Soldaten mit Wattestäbchen: Bundeswehr für Sondereinsatz in Bielefeld

Bielefeld. Die Handbewegung ist recht simpel. Und doch kann beim Rachenabstrich einiger Schaden angerichtet werden – wenn er denn falsch ausgeführt wird. Entsprechend genau achtet Petra Dommasch darauf, wie Roman Spanberger den langen Wattestab in den Rachen seines Kameraden Oleg Mast führt. Dommasch – normalerweise Ausbilderin in Erster Hilfe beim DRK-Kreisverband Bielefeld – zeigt den beiden jungen Bundeswehrsoldaten und 26 weiteren Freiwilligen aus der General-Feldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf (Kreis Lippe), wie sie möglichst korrekt einen Corona-Schnelltest, einen sogenannten &bdquo;PoC-Test", durchführen. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}();Doch bei aller Gründlichkeit ist auch etwas Eile geboten. Denn das Erlernte wird voraussichtlich schon heute von uniformierten Zweierteams in Bielefelder Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in Einrichtungen der Behindertenhilfe wie Wohngruppen zum Einsatz kommen – auch wenn es sich für die Soldaten eigentlich um gar keinen Einsatz handelt. "Kein Einsatz, sondern Amtshilfe unter Behörden" &bdquo;Genau genommen ist das kein Einsatz, sondern eine Amtshilfe unter Behörden", erläutert Hauptfeldwebel Alfred Korwes, Kommandeur der in Heepen zur Ausbildung angetretenen Soldaten. Vor gut einer Woche hatte die Stadt Bielefeld in Person von Sozialdezernent und Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger einen Antrag beim Kreisverbindungskommando gestellt, um &bdquo;Unterstützung im Krisenfall" und damit personelle Hilfe von der Bundeswehr zu erhalten. Dieser Antrag wurde am vergangenen Freitag positiv beschieden, drei Tage später ist der Saal des DRK-Begegnungszentrums am Rüggesiek in Heepen mit Soldaten gefüllt – zumindest soweit es die Abstands- und Hygieneregeln erlauben. Nürnberger freut sich über die Unterstützung der Soldaten. &bdquo;Sie zeigt, dass zur Bekämpfung der Pandemie alle gesellschaftlichen Kräfte gebündelt werden müssen." In den Heimen sollen die Soldaten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen entlasten, die sonst die jeweils rund 20 Minuten dauernden Tests zusätzlich zur Betreuung und Pflege der Bewohner hätten stemmen müssen. &bdquo;Und das ist kaum zu schaffen", so Nürnberger. "Danach sind sie bereit, loszulegen." Was genau und wie die Soldaten zu testen haben, lernten sie nun beim DRK im Crashkurs. &bdquo;Sie sollen den Komplettablauf eines Schnelltests mindestens einmal selbst gemacht haben", sagt Petra Dommasch. Nur so könnten die Freiwilligen, die keineswegs Sanitäter, sondern Panzergrenadiere oder Pioniere sind, eine Ahnung davon erhalten, was sie erwartet. Ausnahmsweise mal nicht in Olivgrün, sondern in hellblauen Plastik-Overalls bekommen sie vermittelt, wo und wie fest der Abstrich mit dem Wattestäbchen gemacht wird. &bdquo;Danach sind sie bereit, loszulegen", sagt Dommasch. Vertieft wurde die Einführung per Video-Schulung, am heutigen Dienstag soll es dann mit den Tests losgehen. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista &bdquo;Der Einsatz ist zunächst einmal bis zum 28. Februar vorgesehen", sagt Hauptfeldwebel Korwes. Bis dahin sollen die Soldaten durch &bdquo;Unterstützungskräfte für die Pflegeeinrichtungen" ersetzt worden sein, wie Nürnberger erläutert. &bdquo;Da arbeiten wir zurzeit mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter zusammen." Denn auch trotz der voranschreitenden Impfungen müssten wohl auch Ende des Monats noch die Besucher von Alten- und Pflegeheimen weiter getestet werden.

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