
Mit zahlreichen Trailern und Content zu dem neuen Ableger der “Street Fighter”-Serie hat Hersteller Capcom die Vorfreude in der Community seit Monaten befeuert. Das hat auch Erwartungen geweckt – und die Konkurrenz im Bereich der Kampfspiele ist mit “Mortal Kombat”, “Tekken” und “Super Smash Bros.” stark.
Warum “Street Fighter 6” definitiv um den ersten Platz mitspielt und wieso es nötig war, es von dem reinen “Arcade-Spiel” zu einem “neuen Spiel” zu entwickeln, verraten wir dir hier.
Worum geht es in “Street Fighter 6”?
1987 veröffentlichte Capcom das erste “Street Fighter”. Viel hat sich seitdem verändert, auch in der Spielewelt. Die Zeiten, in denen ein “Street Fighter” nur noch den reinen Arcade-Modus präsentiert, sind vorbei, auch wenn die Namen Ryu und Ken damit in der gesamten Spielewelt bekannt geworden sind.
Nicht verändert hat sich, dass das Vermöbeln von virtuellen Charakteren mit anderen virtuellen Charakteren unfassbar viel Spaß bereitet. “Street Fighter 6” kommt mit drei großen Modi daher, die die anderen kleineren Modi in einem Rahmen halten.
Open-World-Feeling in Street Fighter?
Einerseits ist da die “World Tour”, in der ihr mit einem sehr ausführlichen Editor einen eigenen spielbaren Charakter erstellen könnt, um damit Metro City und die Welt zu bereisen. Es ist eine klassische Heldenreise “vom Nobody zum Champion”. Positiv hervorzuheben sind der Detailgrad und die Diversität beim Charakterbau. Da haben selbst einige “richtige Rollenspiele” weniger Optionen, Einstellungen und Flexibilität.

Der Hauptteil der Story spielt sich in Metro City ab. Es gibt einige kleinere Ausflüge, zum Beispiel nach Mexiko oder Brasilien. Wir lernen von verschiedenen Meistern und anderen Kämpfern (angelehnt an die Original-Kämpfer) neue Kampfbewegungen, verbessern und entwickeln Charaktere stetig weiter. Daneben lernen wir die Welt von Metro City und deren Passanten weiter kennen. Dabei können wir einige Geheimnisse entdecken und auch einige Anspielungen haben die Entwickler eingebaut. Die Liebe zum Detail ist spürbar.
Normalerweise sind wir vor allem bei dem Thema “Open World” skeptisch. Doch bei “Street Fighter 6” fühlt es sich, da es nur ein Teil des Ganzen ist, unfassbar gut an. Andere reine “Open World”-Spiele landen häufig in der Einbahnstraße: Wenn man von dieser Variante des Spielens gelangweilt ist, gibt es keine andere Möglichkeit, das Spiel zu spielen. Das ist bei “Street Fighter 6” wunderbar flexibel.
Arcade-Spaß und Online-Fights in “Street Fighter 6”
An zweiter Stelle steht nämlich der Arcade-Modus, der sogenannte “Fighting Ground”, dieser beinhaltet den klassischen “Versus”, kleinere Charakter-Story-Kämpfe für jeden einzelnen Charakter, In-Game-Guides zu jedem Charakter, freie Tutorials, einstellbare CPU-Schwierigkeiten, 1-vs.-1 gegen Freunde, Team-Battles und vieles mehr. Die Zahl der Möglichkeiten und Entdeckungen ist riesig.
Zu guter Letzt sind da noch die Online-Fights. Die haben wir leider im Rahmen unserer Tests noch nicht aufarbeiten können, werden wir aber in einem Update spätestens mit dem Test des Season-Passes nachreichen.
Für uns bietet diese Auswahl an Modi aber eine Tiefe für ein Kampfspiel, die wir in dieser Form noch nicht gewohnt waren.
Bist du stärker als das Blanka-Biest?
Um deine Gegner zu besiegen, musst du die Stärken und Schwächen dieser kennen. Die spielbaren Charaktere in “Street Fighter 6” sind jeweils einzigartig und unterschiedlich zu spielen. Entsprechend ist es eine wunderbare Hilfe, dass es ausführliche Anleitungen zu den einzelnen Charakteren gibt. Mit den verschiedenen Schwierigkeiten der CPU-Gegner lässt sich beim Erlernen der Charaktere auch herumspielen, sodass wir nicht völlig ins kalte Wasser springen und uns direkt die Nase brechen – aua!

