Rettungshubschrauber Christoph 13 flog 1.350-mal zu Menschen in Not

Bielefeld. Wenn Menschen gesundheitlich in großer Not sind, dann eilt neben einer Rettungswagenbesatzung oft auch ein Notarzt zu dem Patienten. Im vergangenen Jahr kam dieser in 1.350 Fällen nicht etwa über die Straße zum Einsatz, sondern durch die Luft. Das meldete jetzt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), unter dessen Regie an zwölf Standorten in Deutschland, insgesamt 18 orangefarbene Zivilschutzhubschrauber fliegen. Einer dieser 18 Helis ist Bielefelds Rettungshubschrauber Christoph 13, er und sein Retterteam sind fester Bestandteil des städtischen Rettungsdienstsystems. 123-mal nach Gütersloh, 113-mal nach Lippe und 108-mal außerhalb von OWL Das heißt, sind andere Fahrzeuge bereits im Einsatz oder die Entfernung zu hoch, dann steigen Notfallsanitäter und Notarzt mit einem Bundespolizeipiloten in die Luft. Der Rettungshubschrauber (RTH) fliegt je nachdem aber auch Noteinsätze in den umliegenden Kreisgebieten und darüber hinaus. So eilten Bielefelds fliegenden Retter im vergangenen Jahr 862-mal zu Patienten im Stadtgebiet, 123-mal ging es in den Kreis Gütersloh, 113-mal nach Lippe. Der Kreis Paderborn erhielt 56-mal Besuch von Christoph 13, Herford 33-mal, Höxter 30-mal und Minden-Lübbecke 25-mal. 108 Flüge gingen sogar über die Bezirksgrenzen von OWL hinaus. 380 Flugstunden und 285 Patiententransporte Der Hubschrauber vom Typ EC 135 absolvierte bei seinen 1.350 Flügen insgesamt 380 Flugstunden und transportierte dabei 285 Patienten, heißt es vom BBK. 1.350 Flüge in einem Jahr sind die wenigsten seit 2006 (damals: 1.274). 2011 musste der Hubschrauber noch 1.831-mal in die Luft, im Vorjahr absolvierte er noch 1.440 Flüge. Jörn Bielinski, Abteilungsleiter Rettungsdienst bei der Berufsfeuerwehr, hat für den stetigen Rückgang drei mögliche Erklärungsansätze: &bdquo;Zum Einen sind die Notarzt-Einsätze insgesamt rückgängig. Zum Anderen merken wir, dass auch die umliegenden Landkreise ihren Rettungsdienstbedarfsplan anpassen.“ Durch neue oder länger geöffnete Notarzt-Standorte, wie etwa zuletzt in Spenge, sei spürbar, so Bielinski, dass der Rettungshubschrauber nicht mehr so regelmäßig angefordert wird wie vorher. Nur Hamburg und Kempten hat mehr - Bielefelder Hubschrauber fliegt die drittmeisten Einsätze Ähnlich sei der Effekt durch den Einsatz von immer mehr Notfallsanitätern, die noch besser ausgebildet seien, so dass seltener eine Nachalarmierung eines Notarztes notwendig wurde. Im Vergleich mit den anderen zwölf Zivilschutz-Standorten liegt der Bielefelder Hubschrauber hinter Christoph 29 (Standort: Hamburg) mit 1.704 Flügen und Christoph 17 (Kempten) mit 1.637 Flügen auf Platz drei. Im Jahr davor hatte er noch hinter Hannover auf Platz vier gelegen. 64 Fehleinsätze waren auch darunter Interessant: Der Bielefelder Rettungshubschrauber flog im Vergleich mit seinen Kollegen in Orange die zweitmeisten Primärversorgungen (1.001). Primärversorgung heißt, dass der Flug nicht zum Transport des Patienten erfolgt, sondern lediglich zum schnellen Erreichen des Notfalls durch den Notarzt. In Bielefeld würden die meisten Patienten per Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren, auch wenn ein Notarzt per Hubschrauber gelandet ist, so Bielinski. In 237 Fällen nahm Christoph 13 tatsächlich auch Patienten mit ins Krankenhaus (Primärtransporte). Hier liegt der Allgäuer RTH mit 745 Transporten an der Spitze. 48-mal wurden Patienten von Christoph 13 zwischen zwei Krankenhäusern durch die Luft verlegt – sogenannte Sekundärtransporte. Auch hier erreichten die Bielefelder Retter den zweithöchsten Wert - erneut hinter Kempten mit 57 Verlegungen. 64 Flüge wurden am Ende als Fehleinsätze bezeichnet.

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