Neuer Schwung für Kita und Comenius im Bielefelder Süden

Senne/Sennestadt. Die Fertigstellung der neuen Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt an der Elbeallee, die eigentlich bereits im Januar bezugsfertig sein sollte, hat sich verzögert. Wann genau die rund 75 Kinder, die derzeit in vier Gruppen in der alten Comeniusschule ein paar Meter weiter ein provisorisches Kita-Zuhause gefunden haben, umziehen können, sei derzeit nicht genau zu sagen, erklärt der Geschäftsführer der Sennestadt GmbH, Bernhard Neugebauer, auf Anfrage. Doch es gehe voran. Das gilt auch für die geplante Neubebauung Schulgrundstücks, für die die Politik jetzt eine Kompromiss-Lösung gefunden hat. Währenddessen haben im Nachbar-Stadtbezirk Senne die Bauarbeiten für die Kita an der Friedhofstraße begonnen, deren Start sich ebenfalls immer wieder hingezogen hatte. Kindertagesstätte an der Elbeallee Neugebauer spricht von "üblichen Verzögerungen", wie sie bei einem Objekt dieser Größe - investiert werden knapp 2 Millionen Euro - vorkommen könnten. Zu unerwarteten Problemen habe unter anderem der Bauschutt geführt, auf den die Bauarbeiter bei den Ausschachtungsarbeiten gestoßen waren. Spundwände mussten gezogen werden, um ein Abgleiten des Hangs zum nördlich angrenzenden Hochhaus hin zu verhindern, auch Regenfälle erschwerten die Arbeiten. Aufgrund der neuen Bodengegebenheiten habe die Statik neu berechnet werden müssen, erläutert Neugebauer. Das wiederum habe den Bau selbst, etwa die Fensterausschnitte, aber auch sämtliche anschließenden Arbeiten erheblich beeinflusst und die Zeitfenster dafür verschoben. Zuletzt gab es Schäden an der gerade fertiggestellten Außenfassade, weil der Putz auf der nassen Wand nicht gehalten habe und dann auch noch mit Farbe übergestrichen wurde, die frostgeschädigt war. "Es musste alles wieder runter, aber inzwischen ist die Fassade neu verputzt und gestrichen." Neugebauer geht von einer Kitaeröffnung "bis Mitte 2020" aus. "Aber wir haben keinen Druck. Die Kinder haben ja eine Kita, auch wenn es ein Provisorium ist." Bebauung des ehemaligen Comenius-Schulgeländes Das Provisorium, die ehemalige Comenius-Förderschule einige Meter weiter die Elbeallee hoch, hat schon einmal erfolgreich als Kita-Zwischendomizil fungiert - wohl aber nun zum letzten Mal. Denn auch dort hat sich etwas getan, zumindest planerisch. Sennestädter Bezirkspolitik und Verwaltung waren sich zunächst uneins über die Art der Bebauung. Letztere hätte dort gern massiven Geschosswohnungsbau gehabt, die Bezirkspolitiker aber wollten einen Mix verschiedener Wohnungstypen: wenige Mehrfamilienhäuser, dazu kleinere Gebäude für ein bis zwei Familien. Nun ist im Stadtentwicklungsausschuss auf Antrag von SPD, Grüne, Lokaldemokratie in Bielefeld und Bürgernähe/Piraten ein Kompromiss gelungen. Dem gab das Gremium einstimmig sein Okay. Entsprechend sind auf dem Areal zwischen Elbeallee, Matthias-Claudius-Weg und Netzeweg, das der Stadt gehört, nun direkt neben der Comeniussporthalle zwei zusammenhängende Mehrfamilienbauten mit angrenzendem Kinderspielplatz geplant, auf der anderen Seite der Halle drei Blöcke mit Reihenhäusern und im oberen Winkel Richtung Elbeallee fünf Einfamilienhäuser. "Ein Teil der Stellplätze muss von der Verwaltung noch eingearbeitet werden", berichtet Ausschussvorsitzender Hans-Georg Fortmeier. Das Thema solle abschließend noch einmal in der Bezirksvertretung Sennestadt - die nächste Sitzung ist am Donnerstag, 20. Februar - diskutiert werden. Fortmeier hofft, dass es in der laufenden Legislaturperiode - Kommunalwahlen sind im September - noch zum Entwurfsbeschluss kommt und zum Satzungsbeschluss dann in einem Jahr. Kindertagesstätte an der Friedhofstraße Und in Senne? Dort errichtet die Kid-Invest aus Düsseldorf, die sich auf den Bau von Kindertagesstätten spezialisiert hat, auf ihrem rund 2.000 Quadratmeter großen Gelände an der Friedhofstraße/Sennefriedhof einen Kita-Neubau, auf den viele Senner Eltern, besonders aber die Mitarbeiter des Montessori-Kinderhauses in Brackwede seit langem sehnsüchtig warten. Das Kinderhaus logiert bislang in beengten und veralteten Räumen an der Rosenhöhe. Der Neubau am Sennefriedhof dagegen wird viel Platz bieten, für mehr als 80 Kinder. Der Rohbau wächst, "die Halbzeit rückt in greifbare Nähe", berichtet ein Sprecher von Kid-Invest. Und bekräftig, dass die Einrichtung im August fertig werde. "Es hat sich anfangs unfassbar lange hingezogen mit der Baugenehmigung, aber das ist ein generelles Thema." Mit dem Montessori-Kinderhaus sei man in enger Abstimmung.

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