Hier findet keiner mehr durch: Baustellen-Chaos in Brackwede

Brackwede. An der Hauptstraße wird schon wieder gebaut - allerdings diesmal nur in kleinem Maßstab. Kurz nach der Haltestelle Normannenstraße lässt der Umweltbetrieb den "unechten" Rad- und daneben verlaufenden Gehweg aufbuddeln, um Hausanschlussleitungen zu sanieren. Kleinere, kurzzeitige Baumaßnahmen vor der groß angelegten Grundsanierung der Straße, so die Stadt auf Anfrage. Anvisiert ist für Letzteres, wie bekannt, das Frühjahr 2022. Demnächst ist auch die Hauptstraße wieder dran Im baustellengeplagten Stadtteil ist die kleine Graberei, säuberlich abgesperrt durch rotweiße Barken, nur eine von vielen. Und die haben im Stadtteil schon für reichlich Kritik gesorgt - etwa die Sanierung des Stadtrings. Demnächst ist auch die Hauptstraße wieder dran. Mit Vollsperrung, wie die Stadtwerke mitteilen. Und es werde dazu auch Umleitungen geben. Vom 27. Juli bis 9. August ist Brackwedes Hauptverkehrs- und Einkaufsstraße einmal mehr dicht, und zwar von Hausnummer 122/131 bis Hausnummer 156/163 - dort, wo es nicht mehr ganz so viele Geschäfte gibt und entsprechend weniger los ist. Löwenanteil der Gleissanierungen ist schon erledigt "Ich bin froh, dass wir die ersten Gleissanierungen schon erledigt haben", meint Stadtwerke-Sprecherin Lisa Teichler. In den Osterferien sei es sowohl wegen Corona als auch wegen der schulfreien Zeit sehr ruhig gewesen. Damals wurde der Löwenanteil des maroden Schienenwegs saniert, der durch die Abnutzung so heruntergefahren war, dass die Straßenbahn dort nicht mehr sicher fahren, die Verkehrssicherungspflicht nicht mehr gewährleistet werden konnte. Die restlichen Arbeiten werden nun in den letzten beiden Wochen der Sommerferien erledigt. Denn während der Schulzeiten geht das nicht - mit einem Schienenersatzverkehr sind die dann erwarteten hohen Fahrgastzahlen nicht zu bewältigen. Teichler: "Wir müssen fertig sein, wenn die Schule wieder losgeht." WIG-Vorsitzender kritisiert Umleitungskonzept Dass mit den kleinen Baustellen Brackwedes Mitte nicht gerade schöner wird, darauf weist Karl-Uwe Eggert vom Vorstand der Brackweder Werbegemeinschaft (WIG) hin. Wenn die Anschlüsse gelegt wären, werde hinterher Asphalt gegossen statt wieder Platten verlegt. "Das sieht einfach nicht ordentlich aus." Richtig ärgerlich aber wird Eggert, wenn er an die aktuelle Umleitungssituation im Stadtbezirk denkt - "eine Katastrophe". Das habe sich auch nach Überarbeitung des Umleitungskonzepts nicht wesentlich gebessert. "Die Verkehrsführung ist chaotisch hier. Wer vom Ostwestfalendamm kommt, der kommt gar nicht in die Hauptstraße." Welche Umleitung für die zweiwöchige Schienensanierung von MoBiel ausgeschildert wird, da sei er schon jetzt gespannt. Und der große Umbau, der 2022 geplant ist? "Das glaube ich nicht, dass das dann passiert." Wenn man sehe, was laut Bezirksregierung alles vorab geprüft werden müsse, dann sei eigentlich klar: "Das wird noch Jahre dauern." "Light"-Konzepte für Stadtteilfeste Die Werbegemeinschaft ist derweil damit beschäftigt, den Schweinemarkt (im August) und die Glückstalertage (im Oktober) zu retten - oder das, was sich retten lässt. "Light"-Konzepte für beide große Stadtteilfeste haben die Aktiven erarbeitet und bei der Stadt eingereicht, etwas gehört, ob die akzeptiert werden, aber noch nicht. Sicher ist aber jetzt schon: Wenn etwas genehmigt würde, wird es keine Fahrgeschäfte, kein buntes Bühnentreiben mit Konzerten und Co. geben. Aber dafür vielleicht Süßigkeiten-, Bier-, Crêpes- oder Würstchenstände. Und verkaufsoffene Sonntage. Eggert: "Wir versuchen zu retten, was zu retten ist."

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