Großes Bistro und Dachgarten: Neustart im Grünen Würfel auf dem Kesselbrink

Bielefeld. Corona warf das Projekt arg zurück. Doch jetzt soll in den Grünen Würfel auf dem Kesselbrink endlich neues Leben einziehen. Sozialdezernent Ingo Nürnberger (SPD) verkündete gestern den Neustart des &bdquo;Mitmach-Begegnungszentrums für Kinder, Jugendliche und Erwachsene". 36 Initiativen sorgen für Angebote. Nürnberger: &bdquo;Eine Riesenchance, um den Würfel zu beleben und zum Teil des Platzes zu machen." &bdquo;Mit guten Angeboten können wir hier etwas bewegen", sagt der Dezernent. Denn der Kesselbrink, der 2013/2014 neu gestaltet wurde, hat Probleme mit Alkohol-, Drogenszene und Kriminalität. &bdquo;Davor verschließen wir nicht die Augen", sagt Nürnberger: &bdquo;Es wird klare Regeln geben in und um den Würfel. Dabei arbeiten wir eng mit Ordnungsamt, Polizei und Streetworkern zusammen." Doch das Wichtigste sei, Anziehungspunkte für Familien, Jugendliche und Kinder zu schaffen, damit sie auf den Platz kommen. Mit einem offenen Konzept, das viel Spielraum lasse und an dem Bürger und Initiativen mitgestalten können, &bdquo;dürfen wir viel ausprobieren", so der Dezernent: &bdquo;An dem Erfolg werden wir auch gemessen." Denn Ende des Jahres müssen die Ratsgremien entscheiden, wie es auf Dauer weitergeht in Würfel und auf dem Kesselbrink. Gaststätten scheiterten, zeitweise Leerstand Noch gehört die Immobilie der Wohnungsgesellschaft BGW, die damals einsprang, um das Würfel-Projekt zu realisieren. Doch mehrere Anläufe mit Gaststätten scheiterten. Das grüne Vorzeigegebäude stand leer – bis die Stadt mit der Begegnungszentrumsidee die Wende einleitete. Anfangs mit den Falken gab es ein Überbrückungsprogramm mit 26 Initiativen, das schon recht gut anlief. Doch die Pandemie stoppte es. Jetzt kurbelt das städtische Büro für integrierte Sozialplanung und Prävention den Neustart an und stößt auf großes Interesse. &bdquo;Wir glauben fest, dass wir dem Würfel ein neues Image geben können und über ihn Familien, Kinder und Jugendliche auf den Platz holen", so Projektleiter Werner Wörmann: &bdquo;Wir glauben fest daran, dass die Bürger ihn annehmen und sich hier wohlfühlen." Drei Akteure stellten ihr Angebot vor: Wichtiger Anlaufpunkt ist das Bistro, das im Erdgeschoss eröffnet hat und auf der Terrasse zum Platz hin serviert. Betrieben wird es von der Keimzeit GmbH, die schon das Bistro in der Ravensberger Spinnerei betreibt und Menschen mit Behinderungen zu Arbeitsplätzen verhilft. Mittags gibt es Essen, je zwei Gerichte für 6 bis 7,50 Euro, nachmittags Kaffee und Kuchen. Mit elf Mitarbeitern hofft Carsten Münch von Keimzeit auf viele Gäste. Nürnberger: &bdquo;Das passt zu Haus und Quartier." Hochbeete auf dem Dachgarten Dazu gehört auch Claudia Vilmar vom Verein Keimzeit, die schon mit Kindern aus umliegenden Kitas Kräuter und Gemüse in Hochbeeten auf dem Dachgarten des Würfels anbaut. &bdquo;Es blüht und gedeiht, die Kinder konnten schon erste Beeren naschen", wirbt Vilmar für ihr Konzept &bdquo;Gesundes Aufwachsen im urbanen Raum". Und Kräuter und Salat werden in der Küche des Bistros beim Kochen eingesetzt. Für Kultur will die Musikkooperative mit einer Konzertreihe &bdquo;SommerSounds" sorgen, die jeweils mittwochs ab 7. Juli auf der Terrasse läuft. Kim Eileen Jodszuweit: &bdquo;Mit Nachwuchsbands live und einem Hip-Hop-Special." "SommerSounds" und Kulturaktionstag Und einen Kulturaktionstag an vier Orten kündigte Linda Wiebe von der Hochschule für Musik (Detmold) an. Im Oktober startet an vier Orten, neben dem Würfel in Raspi, Volksbank und Technischem Rathaus, ein Musikvermittlungsprojekt um das Violinkonzert Nr. 1 von Karol Szymanowski, an dem 50 Künstler auch aus der freien Szene und Kursen mitmachen. Die Beteiligten hoffen auf einen guten Neustart. Dann dürfte es den Politikern Ende des Jahres leichter fallen, dass die Stadt in das Projekt Grüner Würfel investiert. Denn wer auf Dauer Träger wird (vielleicht ein Verbund wie in der Bürgerwache) und ob die Stadt den Würfel sogar kauft, ist bisher offen.

Meistgelesen