Der Auswahl der Charaktere sind, wenn wir historisch “Street Fighter 5” betrachten, kaum Grenzen gesetzt. Durch den Season-Pass von “Street Fighter 5” hat das Spiel beispielsweise über 24 neue Charaktere integriert. Und das Universum zeigt, dass es noch zahlreiche Charaktere am Himmel gibt.
Wir sind gespannt, mit welcher Masse an Inhalten uns im Nachhinein Capcom noch erfreuen wird. Und wir sind gespannt, ob ein gänzlich neuer Charakter in den Ring des “Street Fighter”-Universums springen wird. Vielleicht heißt der Charakter ja Luna, Neptun oder Mao. Wir können es jedenfalls kaum abwarten.
Wie kämpft es sich in “Street Fighter 6”?
Neben allen Ausführungen zum Umfang des Spiels, den Hintergründen und dem “Open-World”-Modus, bleibt noch die Frage, wie sich die Kämpfe anfühlen. Und wie sehen sie aus? Die Antwort ist, dass das “Street Fighter”-Gen entsprechend über die einzelnen Spiele der Reihe immer weitergetragen wurde und die Zeit sowie die Fortschritte im Bereich der Technik geholfen haben. Es ist das beste spielerische und optische “Street Fighter”, das je erschienen ist.

Die Charaktere interagieren wunderbar miteinander und die Motivation, die Charaktere und deren Kombos zu lernen, ist auch noch einiger Zeit noch ungebrochen. Ganz im Gegenteil: es bleibt wunderbar unterhaltsam und wird zu keiner Zeit langweilig. “Street Fighter” ist ein herrlich diverses Kampfspiel mit ebenso diversen Charakteren.
Unser Lieblingscharakter ist übrigens “Chun-Li” oder wie sie sagen würde “Ready, then show me”. Ihre grazile Art zu kämpfen und als Frau ein paar vermeidlich stärkeren Männern zu zeigen, wer die Chefin im Ring ist, finden wir super.
Mikrotransaktionen und Season-Pass
Unser einziger Wunsch an die Entwickler ist, dass die Einführung eines Battle-Pass keinerlei spielerischen Vorteil für Käufer liefert. “Street Fighter” sollte ein rein Fähigkeiten basiertes Spiel sein und keine Spieler gegen andere Spieler gewinnen lassen, nur weil diese mehr Geld ausgegeben haben. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Rezension war noch nicht klar, wie damit umgegangen wird.
Was uns an “Street Fighter 6” nicht gefallen hat

Ehrlich gesagt ist die Liste der Kritikpunkte sehr klein. Capcom hat vieles, was beim Start von “Street Fighter 5” noch nicht so ideal war (zum Beispiel die Zahl der anfänglichen Kämpfer), verbessert und an einigen Stellen sogar deutlich draufgelegt.
Das Einzige, was wir aus persönlicher Sicht als Kritikpunkt sehen würden, ist, dass dem Open-World Modus irgendwann die Luft ausgeht. Dafür können wir ja dann immer noch zu dem Online- oder Arcade-Modus wechseln, dem Umfang sei Dank.
Unser Fazit zu “Street Fighter 6”
Als Fans von Capcom-Spielen wurden wir nicht enttäuscht, vielmehr wurden wir nach dem zuletzt sehr freudigen Test von “Resident Evil 4” auf ein Neues positiv von Capcom überrascht. “Street Fighter 6” ist das nahezu perfekte Kampfspiel. Wir sind gespannt, wie die Nachfolger unter anderem der oben genannten Konkurrenten “Mortal Kombat”, “Tekken” und “Super Smash Bros.” sich machen werden.
Aber bis dahin ist für uns “Street Fighter 6” der Genre-Primus. Besonders hervorzuheben sind die vielen Tutorials und der extrem große Umfang des Spiels. Dadurch ist das Spiel unfassbar einsteigerfreundlich, aber eben auch fordernd für erprobte “Street Fighter”-Veteranen. Da können wir auch über die leichten Schwächen des Open-World-Modus hinwegschauen – und nur unseren schwarzen Gurt ziehen vor dieser tollen Arbeit.
“Street Fighter 6” erscheint am 2. Juni 2023 für PC, Xbox Series, Playstation 4 und PlayStation 5. Das Spiel kostet in der Standardausführung 59,99 Euro, in der Deluxe Version 84,99 Euro und in der Ultimate Edition 104,99 Euro.