Games-Kritik

„Rematch“ im Test: Ein supermunterer und lustiger Kicker

Einfach zu lernen, schwer zu meistern: „Rematch“ überzeugt mit schnellem Gameplay, Individualisierung und jeder Menge Spaß! Wir haben das Spiel getestet.

Harte geführte Zweikämpfe, eiskalte Abschlüsse und elegante Dribblings sind der Schlüssel zum Sieg bei "Rematch". | © Sloclap

Patrick Raphael Paul
20.06.2025 | 20.06.2025, 22:46

Mit dem neuen Release “Rematch”, das sich über mehrere Monate in der offenen Beta befand, erwartet uns ein völlig neues Fußballspielerlebnis, das den Fokus radikal verschiebt. Weg von der Steuerung einer gesamten Mannschaft, wie man es von dem Genre-Primus der Fußballspiele „EA Sports FC“ kennt, hin zum puren Individualismus.

Hier stehen wir als Kicker im Rampenlicht. Unsere Persönlichkeit, unser Stil und natürlich unser Signature Move. Ob ein Jubel wie ein lautes „Siuuuu!“ nach einem Tor à la Cristiano Ronaldo, ein legendärer Weitschuss im „Kick it like Beckham“-Stil oder brasilianisches Zauberfußball-Feeling mit „Joga Bonito“ wie bei Ronaldinho – „Rematch“ bringt genau diese magischen Momente auf den Bildschirm. Letzteren (Ronaldinho) gibt es im Store bereits als nachgebauten Kicker zur Verfügung.

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“Rocket League”-Formel für den Erfolg

Voller Fokus auf den Ball, denn es ist wichtig immer zu wissen, wo der Ball gerade auf dem Spielfeld ist. - © Sloclap
Voller Fokus auf den Ball, denn es ist wichtig immer zu wissen, wo der Ball gerade auf dem Spielfeld ist. | © Sloclap

Doch wie kann man sich das Gebolze vorstellen? Die Antwort ist ganz einfach. “Rematch” hat das Kleinfeld-System, das man bereits aus “Rocket League” kennt, überarbeitet. Also haben wir hier “Rocket League” ohne Autos, verrückten Air-Dribblings und Speed-Boosts auf dem Boden. Stattdessen haben wir Tricks, Passspiel und sogar einen Torwart. Denn nach jedem Tor werden die Positionen getauscht, sodass wir uns auch mal im Tor wiederfinden.

Im Tor können wir uns dann als Manuel Neuer oder Marc-André Ter Stegen beweisen. „Rematch“ ist viel Immersion durch Nachfühlen der Stars, denn wenn wir eine Glanzparade machen oder einen langen Ball der Gegner abfangen, fühlten wir uns schon immer wie Manuel Neuer im Spiel gegen Algerien.

Das Angreifen als Team funktioniert wie beim echten Kleinfeld-Fußball viel über die Eins-gegen-eins-Situation, wo wir über eine Dribbling-Steuerung oder besondere Spezialbewegungen den Gegenspieler schlagen können. Aber Vorsicht: Das gilt es nicht zu übertreiben, denn wenn man zu viele Eins-gegen-eins-Situationen verliert, werden unsere Mitspieler natürlich sauer. Alternativ gibt es mehrere Passmöglichkeiten und selbst die Möglichkeit von langen Bällen.

Leichtes Gameplay bietet leichten Einstieg

Auch das Thema der individuellen Gestaltung wird bei "Rematch" ernst genommen — es fängt beim Kicker an und endet bei der Arena. - © Sloclap
Auch das Thema der individuellen Gestaltung wird bei "Rematch" ernst genommen — es fängt beim Kicker an und endet bei der Arena. | © Sloclap

Das Gameplay glänzt durch viele Möglichkeiten, allerdings durch wenige Steuerbefehle. Es gibt als Torhüter zum Beispiel neben der „normalen” Charaktersteuerung nur drei weitere Tasten, die für Paraden, Hechtsprünge oder Abrollen nötig sind. Als Feldspieler läuft es ähnlich, viel nach dem Prinzip „Easy to learn” zu „Hard to master”.

