Burbank. Seit langem werden Disney-Klassiker dafür kritisiert, dass sie rassistische Stereotype bedienen. Im Angebot des Streamingdienstes Disney+ gab es bereits einen erläuternden Hinweis bei Filmen, die Menschen aus bestimmten Kulturen negativ darstellen. Nun geht Disney+ einen Schritt weiter.
Die Filme "Dumbo", "Peter Pan", "Aristocats" sowie "Dschungel der 1.000 Gefahren" werden nicht mehr im Angebot für Kinder unter sieben Jahren angezeigt. Es geht um Filme, die über das Kinderprofil abrufbar sind. Bei Dumbo greifen die Krähen die rassistischen Minstrel Shows auf. Dabei ahmten Menschen, die sich ihre Gesichter schwarz färbten das Verhalten der afroamerikanischen Sklaven nach und zogen sie ins Lächerliche. Der Anführer heißt auch noch so wie die Gesetze, die die Rassentrennung in den USA begründeten: Jim Crow. Bei Peter Pan werden die indigenen Völker Amerikas als "Rothäute" ("Redskins") bezeichnet. Peter und die "verlorenen Jungs" imitieren ihren Tanz, tragen ihre Kleidung.
Peter Pan und die indigene Bevölkerung
Es wird eine Kultur der indigenen Bevölkerung gezeigt, die fern der Realität ist und die echte Traditionen herabwürdigt. Im Zeichentrickfilm rund um eine Rassekatze und ihre Jungen aus dem Jahr 1970 sorgt die Darstellung der Siamesischen Katze "Shun Gon" für Unmut. Ihre Augen, die eine besonders schmale Lidspalte aufweisen, und beiden sehr großen Vorderzähne machen sie zu einer beleidigenden Karikatur von ostasiatischen Menschen. Nicht nur dies hat im Bezug zum Film zu Rassismus-Vorwürfen geführt. Auch, dass es im Film Lieder gibt, die sich über die chinesische Sprache und Kultur lustig machen.
Beim Abenteuerfilm "Dschungel der 1.000 Gefahren" (1960) erkennt Disney auf seiner Seite Storiesmatter an, dass die Piraten, als stereotypische fremde Bedrohung dargestellt werden. Viele haben gelb oder braun geschminkte Gesichter, zu viel Make-Up und Schmuck, der sie als übertrieben barbarisch und fremd erscheinen lässt.
Erläuterungen seit Oktober 2020
Disney hatte sich im Oktober 2020 mit dem Thema der stereotypen, rassistischen Darstellungen in einigen Filmen näher auseinandergesetzt und zeigte einen ausführlicheren Warnhinweis zu problematischen Inhalten in bestimmten Filmen an. Hierzu gehörten auch "Das Dschungelbuch" sowie "Susie und Strolch". Disney stellt fest, dass die Stereotype zu der Zeit, als die Filme entstanden, bereits falsch waren. Dies sei immer noch so. Statt sie gänzlich aus dem Programm zu streichen gehe es dem Unternehmen darum, den schädlichen Einfluss zu verstehen, daraus zu lernen und Diskussionen zu fördern, die mehr Inklusion ermöglichen.
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