Schulstart in Bielefeld: Hygieneplan statt Stundenplan und keine Verpflegung

Bielefeld. Von den Schulöffnungen am kommenden Donnerstag werden rund 6.000 Bielefelder Schüler der Jahrgänge 10, 12 und 13 betroffen sein. Hinzu kämen noch die Abschlussschüler an den Berufskollegs, erklärt Schulamtsleiterin Georgia Schönemann bei der jüngsten Pressekonferenz des Krisenstabs. Wenn am 4. Mai die Schulen für die Viertklässler sowie für die 9. und 12. Klassen öffnen, muss der Unterricht für rund 15.000 Schüler sichergestellt werden. UNTERRICHT Von Montag bis Mittwoch haben die Schulen nun Zeit, sich zu organisieren, bevor am Donnerstag die ersten Schüler kommen. Der Unterricht, der dann schrittweise wieder aufgenommen werde, könne nicht dem üblichen Stundenplan folgen, betont Schönemann. Vorrang hätten zunächst die Kernfächer. Zudem liegt es derzeit an den Schulen, die Größe der möglichen Lerngruppen je nach Personalkapazitäten und Klassenraumgröße unter Einhaltung von Abständen festzulegen. Hier trügen die Schulen viel Verantwortung. Vorgaben des Landes fehlen. FREIWILLIGKEIT Auch in Bezug auf die Freiwilligkeit des Unterrichts für die Abschlussjahrgänge seien die Vorgaben des Landes bisher nicht eindeutig, bestätigt Schönemann auf Nachfrage. Während für Prüfungsvorbereitung der Abiturienten in den Schulen die Freiwilligkeit betont wird – die Schüler können nach eigenem Ermessen auch zu Hause lernen –, ist das bei den Regelungen für die zehnten Klassen und die Abschlussklassen an den Berufskollegs nicht der Fall. &bdquo;Das NRW-Schulministerium ist aufgefordert worden, dies klarzustellen", berichtet Schönemann. Ob also die Schüler der Abschlussklassen an Gesamt-, Real- und Sekundar- und Hauptschulen am 23. April zur Schule kommen müssen oder es nur dürfen, ist offen. HYGIENE Weil jede Schule anders ausgestattet ist, müssen derzeit alle Schulen individuelle Hygienepläne erstellen. Daran werde intensiv gearbeitet, heißt es von der Schulamtsleiterin. Die Pläne müssten anschließend dem Gesundheitsamt zur Prüfung vorgelegt werden. &bdquo;Bis das in allen Schulen geschehen ist, gilt der Rahmen-Hygieneplan des Landeszentrums Gesundheit NRW." Das habe der Krisenstab entschieden. Dass nicht alle Klassenzimmer mit Waschbecken ausgestattet seien, bestätigt Schönemann auf Nachfrage, sieht hier jedoch keine Mängel. Alle Schulen seien mit Waschmöglichkeiten &bdquo;baurechtlich ausreichend ausgestattet". Wo es Waschbecken in Klassenzimmern gebe, würden diese nun mit Seifenspendern, Papierhandtüchern, Abfallkörben ausgestattet. Bisher war dies nicht der Fall, um Vandalismus in den Klassenzimmern vorzubeugen, das geht aus einer Antwort der Verwaltung auf eine FDP-Anfrage von Januar hervor. Die Prioritäten hätten sich geändert, so Schönemann. Bei der Beschaffung der Hygienematerialien unterstütze die Stadt die Schulen, um Lieferschwierigkeiten zu vermeiden. Wenn die Schulbudgets für die Anschaffung nicht ausreichten, werde die Stadt zusätzliche Budgets zur Verfügung stellen. REINIGUNG Die Stadt hat während der Schulschließungen bereits Grundreinigungen in den Gebäuden durchgeführt. &bdquo;Diese werden bis zum Schulstart abgeschlossen", so Schönemann. Unterrichtsräume würden zukünftig jeden zweiten Tag gereinigt. Außerdem werde die Stadt die Arbeitsstunden für die Reinigungskräfte ausweiten: Neben der täglichen Reinigung der Sanitäranlagen sollen sie an jedem Schultag Handkontaktflächen wie Tische, Stühle, Türklinken und Handläufer reinigen. LEHRKRÄFTE Welche Lehrer und Betreuer die Schulen im Unterricht überhaupt einsetzen dürfen, ist unklar. Noch fehlten entsprechende Regelungen des Landes NRW, erklärt Schönemann. Für die Notbetreuungen gilt, dass Lehrer und Betreuer Ü 60 sowie mit Vorerkrankungen zu Hause bleiben. Trifft das auch auf den Unterricht zu, würde ein größerer Teil der Lehrerschaft ausfallen: Fast ein Drittel der Bielefelder Lehrer ist älter als 49 Jahre (Stand 2016/2017). VERPFLEGUNG Die Schüler in den Schulen zu verpflegen sei vorerst nicht vorgesehen, da dies zusätzliche Hygienemaßnahmen erfordern würde, so Schönemann. &bdquo;Das ist zurzeit nicht leistbar." Mensen und Cafeterien bleiben zu. Eltern sind aufgefordert, den Kindern Verpflegung mitzugeben. Alle aktuellen Corona-News aus Bielefeld auf einen Blick

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