Bielefeld/Harsewinkel. Neun Männer müssen stehen ab Mittwoch, 25. September, vor dem Bielefelder Landgericht. Fünf von ihnen müssen sich wegen des Verdachts der Vergewaltigung verantworten, die übrigen vier wegen unterlassener Hilfeleistung.

Die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer damals 14-Jährigen ereignete sich am 3. November 2017 in Harsewinkel. Die Tat hatte bundesweit für große Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie erst im Juni 2018 - also Monate später - öffentlich wurde. Ein Bericht auf einer Internetplattform hatte die Polizei seinerzeit gezwungen, den Fall der Öffentlichkeit offen zu legen. Die Behörden begründeten ihr Vorgehen seinerzeit mit dem Schutz des minderjährigen Opfers.

• Die damals 14-Jährige hatte sich laut Polizei am Tatabend mit einem Jugendlichen in einem Privathaus verabredet.

• Dort soll es zu einem Zusammentreffen mit weiteren Jugendlichen zwischen seinerzeit 14 und 17 Jahren und einem 19-Jährigen gekommen sein.

• Die Verdächtigen sind polizeibekannt. Im Laufe des Abends soll die Gruppe Alkohol getrunken haben.

• An die später folgende Sexualstraftat erinnert sich das Opfer bis heute nicht, es liegen aber von einigen Tätern Geständnisse vor.

• Die Jugendlichen hätten das stark alkoholisierte Mädchen dann in einen nahen Park gebracht. Die Verdächtigen informierten damals zwar den Rettungsdienst, ließen das Opfer dann aber allein zurück.

• Auch die Polizei wurde durch die Leitstelle des Rettungsdienstes alarmiert und rückte mit aus.

• Passanten im Park seien bei dem Mädchen gewesen, als die Hilfe eintraf, berichtete die Polizei Gütersloh.