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"Stranded: Alien Dawn" im Test: Aufbau-Simulator trifft auf Survival-Action

Das neue Videospiel ist eine Mischung aus "Die Sims", "Tropico" und "Surviving Mars". Wie sich diese spezielle Survival-Simulation spielt, verraten wir im Test.

In "Stranded: Alien Dawn" müssen wir auf einen fremden Planeten ums Überleben kämpfen. | © Haemimont Games

Dennis Bleck
11.05.2023 | 11.05.2023, 16:57

Nur wenige Monate nach der ersten Ankündigung auf der Gamescom im vergangenen Jahr ist "Stranded: Alien Dawn" jetzt für PC und Konsolen erschienen. Entwickler Haemimont Games und Publisher Frontier Foundry präsentieren uns mit dem Titel einen Mix aus Aufbauspiel, Lebenssimulation und Survival-Action. "Die Sims" trifft auf "Tropico". Wie sich das spielt, haben wir ausgiebig getestet.

In "Stranded: Alien Dawn" sind wir als Spieler für das Leben einer kleinen Gruppe von Menschen verantwortlich, die auf einem fremden Planeten gestrandet ist. Die Überlebenden brauchen einen Unterschlupf, Nahrung, Medizin und Waffen, und Ressourcen sind überall in der Welt verteilt. Zu Beginn weisen wir unsere Truppe mit wenigen Befehlen darauf hin, aus den Überresten unseres Schiffs und den herumliegenden Ästen und Steinen ein kleines Lager zu errichten. Mit zunehmender Spieldauer schalten wir durch Forschung neue Objekte frei.

Auch unsere Umgebung können wir immer weiter erkunden. Schnell schicken wir einen kleinen Tross unserer Gestrandeten auf Expeditionstour, um nach Wrackteilen, seltenen Ressourcen oder anderen Menschen zu suchen. Gerade neue Mitglieder kann unsere Gruppe gut gebrauchen: Je größer unsere Basis wird, desto mehr Arbeit gibt es dort schließlich zu verrichten.

Drei Szenarien zur Auswahl

Verschiedene Missionen in Form einer Kampagne, wie wir sie zum Beispiel aus "Age of Empires" oder "Die Siedler" kennen, gibt es in "Stranded: Alien Dawn" nicht. Zu Spielbeginn wählen wir dafür aus drei Szenarien aus.

Nach und nach bauen wir unser anfängliches Lager zur großen Siedlung aus. - © Haemimont Games
Nach und nach bauen wir unser anfängliches Lager zur großen Siedlung aus. | © Haemimont Games

Bei "Bruchlandung" geht es darum, bis zu vier Personen auf dem unbekannten Planeten durchzubringen und einen Weg nach Hause zu finden. Bei "Handelsposten" versuchen wir, mit bis zu drei Crewmitgliedern viel Geld zu verdienen. Entscheiden wir uns für "Militäraußenposten", beginnen wir mit bis zu sechs Überlebenden, die in einer feindlich gesinnten Welt eine Kommunikationsanlage errichten sollen.

Insgesamt stehen fünf Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Die unterscheiden sich vor allem im Aufkommen von Materialien. Außerdem können wir uns zu Beginn überlegen, ob wir unsere Raumfahrer in einer Welt mit Gebirgen und Grünflächen oder einer vertrockneten Wüste stranden lassen wollen. Es sind also mehrere Spieldurchgänge möglich.

Jeder Raumfahrer hat eigenen Charakter

Jedes Mitglied unserer Crew hat seine eigene Biografie; eigene Stärken, Schwächen, Talente und Vorlieben. Gerade zu Anfang empfiehlt es sich, die Truppe breit aufzustellen. Unsere Charaktere haben Empfindungen wie Hunger und Durst, die wir stillen müssen. Sie können frieren, krank werden und sogar einen Nervenzusammenbruch erleiden. Unsere Aufgabe ist es, über ihr Wohlergehen zu wachen. Wie es unserem Siedler geht, erfahren wir, wenn wir ihn anklicken. Dann können wir ihn auch mit Ausrüstung wie einem Speer versorgen.

Unsere Siedler bekommen es immer wieder mit feindlichen Kreaturen zu tun. Hier greift uns eine dinosaurierähnliche Echse an. - © Haemimont Games
Unsere Siedler bekommen es immer wieder mit feindlichen Kreaturen zu tun. Hier greift uns eine dinosaurierähnliche Echse an. | © Haemimont Games

Waffen sind deshalb wichtig, weil es auf dem fremden Planeten allerhand Feinde gibt. Zum Beispiel wollen uns riesige Skorpione oder dinosaurierartige Echsen an die Wäsche. Entweder wehren wir die Angreifer klassisch im Nahkampf ab oder aber bauen Verteidigungsanlagen wie Fallen oder Geschütztürme. So oder so: Oft ist taktisches Vorgehen gefragt.

Neben wilden Kreaturen setzt unseren Überlebenden auch das Wetter zu. Klirrend kalte Wintertage kommen ebenso vor wie Stürme. Beides drückt die Stimmung unserer Figuren oft in Sekundenschnelle in den Keller.

So fällt unser Fazit aus

Eben weil so vieles unvorhergesehen kommt, ist "Stranded: Alien Dawn" ein wirklich herausforderndes Erlebnis. Die Kombination aus Aufbau- und Lebenssimulation gepaart mit Action-Adventure sorgt für reichlich Abwechslung. In der Siedlung gibt es immer etwas zu tun – Langeweile kommt nicht auf. Optisch haben die Macher des Games, die uns mit ihrem letzten Projekt "Surviving Mars" auch schon ins Weltall beförderten, die fremden Planeten schön in Szene gesetzt.

Hakelig, und das ist unser großer Kritikpunkt, ist die Steuerung. Wir haben "Stranded: Alien Dawn" auf der Playstation 5 getestet. Das Hin- und Herschalten zwischen Menüs ist sehr oft sehr lästig. Aber auch schon das simple Drehen der Kamera sorgt hier und da für Frust. Ständig sind wir auf der Suche nach der richtigen Taste – intuitiv ist das gar nicht. Schade, denn das schmälert den Spielspaß.

"Stranded: Alien Dawn" ist erhältlich für PC, Playstation und Xbox, kostet rund 30 Euro und ist freigegeben ab zwölf Jahren.