Bielefeld

Trauer um bekannten Bielefelder FDP-Politiker
05.01.2020 | 05.01.2020, 15:44
Der bekannte Bielefelder Politiker starb am Neujahrstag. - © Symbolfoto Pixabay
Der bekannte Bielefelder Politiker starb am Neujahrstag. | © Symbolfoto Pixabay

Bielefeld. Der bekannte Bielefelder FDP-Kommunalpolitiker Harald Buschmann ist tot. Er starb am Neujahrstag im Alter von 77 Jahren.

Buschmann war bis 2014 Sprecher der FDP-Gruppe im Stadtrat. Die Liberalen waren fünf Jahre lang Teil einer Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Er gehörte zu den Architekten dieses Bündnisses. „Ohne ihn gäbe es die Ampel nicht", titelte die NW vor fünf Jahren.

Maßgeblich das rot-grün-gelbe Bündnis mitgeschmiedet

Harald Buschmann wurde 77 Jahre alt. - © Wolfgang Rudolf
Harald Buschmann wurde 77 Jahre alt. | © Wolfgang Rudolf

Harald Buschmann schmiedete damals maßgeblich das rot-grün-gelbe Bündnis mit. Für den Rat kandidierte er bei der Wahl 2014 dann aber nicht mehr. Jüngere übernahmen bei der FDP das Ruder. Doch ganz zurückgezogen hat er sich nicht. Als sachkundiger Bürger mischte er noch im Sozial- und Gesundheitsausschuss mit und vertrat die FDP bei repräsentativen Anlässen.

FDP-Chef Jan Maik Schlifter sagte über Buschmann bei seinem 75-jährigen Geburtstag: „Vernunft, Abgeklärtheit und Sachlichkeit machen den ,Senator der Bielefelder FDP‘ zu einem weiterhin gefragten Ratgeber der aktuellen Mannschaft." Besonders hervor hob Schlifter Buschmanns Einsatz für die Ausweisung des Erdbeerfeldes in Oldentrup als Gewerbegebiet Niedermeyers Feld. Das sei sein größter politischer Erfolg.

„Mit großer Beharrlichkeit, endlosen Gesprächen und viel Diplomatie schaffte es Harald Buschmann nahezu im Alleingang, die Basis für Hunderte Arbeitsplätze zu legen und den jahrelangen Stillstand in der Gewerbeflächenpolitik zu stoppen". Gegen das Gewerbegebiet hätten sich SPD und Grüne lange gewehrt.

Buschmann hatte stets das Pragmatische und Machbare im Blick, sorgte mit seiner ruhigen, diplomatischen Art dafür, dass die konfliktträchtige Ampel-Koalition eine Wahlperiode hielt. Er konnte zäh verhandeln, gründlich argumentieren und Geduld bewahren. Er versachlichte Debatten, suchte eher die Arbeitsebene und nahm Rücksicht. Und er hatte den Blick für den Kompromiss.

Der Berufsschullehrer, der Wirtschaft ebenso wie Pädagogik studierte, setzt Schwerpunkte in der Schul-, Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Der FDP trat er in den 80er-Jahren bei, als sie bei 2,5 Prozent lag. Er habe sich berufen gefühlt, die liberale Fahne in Bielefeld hochzuhalten, sagte er einmal: „Ich habe mir gesagt, man kann auf den Liberalismus nicht verzichten."

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