Sturm fegt Dach herunter: Bielefelder Supermarkt evakuiert, zwei Verletzte

Bielefeld. Die Feuerwehr Bielefeld war am späten Samstagnachmittag im Großeinsatz am Real-Markt an der Teutoburger Straße. Eine Windhose, die sich quer durch die Innenstadt zog, hatte gegen 17 Uhr das Dach und Teile des Dachstuhls massiv beschädigt. Zwei Personen, ein Ehepaar, sind von herab fallenden Trümmerteilen verletzt worden, sie wurden im Klinikum Mitte behandelt. Der Feuerwehr bot sich bei Eintreffen ein chaotisches Bild: Dachteile, Holzlatten und Metallteile lagen auf dem Parkplatz verstreut. Mehrere 100 Quadratmeter der aufgeschweißten Bitumen-Bahnen hatten sich gelöst. Teile des Parkplatzes wurden sofort abgesperrt, auch die Teutoburger Straße ist in Höhe des Real zeitweise gesperrt worden. Der an einem Samstagnachmittag wie üblich stark frequentierte Markt wurde geschlossen, an allen Eingängen wiesen Mitarbeiter Kunden ab. Laut Feuerwehr begrenzt sich der Schaden dem ersten Eindruck nach ausschließlich auf die Außenbereiche des Gebäudes. Im Gebäude selbst ist niemand verletzt worden. Die Kunden standen teilweise mit ihren vollgepackten Einkaufswagen vor der Tür, weil sie nicht an ihre Autos kamen. Laut Polizei sind 20 bis 50 Pkw beschädigt worden. An mindestens einem Pkw ist die Windschutzscheibe komplett eingeschlagen worden. Der Geschäftsleiter des Real-Marktes, Bernd Szameitpreiks, war vor Ort an der Einsatzstelle, er wünschte "den Verletzten gute Besserung". Es sind Räumungsfirmen bestellt, die die Schäden am Dach reparieren sollen. Am Montag soll der Markt wieder öffnen. Vor Ort waren die Hauptwache der Feuerwehr und Kräfte der Löschabteilung Mitte. Nicht der einzige Sturmeinsatz der Feuerwehr am Samstagnachmittag: Insgesamt rückten die Wehrleute 14 Mal aus, zumeist wegen umgekippter Bäume. Unter anderem drohte an der Detmolder Straße ein großer Baum auf die Straße und die Oberleitung zu stürzen. Die Einsatzkräfte zogen den schon in Schräglage befindlichen Baum herunter und zersägten ihn. Schreck am Nachmittag auch bei der Zirkusvorstellung des Zirkus Busch an der Radrennbahn. Die heftigen Böen reissen am Zirkuszelt, das Vorzelt kippt zu Boden, die Vorstellung wird abgebrochen. Niemand wird verletzt. Schäden in ganz NRW Die stürmischen Böen hatten am Samstagnachmittag in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens für Feuerwehreinsätze gesorgt. Im Mönchengladbacher Ortsteil Heyden musste ein Restaurant schließen, weil eine etwa 25 Meter hohe Linde in einem Nachbargarten gebrochen und in die Astgabel eines Kirschbaumes gestürzt war. Es bestand die Gefahr, dass der Baum auf den Anbau und die Küche des Restaurants stürzt. &bdquo;Aus Sicherheitsgründen wurde das Gebäude geschlossen", sagte ein Feuerwehrsprecher. Insgesamt wurde die Mönchengladbacher Feuerwehr am Nachmittag zu fast 40 Einsätzen gerufen. In Mülheim an der Ruhr geriet durch den Sturm ein Baum in Schieflage und drohte auf ein Wohnhaus zu stürzen. Er musste in kleinen Stücken nach und nach entfernt werden, teilte die Feuerwehr mit. Der Einsatz dauerte bis zum späten Abend. In Ratingen riss der Wind an einem Firmengebäude einen Teil eines Flachdachs los. In Krefeld arbeitete die Feuerwehr nach eigenen Angaben innerhalb von zwei Stunden 25 Einsätze ab, etwa wegen eines umgestürzten Baugerüsts. Auf der Länge einer gesamten Straße trug der Sturm im Neusser Stadtteil Grimlinghausen Dachpfannen ab. Insgesamt seien elf Häuser beschädigt worden, teilte die Feuerwehr mit. In Gangelt sorgten die Sturmböen für einen vorübergehenden Stromausfall. Dort war an einer Landstraße ein Ast abgeknickt und hatte eine Freileitung vom Mast gerissen. Weitere Informationen folgen.

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