Millionen-Projekt: Bielefeld bekommt noch dieses Jahr eine Markthalle

Bielefeld. Jetzt erst recht. Das ist rund um die neue Markthalle oft zu hören. Die Pandemie soll das kulinarische Ausrufezeichen in der Innenstadt nicht kleiner, sondern größer werden lassen. Und so geht Christoph Buse als einer der drei Gesellschafter des Betreibers davon aus, &bdquo;dass die Markthalle wie geplant 2021 eröffnet" – im November, als &bdquo;Harms Markt". Gemeinsam mit Eduard Dörrenberg (Dr. Wolff Gruppe) und Andreas von Estorff aus Barcelona (Modelmanagement) ist Bautra-Chef Buse als Gesellschafter der &bdquo;Pioneers Space GmbH" in dem Millionen-Projekt aktiv. Und optimistisch: &bdquo;Das Interesse ist groß, wir kommen gut voran, wir schaffen hier den neuen gastronomischen Mittelpunkt der Stadt." Der Wandel in Klosterpassage und Gesellschaftshaus soll bald sichtbar Lust &bdquo;auf die Post-Corona-Zeit" machen. Also: Auf 23 Stände mit gastronomischen und typischen Markt-Angeboten, auf Beieinander-Sitzen und Klönen, auf Arbeiten am besonderen Ort, auf acht wechselnde Pop-Up-Stände mit oft neuen Angeboten. Auf Speis und Trank, möglichst regional und saisonal ausgerichtet. 1.500 Quadratmeter groß ist die Markthalle, die Stände gibt es in drei Varianten: &bdquo;kompakt, geräumig und groß" – was in Quadratmetern 10 bis 50 bedeutet. Los geht es bei 750 Euro pro Monat. Hinzu kommt ein Restaurantbereich, der dort entsteht, wo heute in Richtung Kachelhaus das Reformhaus sitzt. Es bleibt dort als letzter Mieter im Komplex, weshalb das Restaurant erst zum Sommer 2022 eröffnet. Der Mieter steht fest, wird aber noch nicht genannt. Der Raum ist derzeit aber komplett abgetrennt von der Markthalle. Acht Pop-Up-Stände Zu den festen Ständen kommen die Pop-Up-Stände – zwischen drei und fünf Quadratmetern groß. Sie können flexibel gemietet werden: tage- und wochenweise. So sollen sie &bdquo;Bewegung schaffen", sagt Buse – also: Mal kann eine Eisdiele ein neues Eis bewerben und austesten, mal der Spargel-Mai gefeiert werden oder die Matjes-Woche kommen. Buse, Innendesigner Hassan Mimouni und Architekt Tom Brewitt sehen die Corona-Zeit natürlich skeptisch, sie beschleunige die Trends in den Innenstädten. Doch für die Markthalle sei das weniger Gefahr denn mehr eine Chance. Britta Herbst, Geschäftsführerin der Markthallenbetreibergesellschaft: &bdquo;Arbeiten wird flexibler werden, das bringt Menschen zu uns." Projektleiterin Sarah Seebode. &bdquo;Starkes WLAN gehört für uns natürlich dazu." Mimouni: &bdquo;Beim Homeoffice gibt es schon eine spürbare Ernüchterung, das ist keine Dauerlösung, die Leute wollen sich wieder treffen." Neue Chancen Und da laut Buse und Brewitt das Wohnen noch stärker in die Innenstädte dränge, biete der Ort vor allem Chancen. Tendenz: Weg vom Ansturm zwischen 12.30 und 13.30 Uhr – hin zu breiteren Zeitfenstern, vielleicht zu mehr Arbeit auch mal in der Markthalle. Mehr Bring-Service. Mit Blick auf viele Städte in den USA sagt Buse: &bdquo;Wir haben tolle Innenstädte, sie sind es wert, für sie zu kämpfen, sie aufzuwerten." Da großflächiges Shoppen verschwinden und die Strukturen in Innenstädten &bdquo;kleinteiliger" würden, so Brewitt mit Blick auch auf die Markthalle, biete das viele Möglichkeiten. Das Interesse sei groß. Außengastronomie Zum Plan gehört hier auch Außengastronomie, nur wie und wo, das ist noch offen. War anfangs von einer Dachterrasse die Rede, ist nun offenbar eher an Angebote am Straßenrand gedacht, zweifelsfrei aber mit Blick auf eine künftig andere Optik und Struktur von Gold- und Ritterstraße. Wer dann vor den Fenstern der Markthalle sitzt, blickt hinein auf Stände, die überwiegend individuell daherkommen sollen. Mimouni: &bdquo;Es gibt einen Design-Guide, aber mit vielen Freiheiten." Er spricht von &bdquo;Leitplanken". Brewitt betont: &bdquo;Steril soll es nicht werden."Bis es soweit ist, steht noch viel Arbeit an. Im Außenbereich soll eine einheitliche Optik entstehen, in Schwarz und Grün. Die Demontage beginne Ende Mai, &bdquo;nach den Sommerferien wird die Markthalle dann hoffentlich sichtbarer", sagt Buse. Bis dahin aber müsse es weiterhin Absperrungen um den Komplex herum geben, sagt Bauleiterin Olga Jaschin. www.harms-markt.de

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