Burbank. Streaming-Dienst Disney+ hat seit Freitag alle fünf Staffeln der "Muppet Show" im Programm. Allerdings gibt es einige Folgen, die der Anbieter im Zuge seiner kritischen Auseinandersetzung mit Stereotypen in Filmen und Serien mit einem Warnhinweis versehen hat.
Produzent und Moderator Kermit der Frosch, Miss Piggy, Gonzo, Fozzy-Bär und weitere Puppen, versuchen jeden Abend ihr Publikum mit einer bunten Varieté-Show zu begeistern und bekommen dabei durch zahlreiche echte Gast-Stars Unterstützung. Die immer wieder missbilligende Kritik vom Balkon des Theaters in Form der grantigen Kommentare der beiden Senioren Waldorf und Statler, die für den besonderen Humor der Sendung steht, ist Kult. Auf Disney+ sind die Folgen, die von 1976 bis 1981 gedreht worden sind, seit 19. Februar zu sehen.
Disney+ hat bei 18 Folgen entschieden, dass Zuschauer einen Hinweis zu problematischen Inhalten angezeigt bekommen. Jeweils unterschiedliche Aspekte erscheinen aus heutiger Sicht für das Unternehmen diskutabel. So tritt Country-Sänger Johnny Cash vor der Flagge der Konföderierten auf. Diese ist, weil sie für die Rechtfertigung der Sklaverei während des Bürgerkriegs steht und in den vergangenen Jahren von Rechtsradikalen in rassistischen Kontexten verwendet wurde, etwa in US Militäreinrichtungen und im Bundesstaat New York verboten.
Auseinandersetzung mit rassistischen Inhalten
Wie die Los Angeles Times berichtet, geht es zudem um die stereotypischen, negativen Darstellungen von indigenen Völkern Amerikas, Menschen aus dem Nahen Osten und anderen Kulturkreisen. Disney hatte sich im Oktober 2020 mit dem Thema rassistischer Darstellungen in einigen Filmen im Rahmen seiner "Stories Matter"-Initiative näher auseinandergesetzt. Das Unternehmen zeigt seitdem einen ausführlichen Warnhinweis zu problematischen Inhalten in bestimmten Filmen wie "Dumbo" oder "Peter Pan" an. Disney stellt klar, dass es aus Sicht des Unternehmens besser ist, Inhalte mit Erläuterungen zu versehen, statt diese zu löschen.
Dadurch soll eine kritische Auseinandersetzung ermöglicht werden. "Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir können sie anerkennen, von ihr lernen und zusammen auf eine Zukunft hinarbeiten, von der wir heute nur träumen können", lautet das Credo.
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