Neue Hängepartie bei Radstation und Fernbusbahnhof

Bielefeld. Das lange Gezerre um Standorte für die neue Radstation und den Fernbusbahnhof am Hauptbahnhof geht weiter. Verkehrsdezernent Gregor Moss (CDU) zog jetzt die Vorlage, die Fernbusse an der Joseph-Massolle-Straße halten zu lassen, zurück. Deshalb vertagte der Stadtentwicklungsausschuss das Thema. Auch bei der Radstation steht eine Einigung aus. Moss lässt jetzt ein neues Gesamtkonzept fürs Hauptbahnhofs-Umfeld erarbeiten. Im März soll es stehen. Der Dezernent reagiert damit auf die viele Kritik an den bisherigen Plänen. Vor allem die CDU hatte erst ein Gesamtkonzept gefordert. Vier verschiedene Anträge stellen die Parteien, die Verkehrsverbände erheben Forderungen. Die Lage ist unübersichtlich. Kürzester Weg zum Eingang Klärung sollten eigentlich Gespräche mit der Bahn bringen. Die sind auch gelaufen, doch die Einschätzung ist unterschiedlich. Bahnhofsmanager Martin Nowosad schließt daraus, dass sich beide Seiten auf den Standort für die neue Radstation , für die es derzeit nur ein Provisorium in der früheren Hauptpost gibt, geeinigt hätten – und zwar dort, wo die alte im früheren, mittlerweile abgerissenen Güterschuppen war. Der Vorteil hier: Es wäre der kürzeste Weg zum Eingang des Hauptbahnhofs. Doch Moss mag sich hier nicht festlegen: &bdquo;Es gibt noch keine Einigung.“ Der Grund ist aber auch, dass er gleichzeitig eine Lösung für den Fernbusbahnhof vorlegen will. Und da hapert es. Der bisherige Vorschlag an der Joseph-Massolle-Straße, der wegen der räumlichen Enge dort eine Einbahnstraßenregelung zur Folge hätte, stößt bei Politikern auf große Bedenken. Lieber vor dem Bahnhof Als Alternativen brachten die Verkehrsverbände die Nahariyastraße zwischen Hauptbahnhof und früherer Hauptpost sowie den Parkplatz daneben ins Gespräch. Dafür spräche, dass der Halt vor dem Bahnhof wäre und dahinter Entwicklungsmöglichkeit für weitere Bahnsteige bliebe. Auf dem Parkplatz könnte sich Eigentümer Christoph Borchard eine Radstation vorstellen, bei Fernbussen wäre er aber skeptisch. Weiter nachgedacht wird aber auch noch über größer Radabstellanlagen auf dem Bahnhofsvorplatz vor dem Leinenmeisterhaus. Erste Rad-Käfige stehen schon an der Nahariyastraße. Alternative Mindener Straße Einen ganz anderen Standort für die Fernbusse schlägt erneut die FDP vor, die meint, an der nahen Mindener Straße unter dem Ostwestfalendamm könnten sie gut halten. Hier wäre der Betreiber des Parkhauses bereit, Toiletten, Reisezentrum und Kiosk zu ermöglichen, und der wenig ansehnliche Bereich werde städtebaulich aufgewertet. Die CDU pocht auf Standorte nah am Hauptbahnhof und eine schnelle Realisierung. Dazu gehören müsse Platz für Bring- und Holverkehr nah an den Bahnsteigen. Dies wäre bei der Fernbuslösung hinter dem Bahnhof schwierig. Die Linke erwartet, dass mehrere Varianten geprüft und vorgelegt werden. Platz für Bring- und Holverkehr SPD, Grüne, Bürgernähe, Piraten und LiB folgen bisher dem zurückgezogenen Verwaltungsvorschlag Joseph-Massolle-Straße für den Fernbushalt, wollen aber auch eine zeitnahe neue Radstation vor dem Bahnhof und ein Konzept für den Bring- und Holverkehr. Daneben soll eine Mobilitätsstation am Brackweder Bahnhof geplant werden, an dem die Fernbusse bisher halten. Problem des Paprika-Bündnisses ist aber, dass es im Stadtentwicklungsausschuss keine Mehrheit hat. Außerdem gibt es in Mitte noch Fragen, der Bezirksbürgermeister habe um ein Gespräch gebeten, so Moss. Doch er hält ein Gesamtkonzept bis März für machbar: &bdquo;Alles aus einem Guss.“

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