Queeres Kino

Die 15 besten LGBTQ-Filme und -Serien

Am 17. Mai ist der Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. Streaming-Tipps zum Jahrestag im Überblick.

Nähe: In "Moonlight" erlebt Chiron in der Pubertät mit seinem Jugendfreund Kevin eine ungekannte körperliche Intimität. | © DCM/dpa

02.05.2024 | 21.08.2024, 10:24

Bielefeld. Was in Filmen und Serien lange Zeit tabu war, ist heute Mainstream-tauglich: Die Themen Homosexualität und Queerness. Der filmische Spaziergang durch das Spektrum von Diversität ist in Hollywood und Co. schon lange nicht mehr verpönt.

Immer öfter spielen nicht nur lesbische, schwule, bi- und trans Charaktere sogar die Hauptrolle - ganz ohne abgedroschene Klischees - auch noch stärker unterrepräsentierte Identitäten finden mittlerweile ihren Platz in der Medienwelt. Wenn auch nicht viele, gibt es zum Beispiel intersexuelle oder asexuelle Charaktere. Stattdessen sind die Geschichten in queeren Filmen und Serien facettenreich und tiefgründig.

Doch welche LGBTQ-Filme und -Serien eignen sich besonders für einen entspannten Couchabend? Wir haben fünfzehn Tipps zusammengestellt:

1. Jongens/Boys

Den Anfang macht der niederländische Film „Jongens“ von Regisseurin Mischa Kamp. Ursprünglich wurde der LGBTQ-Film fürs TV produziert, schaffte es aufgrund seiner vielschichtigen Story schließlich aber doch noch ins Kino.

Ein Trailer zum Film:

In „Jongens“ (zu deutsch „Jungen“) geht es um den zurückhaltenden Schüler namens Sieger, der ins Athletikteam seiner Schule berufen wird. Dort soll er zusammen mit anderen Jungs an der Leichtathletik-Meisterschaft teilnehmen. Er freundet sich mit seinen Mannschaftskameraden an - besonders mit Marc versteht sich Sieger gut.

Eines Abends kommt es beim Schwimmen schließlich zu einem Kuss zwischen den beiden Jungen, woraufhin Sieger vorgibt, nicht schwul zu sein. Das Verhältnis der beiden Freunde wird kompliziert. Zu sehr kämpft Sieger mit sich, seiner Sexualität und der gesellschaftlichen Akzeptanz.

2. Lindenstraße

Zugegeben: Die Lindenstraße ist streng genommen nicht zur Kategorie der LGBTQ-Serien zuzuordnen. In Folge 224 „Das Horoskop“ wird es dafür zum ersten Mal in der deutschen Fernsehgeschichte so richtig intim zwischen zwei Männern. Die Figuren Carsten Flöter und Robert Engel (sollen die Nachnamen eine Anspielung sein?) küssen sich, nehmen sich zärtlich in den Arm.

Diese Szene zog einen Aufschrei der Empörung nach sich. Die Schauspieler erhielten wüste Beschimpfungen und sogar Morddrohungen. Auch gegen die Produktionsfirma ging eine Bombendrohung ein. Die Drehbuchautoren gaben schließlich nach und schickten die Figur Carsten jahrelang ins Exil nach Australien. Sein Partner Robert wurde heterosexuell umgeschrieben.

Erst fünf Jahre später kam die Figur Carsten Flöter in die Lindenstraße zurück und hatte seitdem mehrere Partner. Später vollzog er sogar die erste symbolische gleichgeschlechtliche Ehe im TV. Seitdem gab es in der Serie immer wieder mal Annäherungen zwischen gleichen Geschlechtern. Die Lindenstraße mit einer Revolte für die gleichgeschlechtliche Liebe - besonders für Nostalgiker ein Hingucker in Sachen LGBTQ.

