Im Corona-Sommer steigt die Shoppinglaune - aber nicht überall läuft’s rund

Bielefeld. Das gute Wetter und die fallenden Corona-Zahlen locken die Bielefelder in die City: Seit Ende Mai darf ohne Test geshoppt werden – und auch die Außengastronomie ist wieder offen. Das befeuert das Geschäft. Und tatsächlich: Laut dem Unternehmen Hystreet, das die Passantenströme in den Innenstädten misst, schoben sich am Samstag 33.933 Menschen zwischen Jahnplatz und Arndtstraße durch die Innenstadt. Am Freitag war es sogar noch voller. Und auch der Gesamt-Wert von vergangener Woche kann sich sehen lassen: Zwischen dem 31. Mai und 6. Juni wurden an der Bahnhofstraße (Süd) 171.233 Menschen gezählt – und das, obwohl am Donnerstag die Läden wegen Fronleichnam geschlossen hatten. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor, vom 1. bis 7. Juni 2020, lag der Wert bei 183.623. Damit hat sich der Wert mittlerweile fast auf Vorjahresniveau eingependelt. "Endlich wieder Leben in der Stadt" Das deckt sich mit den Beobachtungen, die Thomas Kunz gemacht hat. &bdquo;Es ist endlich wieder Leben in der Stadt", sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands OWL. Die Händler seien zufrieden, endlich würden sie wieder Umsätze machen. In der Altstadt zeigt sich ein ähnliches Bild: &bdquo;Viele haben einfach Nachholbedarf", sagt Henner Zimmat, Vorsitzender der Kaufmannschaft Altstadt. &bdquo;Die Händler sind entsprechend zufrieden." Doch während in der Bahnhofstraße und in großen Teilen der Altstadt die Shopping-Lust scheinbar ungebremst ist, sieht’s in der Neustädter Straße etwas anders aus, weiß Katja Führmann, Geschäftsführerin von &bdquo;Partikel", zu berichten. &bdquo;Von dem, was wir in der Bahnhofstraße beobachten können, sind wir meilenweit entfernt", sagts sie. Während es sich dort knubbele, sei es bei ihr sehr verhalten. &bdquo;Viele Kunden sind auch noch sehr vorsichtig und wissen gar nicht, ob sie überhaupt reindürfen." "Keiner wartet gerne draußen" Auch könnten gerade nur zwei Kunden ins Geschäft. Sind die drin, würden andere am Laden vorbeilaufen. &bdquo;Keiner wartet gerne draußen, um shoppen zu können." Und dann gebe es einfach diejenigen, denen es gerade wichtiger sei, mal wieder in den Biergarten zu gehen. &bdquo;Die Menschen waren hungrig, rauszugehen." Das hätte bei vielen gerade eine höhere Priorität, als einzukaufen. Wichtig sei aber, sichtbar zu sein. Johannes Göke von der Werbegemeinschaft City und Chef des Bielefelder Hauses &bdquo;Peek & Cloppenburg", spricht von richtig guten Tagen am vergangenen Freitag und Samstag. Viele hätten frei gehabt und seien zum Einkaufen gekommen, sagt er. Allerdings hätten wohl einige am 31. Mai dem Braten noch nicht so richtig getraut. &bdquo;Die konnten es kaum fassen, dass sie ohne Test shoppen dürfen", sagt Göke. "Einzelhandel und Gastronomie befruchten sich" Pro 20 Quadratmeter ist derzeit ein Kunde erlaubt. Kommt Bielefeld in Stufe 2 oder sogar 1 der neuen Corona-Regeln, wird auch das gelockert. Göke freut sich in jedem Fall, dass die Außengastronomie derzeit öffnen darf, wenn auch mit Test. &bdquo;Einzelhandel und Gastronomie befruchten sich ganz klar." Das hätte man am Beispiel Münster gesehen, wo schon früher als in Bielefeld gelockert wurde. &bdquo;Wenn die Außengastronomie ohne Test öffnen darf, bekommen wir ganz sicher wieder einen Schub", sagt er. Genauso, wenn auch die Innengastronomie ohne Test Gäste bewirten kann. &bdquo;Wer sich ein Sommerkleid kauft, will das danach im Café mit einem Stück Kuchen feiern", sagt Göke. Daniela Werning von Wernings Weinstube am Alten Markt berichtet, noch nie so viele gut gelaunte Leute wie in den vergangenen Tagen gesehen zu haben, erzählt sie der Neuen Westfälischen. &bdquo;Die Gäste waren wie euphorisiert." Seit die Gastro öffnen darf, sei die Stadt unheimlich belebt. &bdquo;Es ist ein ganz anderes Lebensgefühl als zuvor." Sie hofft jetzt, dass Bielefeld die Stufe 1 erreicht und dann auch innen öffnen darf. Denn: Wenn die Wetter-Vorhersage nicht so gut sei, würde das wahrscheinlich einige Menschen davon abhalten, draußen einen Platz zu reservieren. &bdquo;Wenn dann ein Schauer kommt, dürfen die Gäste ja jetzt noch nicht rein." "Die Abrechnungen kommen noch" Trotz der Euphorie derzeit – wie sich die vergangenen Wochen auf den Handel ausgewirkt haben, werde man später sehen, sagt Handelsexperte Thomas Kunz. &bdquo;Die Abrechnungen kommen noch."

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