Flixbus und Co. sollen demnächst in die Bielefelder City fahren

Bielefeld. Die Brückensanierungen sind beendet, die Züge fahren wieder: Eigentlich stünde für die Deutsche Bahn jetzt der Rückbau ihrer neun Haltebuchten des Schienenersatzverkehrs hinterm Hauptbahnhof an. Stattdessen laufen Gespräche mit dem Verkehrsamt: Dessen Planer erarbeiten gerade ein Konzept für den Umzug des Fernbusbahnhofs aus Brackwede an die Joseph-Massolle-Straße. Ein entsprechender Beschluss soll vor Jahresende in den politischen Gremien beraten werden. Er beinhaltet auch eine Alternative für Brackwede. Deutsche Bahn könnte Konzession für Busstation erhalten &bdquo;Wir erstellen gerade ein Planungskonzept dazu, wie Verkehr und Haltestellen im neuen Bahnhofsviertel zukünftig aussehen können", erklärt Frank Homann vom Verkehrsamt auf Anfrage. Kernstück ist die viel diskutierte Verlagerung des Fernbusbahnhofs ins Zentrum der Stadt, das bestätigt der Teamleiter von der Verkehrswegeplanung. Deren Pläne sind offenbar schon weit vorangeschritten. Demnach sollen die provisorischen Haltestellen der Deutschen Bahn nicht einfach für Fernbusse übernommen und zur Dauerlösung werden. Die Bauabteilung sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Haltestellen &bdquo;baulich angefasst werden müssten", erklärt Homann. &bdquo;Es gibt hier bereits erste Schäden." Zusammenarbeit mit Deutscher Bahn Die Stadt überlege deshalb, den Rückbau der Haltebuchten als gemeinschaftliche Umbaumaßnahme mit der Deutschen Bahn anzugehen. &bdquo;Eine Idee ist, dass die Deutsche Bahn die Konzession für den zukünftigen Fernbusbahnhof erhält und sich an den Buspositionen beteiligt", so der Verkehrsplaner. Die Deutsche Bahn wäre mit ihrer Bielefelder Service Station dann für Infrastruktur und Unterhalt der Station zuständig und erhielte auch die Einnahmen. In Gesprächen mit der Deutschen Bahn klopft die Stadt jetzt ab, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte. Die Ergebnisse sollen in die Beschlussvorlage einfließen, die laut Homann noch in diesem Jahr im Stadtentwicklungsausschuss auf die Tagesordnung kommt: &bdquo;Das Thema hat bei uns eine hohe Priorität." Es gebe die ausdrückliche Anweisung des Oberbürgermeisters, sich schnell darum zu kümmern. Diverse Kritikpunkte Doch es geht um mehr, als die reine Verlegung des Fernbusbahnhofs in die Stadtmitte. Die aktuellen Planungen berücksichtigen auch diverse Kritikpunkte, denn der neue Standort ist nicht unumstritten: Der Verein &bdquo;Bielefeld pro Nahverkehr" hatte zuvor Bedenken geäußert, die jetztigen Haltestellen seien für Fernbusse zu schmal. Im Umfeld der Busse könnten gefährliche Situationen für Radler entstehen. Laut Homann kommt nun auch die Radverkehrsführung an der Joseph-Massolle-Straße auf den Prüfstand. Dabei ist diese noch relativ jung: Erst vor gut zehn Jahren war die Straße fertiggestellt geworden. Und was ist mit Brackwede? Im Süden der Stadt kämpfen die Brackweder unterdessen seit Jahren für den Erhalt &bdquo;ihres" Fernbushalts, der auch ein Wirtschaftsmotor ist. Geplant und politisch beschlossen war bisher, dass nach den Sanierungen am Brackweder Bahnhof auch eine moderne Fernbusstation an der Eisenbahnstraße entstehen sollte. Dem Stadtteil will das Verkehrsamt jetzt ein Alternativangebot machen: eine moderne Mobilitätsstation, unter anderem mit Lademöglichkeiten für E-Autos und -Fahrräder. Ziel sei eine &bdquo;Win-win-Situation" an beiden Bahnhöfen, betont Teamleiter Homann. Außerdem soll der Brackweder Bahnhof zukünftig auch von normalen Buslinien angefahren werden. Langjährige Befürwortern des Hauptbahnhofs als strategisch besserer Standort sind FDP und BfB. Jüngst hatten sich auch der Verkehrsverein sowie Deutsche Bahn und Flixbus für einen Wechsel ins Zentrum starkgemacht.

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