So soll die neue Radstation im Bunker vor dem Hauptbahnhof aussehen

Bielefeld. Der Radentscheid macht Druck. Positiven Druck. Über einen Architekten aus Münster haben die Vertreter der Initiative jetzt ausarbeiten lassen, wie eine Radstation am Hauptbahnhof aussehen könnte – direkt vor dem Bahnhof unten im Bunker platziert. Dieser liegt unterhalb des Vorplatzes. Ein einminütiger Film zeigt, was denkbar ist. &bdquo;Wir wollen Impulse setzen", sagt Daniel Mörchen. Pip Cozens ergänzt: &bdquo;Wir blicken nicht zurück, sondern positiv in die Zukunft – und da wollen wir die Menschen und die Politik mitnehmen." Herausgekommen ist eine beeindruckende Animation: Gegenüber der Tüte ginge es mit sechs Prozent Neigung hinein in die lange Zufahrt zum Bunker, unten dann ist alles maßstabsgetreu nachempfunden. Der Radfahrer radelt auf roten Flächen bis zu seinem Abstellplatz. 1.000 davon soll es geben. Idealerweise ist der Weg von hier zur Bahn und den Gleisen offen, zur Stadtbahn hin sind es oben von der Einfahrt aus eh nur wenige Meter. &bdquo;Die Radstation muss zentral liegen", sagt Mörchen, &bdquo;wenn Radfahrer da erst einen halben Kilometer gehen müssen, schließen sie ihr Rad am Ende doch am Laternenpfahl vorm Bahnhof ab." Radstation als Chefsache? Kleine Rückblende: Vor knapp einem Jahr schloss der Radentscheid, der für seine Forderungen fast 27.000 Unterschriften bekommen hatte, mit der Stadt einen Vertrag über die wesentlichen Inhalte des Bürgerbegehrens. Eines: Binnen drei Jahren muss am Bahnhof eine Radstation entstehen – für 2.000 Räder. Dass dieser Zeitplan nun kaum zu halten ist, wissen Mörchen und Cozens. Sie wären mit einem Auftakt von 1.000 Plätzen einverstanden – &bdquo;es könnten ja weitere Satelliten-Radstationen entstehen." Doch es solle nun vorangehen, fordern sie. Und sie sehen da auch Oberbürgermeister Pit Clausen gefordert, wünschen sich, dass der Randentscheid zur Chefsache wird. 25 Prozent Verkehrsanteil des Umweltverbundes (vorrangig des Rades) kämen nicht einfach so zustande. Radstationen seien da große Schritte nach vorne. Deshalb unterstützt die Initiative auch die Pläne am Jahnplatz, wo neuerdings wieder – ebenfalls unterirdisch – über zumindest 600 Plätze diskutiert wird. &bdquo;Immer mehr Menschen kaufen sich immer teurere Räder – und freuen sich dann über gute, sichere Stellplätze", sagt Mörchen. Der Radentscheid sehe sich dabei als Impulsgeber, er setzt auf die Stadt in der Umsetzung. &bdquo;Wir können das nicht leisten, genauso sind wir auch nicht in der Lage, Kosten zu berechnen", betont Mörchen. Das Amt für Verkehr sei gefordert. Cozens: &bdquo;Wir bringen uns als erfahrene Radfahrer mit unserem Wissen ein – und wir wollen die Politik hinter unser Projekt bringen." Bahn im Boot? Da der Bunker der Deutschen Bahn gehört, wissen beide, dass auch Gespräche mit der Bahn zum Paket gehören – das Grundgefühl sei positiv, allerdings werde sich die Bahn wohl kaum an Kosten beteiligen. Mit der jetzt präsentierten aufwändigen Animation wollen die Radentscheid-Akteure nun Lust machen auf das Projekt. &bdquo;Uns war wichtig, sehr nah an der Realität einen bewegten Lauf durch die Radstation zu zeigen", sagt Cozens. Alles passe – von den Deckenhöhen bis zur Breite der Säulen. Mörchens Ziel: &bdquo;Immer, wenn wir über dieses Projekt sprechen, sind die Bedenkenträger zuerst zu hören, wir aber wollen nach vorne denken, alle mitnehmen, dann sind die Dinge von der Belüftung über die Umwidmung des Bunkers bis hin zu Fluchtwegen auch lösbar." Endlich einsteigen Der Standort sei ideal, das sei schon 2018 im "Team-Red-Gutachten" klar herausgearbeitet worden. Von allen Optionen sei der Bunker die Beste. Damals sei als Bedarf mittelfristig die Zahl von 2.000 Stellplätzen ermittelt worden, langfristig von 4.000. Mörchen: &bdquo;Ich finde, wir können uns da Schritt für Schritt hinbewegen, es braucht keinen Holzhammer, es ist ein Prozess." Wichtig sei der Einstieg. Zu weit liege es zurück, dass die alte Radstation 2018/19 mit ihren 300 Plätzen geschlossen wurde. Provisorisch liegt sie seither an der ehemaligen Post. &bdquo;Wir denken, dass unten im Bunker ein Fahrradgeschäft genauso dazu gehört wie Platz für die Leihfahrräder Siggi und auch Ladebereiche für E-Räder sowie Abstellplätze für Lastenräder." Die gut 20 Akteure des Radentscheids, die sich aktuell der Radstation widmen, fordern nun: &bdquo;Rat und Verwaltung sollen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben und parallel mit der Deutschen Bahn über eine langfristige Vermietung sprechen."

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