Ein etwas längeres Tutorial hätten wir uns dennoch gewünscht. Wir wurden leider nach zwei bis drei Minuten Tutorial etwas zu schnell in ein Online-Spiel reingeworfen. Zum Glück war der Großteil unserer Online-Mitspieler, die wir bisher getroffen haben, sehr freundlich.

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Wie individuell möchten wir unseren Kicker haben?

Together we are stronger. Bei "Rematch" gibt es keine Grenzen, was Gender oder ähnliches angeht. Es wird gemeinsam gekickt. - © Sloclap
Together we are stronger. Bei "Rematch" gibt es keine Grenzen, was Gender oder ähnliches angeht. Es wird gemeinsam gekickt. | © Sloclap

Die Möglichkeiten, die wir der Individualisierung unseres Kickers und allem Drumherum hatten, sind super. Es gibt zudem einen Battle-Pass, wie wir ihn aus anderen Spielen kennen, wo wir kostengünstig einige weitere Items bekommen können.

Es macht Spaß, wenn man daran denkt, was da noch folgen könnte. Denn bereits jetzt gibt es Ronaldinho. Wenn da der eine oder andere originale Spieler folgen würde, würde das Spiel definitiv auch etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Einige Mitspieler, die wir online getroffen haben, haben ihrer Kreativität freien Raum gelassen und sehr individuelle Fußballer erstellt. Wir sind also sehr gespannt, was da aus den vorhandenen Möglichkeiten bei „Rematch“noch so aus der Community entsteht.

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Was uns nicht gefallen hat

Trotz einer langen Beta-Phase ist das Spiel leider noch nicht fehlerfrei. Wir haben einige kleinere Synchronisationsfehler bemerkt. Der schlimmste Fehler: Alle Fußballer auf dem Feld inklusive Ball waren unsichtbar. Wir mussten erahnen, was auf dem Spiel abgeht. Das ist uns leider während eines Ranglisten-Spiels passiert, sodass wir dadurch Punkte verloren haben. Da müssen die Entwickler zeitnah auf jeden Fall Verbesserungsupdates bereitstellen. Etwas Derartiges darf auf keinen Fall passieren.

Eine weitere Kritik ist, dass das Ranglisten-Spiel mit 5v5 uns etwas zu groß vorkam. Ein 4v4 war nach unserem Geschmack etwas balancierter und es gab weniger Momente, bei denen zu viele Leute auf den Ball gestürmt wären. Im “Casual Play” gibt es weiterhin einen 3v3, der dazu einlädt, Dinge auszuprobieren.

Unser Fazit zu „Rematch“

„Rematch” ist ein supermunterer und lustiger Kicker, und wir hatten sehr viel Spaß damit. Das Gameplay ist einfach und schnell gelernt. Es ist ein wunderbares Spiel, um es mit Freunden zu spielen. Der Einstieg könnte für einige neue Spieler bei einem Preis von 24,99 Euro etwas hoch sein, vor allem in Zeiten, in denen es häufig Spiele um die 10 bis 15 Euro gibt. Unser Tipp dabei: Im Game-Pass von Xbox gibt es „Rematch“ (und natürlich dazu noch viele weitere Spiele) für den regulären Abopreis von 11,99 Euro im Monat.

Unsere einzige Angst jedoch ist, dass das Spiel nach einiger Zeit an Spaß verlieren und nicht an die Langlebigkeit von “Rocket League” herankommen könnte, wo es mechanisch durch die Autosteuerung mehr zu lernen gibt. Wir hoffen allerdings das Beste und glauben daran, dass die Entwickler das Spiel spannend halten. Es gibt von uns auf jeden Fall eine Empfehlung.

„Rematch” ist seit dem 19. Juni 2025 für PC, Playstation 5 und Xbox Series X|S erhältlich. Die Standard-Edition kostet 24,99 Euro, eine Pro Edition liegt bei 34,99 Euro, und die Elite Edition kostet 44,99 Euro. Wir haben die PC-Version getestet.