Neue Corona-Verordnung: Stadt plant Testzentren in der City

Bielefeld. Das Mantra der vergangenen Wochen lautete &bdquo;Impfen, impfen, impfen!“ Durch die am Freitag vorgestellte Neufassung der Corona-Schutzverordnung (CoronaSchVO) des Landes Nordrhein-Westfalen ist nun mit &bdquo;Testen, testen, testen!“ ein weiteres Mantra hinzugekommen. Auch in Bielefeld, wo die Infektionslage sich zuletzt wieder zugespitzt hatte, soll das Angebot an Testmöglichkeiten deutlich ausgebaut werden. Schnelltests Zuletzt wurden pro Woche in Bielefeld etwa 5.000 bis 6.000 Schnelltests gemacht, die Kapazität beträgt aktuell laut Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger etwa 15.000 – benötigt wird für ein &bdquo;flächendeckendes und ortsnahes Testangebot“, wie es in der CoronaSchVO verlangt wird, allerdings deutlich mehr. &bdquo;Wenn wir in der Dimension eines normalen Samstags denken, brauchen wir 20.000 bis 30.000 Tests allein für die Innenstadt“ sagt Nürnberger. Es werde nun mit Hochdruck daran gearbeitet, das Angebot auszuweiten. In Planung sind zwei Teststellen im Bielefelder Westen sowie ein zentral, nahe der Bahnhofstraße gelegenes Angebot. Auch in den Außenbezirken sollen weitere Stellen entstehen, damit dort &bdquo;Click & Meet“ angeboten werden kann. Ein Problem sieht Nürnberger allerdings kurzfristig in der Verfügbarkeit der Tests: Da nun bundesweit die Nachfrage massiv steige, rechnet er schon bald mit einer Verknappung. &bdquo;Ich bin mir aber sicher, dass der Markt hier reagieren wird.“ Wie ernst die Tests genommen werden, zeigt ein Blick auf die Bußgeldverordnung: Wer einen falschen Test vorlegt und erwischt wird, wird mit 1.000 Euro zur Kasse gebeten. Einzelhandel In den vergangenen zwei Wochen war Bielefeld durch eine Ausnahmegenehmigung des NRW-Gesundheitsministeriums das ostwestfälische El Dorado für Shopping-Fans. Doch die paradiesischen Zustände, dass man ohne vorherigen Termin in die Innenstadt zum Einkaufen gehen kann, sind ab Montag definitiv vorbei, es gilt wieder &bdquo;Click and Meet“. Und damit nicht genug: &bdquo;Ich gehe davon aus, dass wir spätestens am Ostersamstag wieder ,Click and Collect haben werden“, so Nürnberger. Die zuletzt deutlich angestiegenen Infektionszahlen würden ihm nur wenig Grund zum Optimismus geben. Gesundheitsamt Die deutlich gestiegenen Infektionswerte bringen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bei der Kontaktnachverfolgung an ihre Grenzen. &bdquo;Bei einer dreistelligen Zahl von Neuinfektionen können wir nicht mehr gewährleisten, dass die Leute noch am gleichen Tag angerufen werden“, sagt Ingo Nürnberger. Er erinnert daran, dass positiv Getestete sich umgehend selbst in Quarantäne begeben müssen. Hilfreich wäre zudem, wenn sie dann nicht ungeduldig werden und selbst beim Gesundheitsamt anrufen, sondern weiter auf den Anruf warten und bereits eine Liste ihrer Kontaktpersonen erstellen. Impfzentrum Die durch die neue Regelung der Impfverordnung erteilte Erlaubnis, dass chronisch Erkrankte oder Menschen mit Vorerkrankungen sich am Bielefelder Impfzentrum impfen lassen können, hat dazu geführt, dass zahlreiche Personen ohne Termin an der Stadthalle aufgetaucht seien – und dort auch abgewiesen wurden. Ingo Nürnberger appelliert, dass niemand nur auf Verdacht zum Impfzentrum kommen solle, sondern nur Menschen mit Bescheinigung und Termin. &bdquo;Alles andere kostet nur Zeit und Kraft.“ Olderdissen Der Tierpark Olderdissen darf – unabhängig vom Inzidenzwert – weiter geöffnet bleiben, allerdings weiterhin nur mit zuvor gemachtem Termin. Die bereits vereinbarten Termine für die kommende Woche behalten ihre Gültigkeit. Gottesdienste Die evangelische Kirche hat allen Gemeinden empfohlen, zu Ostern die bereits erprobten digitalen Gottesdienstformate zu nutzen, gleichzeitig aber auch möglichst viele Kirchentüren zu öffnen. &bdquo;Ich gehe davon aus, dass jeweils vor Ort verantwortungsvoll entschieden wird, ob Präsenzgottesdienste gefeiert werden können oder nicht“, sagt Superintendent Christian Bald.

Meistgelesen