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Trauermücken sollen von der Farbe Gelb magisch angezogen werden. Gelbsticker sind ein Standardmittel gegen die kleinen schwarzen Fliegen. - © privat
Trauermücken sollen von der Farbe Gelb magisch angezogen werden. Gelbsticker sind ein Standardmittel gegen die kleinen schwarzen Fliegen. | © privat

Kleine schwarze Fliegen Von Hausmitteln bis Nematoden: Das hilft dabei, Trauermücken zu bekämpfen

Sie kommen aus der Erde, sind lästig und schaden unseren Zimmerpflanzen. Zahlreiche Hausmittel versprechen Abhilfe bei einem Trauermücken-Befall. Ein Überblick.

Annika Könntgen
30.03.2023 | Stand 30.03.2023, 12:17 Uhr

Für Menschen sind sie nicht gefährlich, aber lästig sind sie: Trauermücken. Sie befallen Zimmerpflanzen, schaden den Wurzeln und schwirren zu hunderten durch unsere Wohnung. Schon einfache Hausmittel können dabei helfen, die Trauermücken zu bekämpfen. Woher die kleinen Fliegen kommen, wie man einen Trauermücken-Befall erkennt und was man gegen sie tun kann.

Woher kommen die kleinen schwarzen Fliegen?

Trauermücken schleppt man sich oft mit gekaufter Blumenerde ein. Selbst in hochwertigen Qualitätserden sind die Larven zu finden. Besonders beliebt bei den Fliegen sollen Bio- und Humus-Substrate sein, weil sie ein perfekter Nährboden sind.

Besonders häufig sind Trauermücken im Winter ein Problem, wenn viele Menschen trockene Heizungsluft ausgleichen wollen und ihre Pflanzen dabei überwässern. Denn die Larven der Mücken brauchen eine dauerfeuchte Erde, um sich zu entwickeln.

Wie erkennt man Trauermücken?

Die Insekten sind nur wenige Millimeter groß und haben eine tiefschwarze Färbung. Ein deutliches Zeichen, dass es sich bei kleinen Fliegen um Trauermücken handelt, ist, dass sie sich fast ausschließlich in der Nähe von Pflanzen und Kompost aufhalten. Die Larven sind glasig grau.

Häufig werden Trauermücken mit Fruchtfliegen verwechselt. Letztere sind im Vergleich allerdings deutlich heller und eher braun und schwirren statt um Pflanzen lieber um Obst.

>>> Fruchtfliegen-Alarm: Was gegen die lästigen Insekten hilft

Einen Befall erkennt man oft kurz nach dem Umtopfen. Noch bevor viele Mücken auffallen, zeigen die betroffenen Pflanzen oft trotz ausreichender Bewässerung Welkerscheinungen oder sie verkümmern. Gerade junge Pflanzen gehen oft ein, weil die Larven an den Wurzeln fressen.

Wie lange lebt eine Trauermücke?

Der ganze Lebenszyklus einer Trauermücke zieht sich über vier Wochen. Allerdings dauert es erst einmal etwa sieben Tage, bis aus den Eiern Larven schlüpfen, und dann noch einmal eine Weile, bis aus den Larven die erwachsenen Fliegen werden. Diese leben dann nur noch maximal fünf Tage. Solange leben die Mücken dann ohne Eingreifen auch, weil in der Wohnung die natürlichen Feinde wie Vögel und Spinnen fehlen.

Wie wird man die kleinen Fliegen in der Blumenerde los?

Es gibt einige Hausmittel, um Trauermücken wieder loszuwerden. Dazu zählen Backpulver und Streichhölzer, aber auch Sand oder Nützlinge. Im Folgenden werden die verschiedenen Methoden erklärt.

Um einem Befall mit den kleinen schwarzen Fliegen vorzubeugen, sollten Zimmerpflanzen nur dann gegossen werden, wenn die Oberfläche der Erde schon angetrocknet ist. Wasserdurstige Pflanzen können über einen Unterteller gewässert werden. So bietet man den Larven keine feuchte Erde als Lebensgrundlage.

Bei welcher Temperatur sterben Trauermücken?

Gekaufte Blumenerde sollte kühl und trocken in geschlossenen Behältern gelagert werden, um zu verhindern, dass sich Trauermückenlarven darin wohlfühlen können. Manchmal sind in gekaufter Erde aber bereits Eier enthalten. Damit diese absterben, kann die Blumenerde vor Gebrauch sterilisiert werden. Dafür wird die Erde auf einem Backblech verteilt und bei 85 Grad für etwa 30 Minuten in den Backofen geschoben.

Was zieht Trauermücken an?

Es gibt ein Produkt, das verspricht, Trauermücken quasi magisch anzuziehen: Gelbsticker. Die kann man in die Erde stecken, beide Seiten sind sehr klebrig. Fliegen die Mücken in die Gelbfalle, bleiben sie kleben und sterben. Die Sticker gibt es in fast jedem Gartengeschäft oder in Drogerien zu kaufen.

