Das Tierheim ist wieder offen

Sennestadt. Gleich am Eingang des Tierheims sitzt Jutta Neumann im Tierheimwagen und begrüßt durch die große Klappe die Besucher. Auf dem kleinen runden Tisch davor steht Handdesinfektion bereit. Auf dem gesamten Gelände besteht Maskenpflicht, zudem muss jeder Besucher ein Formular mit dem sperrigen Namen &bdquo;Selbstauskunft zur Gefährdungsbeurteilung eines Infektionsrisikos“ ausfüllen. Notiert werden müssen die coronaüblichen Daten zur Kontakt-Rückverfolgung (Name, Adresse, Telefon/E-Mail). Außerdem sollte man keine auffälligen Krankheitssymptome haben, und das sind eine Menge: Fieber, Husten, Atemnot, Kurzatmigkeit, Halsschmerzen, Niesen, Schnupfen, Gelenkschmerzen. Eine weitere Voraussetzung: seit zwei Wochen keinen Kontakt mit Corona-Infizierten. Die Regeln sind streng, doch in diesen Zeiten, in denen Bielefeld zu den Risikogebieten mit deutlich steigenden täglichen Neuinfektionen gehört, versucht sich auch das Tierheim zu schützen, so gut es eben geht. Besucher bekommen eine gelbe Plastikklammer Seit Anfang September ist die Einrichtung an der Kampstraße an zwei Tagen in der Woche, Dienstag und Freitag von 14 bis 17 Uhr, offen. Jeder Besucher bekommt eine desinfizierte gelbe Plastikklammer; 30 davon können verteilt werden. Für alle weiteren heißt es warten, bis jemand rauskommt. Denn damit ist die Maximalzahl, die gleichzeitig aufs Gelände darf, erreicht. Keine Ausweitung der Öffnungszeiten geplant Lange Schlangen vor dem Eingangszaun hat es bislang allerdings nicht gegeben. Und darüber ist Tierheim-Leiterin Anja Langer nicht unglücklich, so lassen sich die Vorschriften gut einhalten. &bdquo;Am 2. Oktober, da war sehr schönes Wetter, waren beispielsweise 56 Besucher da“, berichtet sie. &bdquo;Bei dem starken Regen am 6. Oktober nur 22 und am 9. Oktober, da war es trocken, sind 79 gekommen.“ Das lässt sich alles noch gut händeln, an eine Ausweitung der Öffnungszeiten werde daher nicht gedacht. Das Tierheim ist systemrelevant Angesichts der hohen Corona-Neuinfektionen hat Anja Langer alle Mitarbeiter noch einmal auf die Hygiene-Vorschriften hingewiesen und intern die Vorschriften verschärft. Es gibt einen markierten Rundlauf und Hinweisschilder überall, Spuckschutze, mehrmals täglich werden Flächen desinfiziert. Darüber hinaus hat Langer ihr Team gebeten, auch in der Freizeit nicht zu vergessen: &bdquo;Wir sind eine systemrelevante Einrichtung, und die Tiere müssen jeden Tag versorgt werden. Wenn hier fünf Leute in Quarantäne müssten, dann hätte ich ein Riesenproblem.“ Katzen- und Kleintierhaus bleiben geschlossen Das Katzen- und das Kleintierhaus sind weiterhin dicht. &bdquo;Hier arbeiten wir nach wie vor nur mit Termin“, erklärt die Leiterin. In beiden Häusern sei es einfach zu eng. Sie bittet Interessierte, sich in der Zentrale oder im Hundehaus zu melden. Damit sich die Menschen trotzdem einen Eindruck von den tierischen Bewohnern machen können, hängen außen die Steckbriefe der Tiere. Und davon gibt es reichlich – im Übrigen nichts Ungewöhnliches für die Bielefelder Einrichtung, die von einem Verein getragen wird. Rund 170 Katzen leben derzeit hier, 34 Hunde (sechs weitere in Pflegestellen), 90 Tauben und ein bunter Mix an Kleintieren: über 40 Kaninchen, 8 Meerschweinchen, dazu Vögel, Mäuse und Degus. Gleichwohl laufe die Vermittlung gut, und dass nach Corona eine Rückgabewelle auf das Tierheim zurollt, wie anderswo befürchtet, sieht Anja Langer nicht. &bdquo;Wir achten ja sehr darauf, wohin die Tiere vermittelt werden.“ Darüber hinaus gebe es Probetage und Nachkontrollen. &bdquo;Wir schauen auch auf das Umfeld und natürlich darauf, dass der Hund oder die Katze in die Familie passt. Denn die bringen ja auch oft ihr ganz spezielles Paket mit."

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