"Jetzt wird es bizarr": Bielefelder empört über Drohnen-Pläne der Stadt

Bielefeld. Dass die Stadt Bielefeld erwägt, ihre Bürger in Zukunft womöglich per Drohne zu überwachen und Ordnungskräfte mit dieser Technik bei Corona-Kontrollen zu unterstützen, hat auf der Facebook-Seite der NW Bielefeld für eine Welle an Kommentaren gesorgt – mehr als 300 sind zu lesen, die Stimmung ist eindeutig. Die Empörung ist groß. Die Methode geht vielen entschieden zu weit. &bdquo;Willkommen in der DDR 2.0”, schreibt beispielsweise Akika Reusch, wenn auch mit einem Lach-Smiley. Kommentare dieser Art häufen sich. Mehrere ziehen einen Vergleich zur DDR und Methoden der Staatssicherheit (Stasi). &bdquo;Stasi 2.0", &bdquo;DDR 2. Klasse" und &bdquo;Überwachungsstaat" sind zu lesen. Und auch Vergleiche zum Roman &bdquo;1984", der von einem totalitären Überwachungsstaat handelt, werden gezogen. &bdquo;George Orwell lässt grüßen", schreibt Matthias Hinske und verweist damit auf das Werk des bekannten Autors. Die Vorstellung, von Drohnen überwacht zu werden, geht vielen zu weit. &bdquo;Puh, das wird aber bizarr. Kontrollen durch Menschen – ja, verstehe ich. Aber das hat was vom Sci-Fi-Film", schreibt Simone Ruwisch. Und auch Marcus Stratmann äußert sich kritisch: &bdquo;Auch wenn es noch nicht umgesetzt ist, sind solche Gedankenspiele erschreckend." &bdquo;Wollen die uns demnächst noch beim Vögeln zugucken?", fragt sich Natascha Keatley. Szenario wie aus dem Sciene-Fiction-Film &bdquo;Wow, das wäre echt krass, wenn die mit Drohnen kontrollieren würden, nur ob man eine Maske trägt und den Abstand einhält", findet Miriam Janssen. Sie zweifelt wie mehrere andere an der Umsetzbarkeit. &bdquo;Das verstößt doch wohl eindeutig gegen die Privatsphäre, wenn die einen aufnehmen ohne eine Gefahr im Vollzug." Melanie Schmidt kommentiert: &bdquo;Andere Verbrechen scheint es nicht mehr zu geben. Demnächst kommt das SEK, wenn ich ohne Maske im Garten sitze." Und auch ein anderer Kommentator sieht drängendere Probleme in der Stadt. &bdquo;Bürger mit Drohnen überwachen, aber die Tüte und den Kesselbrink nicht frei von Dealern bekommen. Westfälischer Humor", schreibt Benedikt Ertel. Mehrere Kommentatoren deuten an – sofern denn Drohnen tatsächlich zum Einsatz kämen – dies nicht zu akzeptieren und möglicherweise eine Steinschleuder oder ein Luftgewehr nutzen zu wollen, um den Drohnen den Garaus zu machen. Andere fragen sich wiederum, wo denn das Geld für die Drohnen herkommen soll oder warum es dafür ausgegeben werden sollte. Das sagt Pit Clausen Derweil hat Oberbürgermeister Pit Clausen auf seiner eigenen Facebook-Seite bereits eine Stellungnahme zum Thema Überwachung durch Drohnen veröffentlicht. Er befürworte keineswegs den Einsatz von Drohnen zur Überwachung. Er habe gegenüber der NW lediglich erklärt, dass er den Einsatz von Drohnen für ein realistisches Szenario halte, da diese auch schon im Einsatz bei der Polizei NRW seien und international verschiedene Forschungsprojekte liefen. Die Diskussion, wie man Corona-Verstöße vermeidet und gegebenenfalls sanktioniert, müsse offen und transparent geführt werden. Alle Maßnahmen müssten überlegt und abgewogen werden. &bdquo;Das heißt nicht, dass man alle möglichen Maßnahmen auch trifft – eine offene Aussprache dazu ist aber erforderlich", erklärt er.

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