Hier ein Potpourri der besten Küsse der Lindenstraße:

3. Cracks

Hauptrolle: Die französische Schauspielerin Eva Green (hier bei den 70. Filmfestspielen in Cannes) schlüpft in Cracks in die Rolle der Tauchlehrerin Miss G. - © dpa/Alastair Grant
Hauptrolle: Die französische Schauspielerin Eva Green (hier bei den 70. Filmfestspielen in Cannes) schlüpft in Cracks in die Rolle der Tauchlehrerin Miss G. | © dpa/Alastair Grant

Eines Vorweg: Die Kritiken zum LGBTQ-Film „Cracks“ sind durchwachsen. Bei der Rezensionsseite „Rotten Tomatoes“ erreicht der Film lediglich eine Bewertung von 45 Prozent (100 Prozent sind gut). Nichtsdestotrotz hat die Geschichte von „Cracks“ Potenzial und ist sehenswert. Entfernt erinnert sie an das Buch „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink – nur queer.

In den 30er-Jahren verehrt eine Clique eines Mädcheninternats die neue Tauchlehrerin Miss G. Die lesbische Lehrerin fühlt sich zu den Mächen hingezogen, besonders zu Fiamma, ein adliges Mädchen aus Spanien. Daraufhin entbrennt ein Eifersuchtsdrama unter den Freundinnen und Miss G. fürchtet, ihren Job zu verlieren. „Cracks“ - ein LGBTQ-Film mit dramatischem Ende.

4. Moonlight

Identitätsfindung. Wer bin ich? Diese Frage stellt sich der junge Afroamerikaner Chiron in „Moonlight“ immer wieder. Er wächst im Armenviertel auf, hat nicht viel und handelt mit Drogen. Sein Leben ist geprägt von Kriminalität und Gewalt. Dazu ist er schwarz. In seiner Pubertät erlebt Chiron schließlich eine ungekannte körperliche Identität. Intimität mit einem Mann.

Der Zuschauer muss sich mit Chirons Einzelschicksal beschäftigen. Ein persönliches Drama, ohne Klischees. Erzählt in drei Akten. Es geht um das Bild des Mannes. Um in der Welt überleben zu können, muss er trainieren, seinen Körper stählen und unnahbar sein. Chiron verkörpert einen Gegenpol dazu. Er ist zwiegespalten: Härte zeigen, um irgendwie durchs Leben zu kommen, und gleichzeitig fühlt er in seinem Innern, dass er anders ist – feinfühlig und sensibel. „Moonlight“ regt zum Nachdenken an.

Das ist „Moonlight“:

Das LGBT-Drama wurde mit drei Oscars ausgezeichnet. Bester Film. Bester Nebendarsteller. Bestes adaptiertes Drehbuch. Moonlight ist sehenswert. Und womöglich ein absolutes MUSS für jeden Fan von LGBTQ-Kino.

5. Blau ist eine warme Farbe

Frauen gehen mit Männern aus. Das stellt Adèle nicht in Frage. Zumindest so lange, bis die 15-Jährige auf Emma trifft – eine Künstlerin mit babyblauen Haaren. Die beiden flirten miteinander, treffen sich in einer Lesbenbar. Es knistert zwischen den Mädchen.

Die jungen Frauen ziehen zusammen. Adèle wird zu Emmas Muse. Doch hat sich die 15-Jährige das Leben mit Emma anders vorgestellt und vereinsamt zunehmend. Irgendwann wird es Adèle zu viel – sie geht mit einem Mann fremd. Ein Fehltritt mit negativen Folgen für die Beziehung mit Emma.

„Blau ist eine warme Farbe“ ist eine Romanze, indem die Suche nach der sexuellen Identität im Vordergrund steht. Höhen und Tiefen einer Beziehung werden darin anschaulich inszeniert. Die Sexszenen zwischen Adèle und Emma sorgten für Diskussion. Zwei Frauen auf der Leinwand zusammen im Bett – das war bis dahin neu.

Den Trailer gibt es hier:

6. Buffy – im Bann der Dämonen

Im März 1997 wurde „Buffy – im Bann der Dämonen“ zum ersten Mal ausgestrahlt. Die Serie handelt von der Vampirjägerin Buffy, die sich dunklen Mächten entgegenstellt. Vampire und Dämonen sind ihr Alltag – genau wie die Probleme mit dem Erwachsen werden.