Auch nach dem Umtopfen oder wenn man sich eine neue Pflanze zulegt, kann es sinnvoll sein, Gelbsticker für zwei bis vier Wochen zu verwenden. Sollten sich in der Erde schon Larven befinden, können die Fallen helfen, die Trauermücken auszurotten, bevor es zu einem Massenausbruch kommt.

Ist es erst einmal soweit, reichen Gelbsticker allein aber oft nicht mehr aus. Nicht alle Fliegen bleiben kleben. Diejenigen, die überleben, können weiter Eier legen und sich so vermehren.

Welcher Sand hilft bei Trauermücken?

Genau an dieser Stelle setzt ein anderes Hausmittel gegen Trauermücken an: Häufig wird Quarzsand, also zum Beispiel Vogelsand, empfohlen. Den streut man in einer wenige Millimeter dicken Schicht auf die Erde. Der Sand entzieht der Erde Feuchtigkeit, ist aber atmungsaktiv. Das verhindert die Eiablage, da Trauermücken eine dauerfeuchte Erde benötigen, damit die Larven sich entwickeln können. Deswegen mögen sie den rauen, trockenen Sand nicht.

Kann ich Trauermücken mit Kaffee oder Kaffeesatz bekämpfen?

Getrockneter Kaffeesatz kann auf Blumenerde gestreut werden und soll dann verhindern, dass Trauermücken weiter Eier legen. - © Symbolfoto: Pixabay
Getrockneter Kaffeesatz kann auf Blumenerde gestreut werden und soll dann verhindern, dass Trauermücken weiter Eier legen. | © Symbolfoto: Pixabay

Analog dazu funktioniert ein weiteres Hausmittel. Auch getrockneter Kaffeesatz, den man auf die Oberfläche der Blumenerde streut, soll die Eiablage verhindern. Der zuvor gekochte Kaffee soll ebenso gegen Trauermücken helfen. Wird die Erde mit kaltem Kaffee gegossen, soll das enthaltene Koffein die Larven töten.

Ist Backpulver schädlich für Pflanzen?

Ein weiteres beliebtes – und vor allem billiges – Hausmittel ist Backpulver. Das soll auf die Erde gestreut und dann, zum Beispiel mit einer Sprühflasche, angefeuchtet werden. Das Backpulver zieht daraufhin in die Erde ein, die Larven fressen es und sterben.

Das kann eine Weile dauern und muss gegebenenfalls mehrfach wiederholt werden. Im Gegensatz zu anderen Methoden soll Backpulver aber auch für empfindliche Pflanzen geeignet sein, weil es nicht schädlich ist. Man sollte allerdings aufpassen, dass die Erde nicht zu schimmeln anfängt.

Wie viele Streichhölzer brauche ich im Kampf gegen Trauermücken?

Bestandteile in Streichholz-Köpfen sollen giftig auf Trauermücken-Larven wirken, wenn die Streichhölzer kopfüber in die Erde gesteckt werden. - © Symbolfoto: Pixabay
Bestandteile in Streichholz-Köpfen sollen giftig auf Trauermücken-Larven wirken, wenn die Streichhölzer kopfüber in die Erde gesteckt werden. | © Symbolfoto: Pixabay

Aggressiver wirken Streichhölzer. Die Bestandteile in den Köpfen schaden den Larven der Trauermücke. Damit die Stoffe in die Erde ziehen, muss man nur je nach Topfgröße drei bis vier Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in die Erde stecken. Das Ganze sollte alle zwei bis drei Wochen ausgetauscht werden, ist für empfindliche Pflanzen aber nicht geeignet.

Welches Öl wirkt gegen Trauermücken?

Neemöl soll die Entwicklung von Trauermücken hemmen. Darin enthaltene Substanzen wirken wie Gift auf die Mücke – die Pflanze nimmt dabei aber keinen Schaden. Zur Anwendung reicht bereits ein Milliliter Neemöl, gemischt mit einem Tropfen Spülmittel und einem Liter Wasser. Die Mischung wird in eine Sprühflasche gegeben, gut geschüttelt und dann auf die betroffene Pflanze gesprüht, insbesondere auf die Blattunterseite.

Wie schnell wirken Nematoden gegen Trauermücken?

Neben allen Hausmitteln sind Nützlinge wohl die wirksamste Methode, um die kleinen schwarzen Fliegen in der Blumenerde loszuwerden. Raubmilben etwa fressen die Larven der Trauermücke. Sie wirken langsam, aber über mehrere Monate hinweg. Das Bakterium "Bacillus thuringienses" soll hingegen schon innerhalb weniger Tage Proteine produzieren, die giftig für die Fliegen sind.

Nematoden, also Fadenwürmer, ernähren sich von Körpersäften der Larven. Nachdem sie über Gießwasser verabreicht werden, helfen sie bei Temperaturen von 12 bis 30 Grad etwa innerhalb von drei Wochen.

Nützlinge gelten als Langzeitschutz gegen Trauermücken. Die genannten Beispiele sind biologisch und ökologisch unbedenklich für Mensch, Tier und Pflanze. Sie können online bestellt werden oder finden sich in professionellen Gartenbetrieben.

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