Zielgeraden sieht sich der Umweltbetrieb beim Betriebshofkonzept und der Zusammenführung der Verwaltung. Bisher arbeiten die 110 Mitarbeiter der Bereiche Stadtentwässerung, IT und Finanzen noch in angemieteten Räumen an der Eckendorfer Straße 43. Der Mietvertrag laufe aus, so Stücken-Virnau, im März 2022 soll der Umzug ins neue Gebäude B folgen. Neubau für acht Millionen Euro Das steht bereits, die Fenster sind eingebaut und der Innenausbau hat begonnen, so die Architekten Markus Bergedieck und Christina Reckmann. Das fünfgeschossige Gebäude B wird ans rote, 2012 erbaute Haus A (Service, Verwaltung) L-förmig angedockt. Und es reiht sich neben dem renovierten Altbau C (Kantine, Umkleiden, Büros) bis zur Eckendorfer Straße. Die Fassade wird grau, das Sockelgeschoss rot. Zur Eckendorfer Straße springt das Haus B unten zurück und lässt zwischen zwei V-förmigen Stützpfeilern Raum für 60 Fahrradstellplätze. Mit dem markanten Kopfende solle das Haus B, das fast acht Millionen Euro kostet, Präsenz und Erkennbarkeit des UWB unterstreichen, erklärten die Architekten. Auf dem UWB-Gelände hat sich viel getan: 2007 wurde der Wertstoffhof vergrößert mit der Zufahrt neben dem zugekauften früheren Osca-Möbelmarkt, der mittlerweile zu Werkstätten umgebaut ist. In der Mitte ist eine große Parkpalette für größere Fahrzeuge, Anhänger, Material und Autos der Mitarbeiter entstanden. "Platzt aus allen Nähten" Die drei weiteren großen Standorte des UWB sind die Wertstoffhöfe Nord an der Engerschen Straße in Schildesche (Stücken-Virnau: &bdquo;Auch er platzt aus allen Nähten.") und Süd an der Fabrikstraße in Senne sowie der Bauhof am Wiehagen im Osten. Daneben betreut der UWB die Klärwerke, städtischen Friedhöfe, den Botanischen Garten sowie den Tierpark Olderdissen. Interessant ist der Betriebshof des UWB auch für eine weitere Großplanung der Stadt. Denn auf dem Nachbargrundstück, das bis zur Ecke Feld- /Eckendorfer Straße reicht, will sie eine neue Hauptfeuerwache bauen. Das könnte Synergieeffekte bringen, etwa bei Werkstätten oder Tankstelle, verspricht sich der Immobilienservicebetrieb. Allerdings dürfte die Hauptfeuerwache frühestens 2025 in Betrieb gehen.

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