Seit unserer ausführlichen Rezension zum Free-to-play-Spiel „Where Winds Meet“ haben uns zahlreiche Freunde und Leser dieselbe Frage gestellt: „Braucht man die In-Game-Käufe irgendwann? Oder macht das Spiel auch ohne Spaß?“
Weil die Verunsicherung groß ist und das Thema Free-to-play immer sensibler wird, gehen wir in diesem Artikel genau dieser Frage nach – und klären, wie relevant In-Game-Käufe im neuen Wuxia-Epos wirklich sind. Dafür unterscheiden wir sauber zwischen Single Player und Multiplayer, denn dort liegt der entscheidende Unterschied.
Unsere Rezension: „Where Winds Meet“ im Test: Open-World-Action zwischen Chaos und Schönheit
Ein Free-to-Play-MMO voller Möglichkeiten – und voller Shopfenster
„Where Winds Meet“ tritt mit dem Versprechen an, ein episches, frei erkundbares Wuxia-Open-World-Abenteuer zu sein – und gleichzeitig vollständig Free-to-play. Das sorgt bei vielen Spielerinnen und Spielern automatisch für Skepsis: Kann ein großes Fantasy-MMORPG ohne Pay-to-win auskommen?
Der Entwickler betont klar, dass keine spielentscheidenden Vorteile verkauft werden. Und tatsächlich: Bei unseren Recherchen und im aktuellen Community-Feedback deutet vieles darauf hin, dass die Shop-Angebote primär kosmetischer Natur sind. Aber heißt das auch, dass man wirklich nichts verpassen würde?
Single Player: Macht das Spiel auch ohne Käufe Spaß?
Kurzantwort: Ja, absolut.
Im Solo-Erlebnis spielt die Monetarisierung faktisch keine Rolle. Die Story, die offene Welt, die Quests, die Erkundung, die Kämpfe – all das funktioniert ohne jeden Cent Investition.
Was Sie im Solo-Modus nicht brauchen:
- keine Skins
- keine Premium-Mounts
- keinen Battle Pass
- keine monatlichen „Welfare“-Abos
- keine Premium-Währung für Fortschritt
Im Gegenteil: Neue Spieler berichten häufig, dass ihnen das Spiel zu Beginn eher zu viel bietet – Systeme, Berufe, Kampfstile, Entdeckungen –, statt zu wenig. „Where Winds Meet“ versucht aber nicht, uns an irgendeine Kaufwand zu drücken.
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Für wen sich Käufe trotzdem lohnen könnten
Wer im Solo-Modus Wert auf Charakterstil, besondere Outfits, Animationen oder ein extrem cooles Mount legt, wird im Shop sicherlich fündig. Aber es bleibt eine rein ästhetische Entscheidung.
Fazit für den Single Player: Sie können das komplette Solo-Spiel genießen, ohne auch nur darüber nachzudenken, Geld auszugeben.
Multiplayer: Kommt hier doch Kaufdruck auf?
Kurzantwort: Kommt drauf an, was Ihnen wichtig ist.
Im Multiplayer- und Online-Teil ändert sich die Wahrnehmung: Nicht weil das Spiel Pay-to-win wäre – das ist es nach aktuellem Stand nicht –, sondern weil soziale Vergleiche eine größere Rolle spielen.
Was es im Multiplayer gibt, was Sie aber nicht brauchen:
- Kosmetische Gacha-Systeme (für Skins, Effekte, Mounts)
- Battle Passes (meist kosmetisch und mit leichtem Komfort)
- Prestige-Mounts, teilweise sehr teuer
- Monatliche Boni wie zusätzliche kosmetische Ziehungen
Hier entsteht eine typische Social-MMO-Dynamik: Sie brauchen eigentlich nichts – aber manche Spielerinnen und Spieler wollen einfach alles haben. Gerade seltene Gacha-Outfits oder legendäre Mounts erzeugen im Multiplayer naturgemäß FOMO, also die Angst, etwas zu verpassen. Das ist allerdings ausschließlich ein emotionaler Kaufdruck, kein spielmechanischer.
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Gibt es Pay-to-Win-Elemente in „Where Winds Meet“?
Alles, was wir bislang sehen, deutet darauf hin, dass keinerlei spielentscheidende Werte, Waffen oder Attribute verkauft werden. Auch Community-Feedback bestätigt das: Wer nicht zahlt, ist im PvE und PvP nicht im Nachteil.
Für wen Käufe im Multiplayer interessant werden
- Style-Liebhaber, die sich von der Masse abheben wollen
- Gacha-Fans, die auf seltene visuelle Effekte hoffen
- Prestige-Sammler, die auf kosmetische Luxus-Mounts stehen
- Komfortspieler, die gerne Mini-Belohnungsboosts im Battle Pass haben
Aber: Nichts davon ist notwendig, um mitzuhalten oder das Spiel zu verstehen.
Woher kommt dann die Verwirrung?
Viele Spielerinnen und Spieler sehen die komplexe Shop-Struktur: Gacha-System, Premium-Währung, Battle Pass, Monatskarten, Event-Währung, Outfitboxen und all das. Die Menge an Systemen kann überwältigend aussehen, was schnell die Sorge schürt, man würde später einmal „nachzahlen müssen“, nachdem ja schon das Spiel kostenlos ist. Doch diese Systeme sind in ihrem Kern rein kosmetisch aufgebaut.
Dasselbe gilt für Unterschiede zwischen der chinesischen und der globalen Version, die in der Community diskutiert werden: Während manche Skins früher direkt kaufbar waren und jetzt im Gacha gelandet sind, hat das nichts mit spielerischem Vorteil zu tun – nur mit Komfort und Preisgestaltung.
Noch mehr Spiele-Tests gibt’s auf unserer Themenseite: Game-Reviews & Game-News
Unsere klare Antwort: Braucht man in „Where Winds Meet“ In-Game-Käufe?
Single Player:
Nein. Das Spiel funktioniert vollständig und macht viel Spaß ohne Käufe.
Kein Pay-to-win, keine Progress-Hürden.
Multiplayer:
Nein, aber
Käufe bringen Stil, Komfort und Prestige – aber keine Macht. Sie sind ohne Echtgeld nicht im Nachteil, außer Sie legen extrem viel Wert auf Ästhetik oder Sammelobjekte.
Fazit: „Where Winds Meet“ ist spielbar – ohne Zwang
Wenn Ihre ursprüngliche Frage lautete: „Kann ich das Spiel genießen, ohne Geld auszugeben?“ Dann ist die Antwort: Ja. Komplett.
Wenn die Frage aber war: „Werde ich im Multiplayer manchmal Lust haben, ein cooles Outfit zu besitzen?“ Dann lautet die Antwort: Wahrscheinlich ja – aber das ist kein Pay-to-win, sondern Style-to-pay.
„Where Winds Meet“ ist am 14. November für Playstation 5, PC, IOS und Android erschienen. Es ist kostenlos spielbar und ab 12 Jahren freigegeben.