Stadtwerke Bielefeld erklären erhöhte Ticketpreise für Bus und Bahn

Bielefeld. Wer ein Busticket direkt beim Busfahrer kauft, zahlt als Erwachsener in Bielefeld bald satte 3 Euro. Das beliebte und gesponserte &bdquo;Clip-Ticket" wird mit 36 Prozent Aufschlag sogar erheblich teurer. Dabei ist das Bus- und Bahnfahren hierzulande schon vor der Preiserhöhung am 1. August kein Schnäppchen. Das belegt ein neuer Städtevergleich des ADAC. Vor allem bei den Monatstickets ohne Abo werden die Bielefelder kräftig zur Kasse gebeten. Der ADAC hat die Ticketpreise des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den größten 21 Städten Deutschlands (mehr als 300.000 Einwohner, Bus- und Schienennetz) verglichen und ist zum Stand Juni auf enorme Unterschiede gestoßen. Bielefeld gehört in dieser Liste laut Einwohnerzahl zu den kleinsten Großstädten, verlangt werden aber zum Teil Ticketpreise wie in Metropolen. Bielefelder zahlen wie in großen Metropolen So liegt Bielefeld mit bisher 78 Euro beim MoBiel-Monatsticket für Erwachsene nur knapp überm Durchschnitt (77,50 Euro), hat aber längst nicht so ein Angebot wie Berlin, Frankfurt oder Köln/ Bonn. Bei den mittelgroße Städten verkaufen nur Nürnberg und Leipzig (jeweils mehr als 500.000 Einwohner) die Monatskarte teurer als MoBiel. Insgesamt sind die Preisdifferenzen bei den Monatskarten in den deutschen Städten eklatant: Am teuersten fahren die Hamburger mit 109,20 Euro, die Münchner zahlen mit 55,20 Euro gut die Hälfte. Wie der ADAC mitteilt, sind die ÖPNV-Fahrkarten in einigen Städten Nordrhein-Westfalens sogar bis zu 78 Prozent teurer als in anderen Bundesländern. Weiter heißt es, &bdquo;bei vier der sieben relevantesten Ticketarten sind NRW-Metropolen trauriger Spitzenreiter". Drei Ticketkategorien sind in Bielefeld günstig Hier allerdings schließe sich Bielefeld der Entwicklung nicht an, betont Ralf Collatz vom ADAC. Denn nur drei Städte haben günstigere Tageskarten für Erwachsene als MoBiel: Stuttgart ist mit 5,20 Euro am günstigsten. An vierter Stelle rangiert nach Frankfurt und Hannover das hiesige Tagesticket (bisher 6 Euro). Auch mit Kinder-, Kurzstrecken- und Fahrradticket sind die Bielefelder (bisher 1,60 bis 1,70 Euro) günstig unterwegs. Dass MoBiel vorrangig bei den Monatsticketpreis wuchert, hat wohl Kalkül. Es macht die Bielefelder offenbar zu Abo-Fans: 26 Prozent besaßen 2017 eine ÖPNV-Zeitkarte. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 13,8 Prozent. Ländlicher bedeutet teurer Laut MoBiel-Sprecherin Birgit Jahnke spielten bei den jüngsten Preiserhöhungen diverse Faktoren eine Rolle. Zum einen, würden die Bus- und Bahnpreise für Bielefeld im Verbund mit den ländlich geprägten Nachbarkommunen vereinbart, der Westfalentarif Teuto OWL. &bdquo;Die Preisgestaltung liegt also nicht allein bei uns." Und ländlicher bedeute teurer. In der Großstadt Bielefeld selbst müsse, anders als in anderen Großstädten, ebenfalls viel Fläche überwunden werden, so Jahnke. Der Fachkräftemangel wirke sich zusätzlich auf den Fahrpreis aus. Busfahrer seien derzeit rar, gute Löhne wichtig: &bdquo;Nur weil wir noch nach Tarif zahlen, gelingt es uns, die Stellen zu besetzen." Den extremen Preissprung beim Clip-Ticket (die NW ist einer der Sponsoren), erklärt Jahnke mit der fehlenden Rentabilität. Von 99 Cent geht’s rauf auf 1,35 Euro. &bdquo;Wir suchen aber nach weiteren Sponsoren." Das Angebot bleibe dennoch gut: Wer per App einen Werbeclip anschaut, zahlt fürs beliebte Clip-Einzelticket weniger als die Hälfte des Normalpreises (2,80 Euro). Zum Thema: Erhöhung am 1. August 2019 - das sind die neuen Ticketpreise Warum ist der ÖPNV in Bielefeld eigentlich so teuer?

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