Tierpark Olderdissen öffnet: Das müssen Besucher wissen

Bielefeld. Die ersten Familien sind schon am Freitag auf den Parkplatz gefahren, ihre Autos wirkten etwas verloren auf der großen Fläche. Nach der politischen Entscheidung, die Zoos wieder zu öffnen, hatten sie Olderdissen im Internet gegoogelt und dort auf dem Google-Kurzporträt ein grünes "Jetzt geöffnet" gefunden. Nun mussten sie sich von den Tierpark-Mitarbeitern, die noch mit den Öffnungsvorbereitungen beschäftigt waren, sagen lassen: "Google weiß nicht alles." Lange dauert es gleichwohl nicht mehr: Am kommenden Dienstag, 12. Mai, dürfen die Bielefelder und auch alle anderen Olderdissenfans endlich wieder Tiere gucken. Allerdings nur von 10 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17 Uhr. Und das sind nicht die einzigen Vorgaben. Infoflyer in fünf Sprachen Dass Olderdissen acht Wochen lang komplett dicht war, "das hatten wir in der 90-jährigen Geschichte des Tierparks noch nie", sagt Tierparkleiter Herbert Linnemann. Mit seinem Team ist er seit Tagen dabei, die Einrichtung auf die Wiederöffnung vorzubereiten. Verhaltensregeln mussten erarbeitet, Zeiten festgelegt, Schilder gebaut und aufgestellt, Infoflyer verfasst und gedruckt werden - auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Türkisch und Russisch. Jeweils einen bekommen die Besucher am Haupteingang, dem einzigen Ein- und (parallel, durch eine Hecke getrennt) Ausgang. Ab 999 darf der nächste rein Die Zahl der Besucher, die sich gleichzeitig auf den knapp 15.000 Quadratmetern an Wegen und Plätzen aufhalten dürfen, ist auf 1.000 beschränkt. Drei Stunden Aufenthaltszeit sollen nicht überschritten werden, damit auch andere eine Eintrittschance haben. Am Eingang wird genau gezählt, ab 999 darf wieder jemand rein. Gleichwohl appelliert Linnemann schon jetzt an alle Gäste, die Abstandsregeln einzuhalten - gerade vor Gehegen mit Jungtieren, bei den Bären, Hochlandrinder, Jakobschafen und Eseln knubbelt es sich sonst erfahrungsgemäß. Und auch die bekannte Corona-Etikette sei zu beachten: in Armbeugen niesen, keine Hände schütteln, regelmäßig waschen und sich nicht ins Gesicht zu fassen. Auf dem Spielplatz seien die Eltern dafür verantwortlich, dass die Kinder und auch sie selbst die nötigen Abstände wahren. Gastronomie offen, Shop nicht Geöffnet haben werden auch das Restaurant und die Außengastronomie, bei beiden sind die gastro-typischen Regeln einzuhalten. Ob auch der Kiosk offen sein wird, entscheide der Gastronom in Eigenregie, so Linnemann. Geschlossen bleiben die Futterautomaten, das Füttern der Tiere ist generell nicht erlaubt. Eine öffentliche Fütterungen zu festen Zeiten wird es vorerst nicht geben. Der Tierpark-Shop bleibt zu, begehbare Gehege und Engstellen wie der Tunnel vor dem Ottergehege bleiben geschlossen, die Holzpodeste dagegen sind offen. Auch hier bittet der Tierparkleiter noch einmal eindringlich darum, die Abstände einzuhalten. Auch bei Warteschlangen. Wie auf dem Infoflyer aufgezeichnet und mit Pfeilen überall markiert, gibt es einen klassischen Rundweg vom Innenhof über die Greifvögel, Fischotter, Bären, Waschbären, Wildkatzen, Luchse, Rotwild, Wölfe und zurück über den Innenhof zum Spielplatz. Die breiteren Wege sind in beiden Richtungen zu begehen. Erstmals gibt es durch die Schließung der Nebeneingänge auch Sackgassen. Nur 300 Autos auf einmal auf dem Parkplatz Auf dem Parkplatz sind nur 300 Autos auf einmal erlaubt, darauf achtet ein Sicherheitsdienst. Gleichberechtigt berücksichtigt werden auch die Gäste, die mit Fahrrad oder Bus kommen. Die Tierpark-Mitarbeiter bitten alle Besucher um Verständnis - besonders, wenn sie am Parkplatz ankommen und dann weitergewunken werden, weil der voll ist. Geplant sei, so Linnemann, nachzusteuern. Geprüft wird etwa ein Verkehrsleitsystem, so dass schon vor der direkten Anfahrt klar ist, ob Tierpark und Parkplatz voll sind oder nicht. Das bislang Organisierte sei mit viel Arbeit verbunden gewesen, "als als ob man von jetzt auf gleich eine Großveranstaltung auf die Beine stellen sollte". Wölfe sind tiefenentspannt Und die Tiere? Die würden die stillen Wochen wohl höchst unterschiedlich beurteilen. Linnemann: "Jakobschafe und Esel kommen sofort neugierig an, wenn man auftaucht, und auch die Hochlandrinder." Die Wölfe aber genießen die Ruhe und haben sicherlich keinen lauten Zweibeiner vermisst. "Die sind zur Zeit tiefenentspannt."

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