Die Serie ist eine Aufforderung zum Anderssein. Lesbische Hexen, reformierte Vampire und buddhistische Werwölfe leben friedlich zusammen. Das Ganze sogar in der Hölle. Ist die Unterwelt also der Ort, an dem gesellschaftliche Vorurteile keine Rolle spielen? Kritik klingt durch. Wäre ein solches Leben etwa außerhalb der Hölle nicht möglich?

„Buffy - im Bann der Dämonen“ unterhält. Außerdem macht die Serie Ernst, wenn es um weibliche Rollenklischees und Diversität geht. Auch wenn die Serie in die Jahre gekommen ist: LGBTQ-Film-Fans sollten auf jeden Fall reinschauen.

Lang ists her:

7. Milk

Harvey Bernard Milk war der erste offen schwule Politiker in den USA, der auch in ein Amt gewählt wurde. „Milk“ erzählt seine Geschichte.

In den 70er-Jahren zieht Milk nach San Francisco und eröffnet mit einem homosexuellen Freund einen Shop. Ihre Beziehung wird von vielen Menschen nicht akzeptiert – immer wieder haben Milk und sein Freund Scott Erfahrungen mit Homophobie und Vorurteilen. Irgendwann wird es Milk zu viel. Er beschließt, sich politisch zu engagieren und für die Schwulen- und Lesbenrechte einzustehen. Das ist der Beginn seiner politischen Karriere.

„Milk“ war für acht Oscars nominiert. In zwei Kategorien gewann der Film sogar: Der LGBT-Streifen bekam den Preis für den besten Darsteller und das beste Drehbuch.

Hier ein Auszug aus „Milk“:

8. Please Like Me

„Bitte mag mich“ – ein Hilferuf nach Liebe und Anerkennung. Gleich am Anfang der Serie wird der 20-jährige Josh von seiner Freundin abserviert. Er sei sowieso schwul, was bringe also eine Beziehung mit ihm? Kurz darauf versucht sich auch noch seine Mutter umzubringen. Josh muss zu ihrer Sicherheit wieder bei ihr einziehen.

Drama. Depressionen. Identitätsfindung. Schon der Anfang der australischen Serie hat es in sich. Er offenbart zahlreiche Gefühle – Trauer, Enttäuschung und Angst. Und das macht Spaß. „Please Like Me“ erzählt gefühlt aus dem wahren Leben. Freude und Leid liegen dicht beieinander. Wenn es kommt, dann knüppeldick. Dazu das innere Chaos. Ist Josh wirklich schwul? Sein Arbeitskollege bekundet zumindest Interesse an seiner Person. Ganz schön kompliziert.

Wer LGBT mag, kommt bei der Netflix-Comedy-Serie voll auf seine Kosten. „Please Like Me“ ist lustig und traurig zugleich. Bewegtbild zum Nachdenken und Mitfühlen – eines der absoluten LGBTQ-Highlights.

Der Trailer zur Netflixserie:

9. The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben

„The L Word“ ist eine Fernsehserie des amerikanischen Pay-TV-Senders Showtime. Darin geht es um eine Clique von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans Freunden in Hollywood. Coming-outs und gleichgeschlechtliche Eltern sind genau so Thema, wie künstliche Befruchtung.

Hauptcharakter ist die Autorin Jenny, die mit ihrem Freund nach Los Angeles zieht. Dort angekommen wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie erhält Einblicke in andere sexuelle Orientierungen und fühlt sich plötzlich selbst neue Anziehungen.

„The L Word“ ist eine Soap, die für ihre faszinierenden Erotik-Szenen bekannt ist. Diese fesseln sowohl homosexuelle als auch heterosexuelle Zuschauer. Es prickelt.

Der Beweis:

10. The Death and Life of Marsha P. Johnson

Auch Freunde von Dokumentarfilmen werden hier fündig: Dass queere Menschen noch heute mit Diskriminierung kämpfen, ist keine Frage – dass es mittlerweile überhaupt Rechte für sie gibt, hat die LGBTQ-Community unter anderem der Aktivistin und Trans-Frau Marsha P. Johnson zu verdanken.

