Inzidenzwert sensationell niedrig - liegt das am Lockdown oder am Schnee?

Bielefeld. Wie die Stadt Bielefeld mitteilt, sinkt der Inzidenzwert am Dienstag auf 35,6 pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Das entspricht 119 Neuinfektionen. Nur zehn neue Corona-Fälle meldet die Stadt. Am Montag waren es fünf und am Sonntag drei. So niedrige Zahlen hatte Bielefeld zuletzt im Spätsommer. Der Inzidenzwert war zuletzt im Oktober so niedrig. Das Gesundheitsamt der Stadt Bielefeld bewertet die Entwicklung in der Tat positiv: &bdquo;Der Lockdown wirkt. Auch die Belastung der Krankenhäuser sinkt", heißt es in einem Pressestatement. Allerdings macht sich auch in der Arbeit des Gesundheitsamtes der starke Schneefall der vergangenen Tage drastisch bemerkbar. Die mobilen Teams, die die Hausbesuche für die Corona-Tests machen, mussten ihre Arbeit unterbrechen. 239 Testungen in einer Bielefelder Kinderklinik &bdquo;Gestern waren drei Teams unterwegs", berichtet die Pressestelle am Dienstag, &bdquo;die mussten allerdings recht schnell aufgeben, weil die meisten Adressen aufgrund der Witterung nicht angefahren werden konnten." Insgesamt müssen die mobilen Teams allein im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch in der Kinderklinik in Bethel derzeit 239 Personen abstreichen. &bdquo;Gestern waren es nach meiner Kenntnis unter zehn", schreibt Daniel Steinmeier von der Pressestelle der Stadt. Eine Mitarbeiterin der Klinik für Kinderchirurgie des Evangelischen Klinikums Bethel hatte sich zum Monatsbeginn mit der südafrikanischen Corona-Mutation B1.351 infiziert. Die am Montag versäumten Testungen müssen nun nachgeholt werden. &bdquo;Die Testungen im Zusammenhang mit der Kinderklinik sind äußerst aufwendig", teilt die Pressestelle mit. Wegen der Corona-Mutation im Klinikum sei die Kontaktnachverfolgung aufwendiger als sonst. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista "Wir verfolgen nicht nur die Kontakte ersten- sondern auch die Kontakte zweiten Grades und die werden auch alle unter Quarantäne gesetzt", erklärt Steinmeier. "Mehr Quarantäne bedeutet mehr Testungen und in diesem Fall auch Testungen, die durch mobile Teams bei den Leuten zu Hause gemacht werden." Fünf mobile Teams wurden dafür am Dienstag losgeschickt, wie viel sie tatsächlich geschafft haben, war bis zur Veröffentlichung dieses Artikels noch nicht bekannt. Weniger Tests, niedrigere Zahlen Fest steht, dass durch die Verzögerung die Zahlen dieser Tage niedriger ausfallen. Laut Pressestelle scheint das aber nicht die positive Gesamtentwicklung zu mindern: &bdquo;Verschobene Testungen haben nur insofern Auswirkungen, als eventuelle gefundene positive Fälle später in die Statistik eingehen", heißt es. Neben den Neuinfektionen meldet die Stadt am Dienstag drei weitere Verstorbene: drei Frauen im Alter von 70, 88 und 95 Jahren. 67 Menschen werden im Krankenhaus behandelt, 20 davon auf der Intensivstation und 13 werden auch beatmet. Die Zahl der Mutationen liegt weiterhin bei 16, davon acht Fälle der britischen und acht der südafrikanischen Variante. Impfstart läuft trotz Schnee gut an Im Bielefelder Impfzentrum wurden am Dienstag, dem zweiten Tag nach dem Start, 213 Menschen geimpft. Darunter waren 50 Personen, die es am Montag wegen des Schneechaos nicht zu ihrem eigentlichen Termin ins Impfzentrum geschafft hatten. Insgesamt hatten am Dienstag regulär 180 Personen einen Impftermin, davon sind 167 erschienen. Insgesamt bewertet die Stadt Bielefeld den Impfauftakt positiv. "Alles war enorm professionell vorbereitet und lief gut", sagte Nürnberger bereits am Montag. &bdquo;Ich bin unglaublich froh, dass es jetzt losgeht." Auch die Bielefelderin Christiane Doms ist zufrieden. Sie hat ihre Eltern bereits am Montag zum Termin begleitet: "Sie waren ganz begeistert, wie freudlich und geduldig sie von einer Station zur anderen geleitet und betreut wurden", sagt Doms. "Da viel weniger Besucher als erwartet gekommen waren, konnten sie als Ehepaar zusammen durchlaufen, eine große Hilfe für meinen sehr schwerhörigen Vater, der eigentlich erst 75 Minuten später denTermin gehabt hätte", betont die Bielefelderin. "Die Helfer vor Ort haben sogar nach dem Procedere die Nachbarn meiner Eltern angerufen, um die Rückfahrt heute zu organiseren. Meine Eltern können nicht mehr mit einem Handy umgehen. Großes Lob und Dank an die Helfer und Ärzte vor Ort!" Mehr zum Thema Corona in Bielefeld

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