Sie ist seit den 60er-Jahren eine Schlüsselfigur der Bewegung. Unter anderem war sie maßgeblich an den Stonewall-Unruhen beteiligt, die als Meilenstein in der Geschichte um Rechte für die LGBTQ-Community gelten. Die Unruhen sind auch der Ursprung für die heute weltweit bekannten Paraden zum Christopher Street Day (CSD), benannt nach dem Straßennamen vom Ort des Geschehens.

Was wäre diese Liste also ohne den Dokumentarfilm „The Death and Life of Marsha P. Johnson” von Regisseur David France, der das Vermächtnis und den ungeklärten Tod der Aktivistin beleuchtet. Sie wurde 1992 leblos im Hudson River aufgefunden. Die Polizei ging zunächst von einem Suizid aus. Nach großen Zweifeln aus dem Familien- und Bekanntenkreis wurde die Todesursache offiziell auf „ungeklärt” geändert.

11. Other People

Als David nach der Krebs-Diagnose seiner Mutter zurück in seine Heimat zieht, um sich dort um sie zu kümmern, hat er nicht das Herz seiner Familie von der frischen Trennung von seinem Ex-Freund zu erzählen. Im Gegensatz zu seiner Mutter hat sein Vater Davids Sexualität noch nicht akzeptiert, im Laufe des kommenden Jahres geraten die beiden deswegen immer wieder aneinander. Ausgerechnet jetzt hat der Komödienautor auch noch eine Jobchance in Aussicht, die seine Karriere endlich ins Rollen bringen könnte.

Der 2016 erschienene, semi-autobiografische Film basiert lose auf dem Tod von Regisseur Chris Kellys Mutter, die er nach eigener Aussage im filmischen Pendant stark wiedererkennt. „Other People” wird oft dafür gelobt, dass er es schafft, unterschiedliche Familiendynamiken darzustellen, und dabei gekonnt zwischen ernsten und lustigen Szenen hin- und herzuspringen.

12. Porträt einer jungen Frau in Flammen

Erlaubt erst die Liebe, das wahre Ich des Gegenübers zu erkennen? Zumindest lässt sich das im Fall der jungen Malerin Marianne vermuten, die beauftragt wurde, ein Porträt der rebellischen Héloïse anzufertigen. Weil diese überhaupt nicht gezeichnet werden möchte, soll Marianne sich mit ihr anfreunden, sie beobachten und das Porträt geheim aus dem Gedächtnis heraus gestalten.

Héloïse erkennt sich im fertigen Bild nicht wieder. Als die beide sich im Laufe der nächsten Versuche jedoch ineinander verlieben, verändert sich auch, wie Marianne ihr Gegenüber sieht und wie sie sie auf der Leinwand darstellt.

Die französische Romanze „Porträt einer jungen Frau in Flammen” der Regisseurin Céline Sciamma ist 2019 in aller Munde geraten, wurde auf dem Filmfestival von Cannes sogar als Mitfavorit für den Hauptpreis gehandelt.

13. Sex Education

Queer, queerer, Sex Education? Zwar dreht sich die Netflixserie nicht primär darum, wie es ist, ein Teil der LGBTIQ-Community zu sein, sie ist aber trotzdem ein Aushängeschild für Diversität. Die Serie folgt Hauptdarsteller Otis Milburn, Schüler und Sohn einer Sex-Therapeutin. Auf seiner Schule fängt er an, für Geld auch Therapien zur Sexualität für seine Mitschüler anzubieten.

In der LGBTIQ-Serie finden auch Facetten des Queer-Seins einen Platz, die sonst nur selten gezeigt werden. So tritt eine asexuelle Schülerin auf. Sie dachte, mit ihr sei etwas falsch, weil sie keine sexuelle Anziehung spürt, unabhängig vom Geschlecht. Dass es überhaupt asexuelle Menschen gibt, lernt sie erst im Laufe der Serie.

Außerdem werden zum Beispiel Probleme, die junge, nicht-binäre Menschen in der Schule haben, thematisiert. Die Menschen, auf die Hauptdarsteller Otis in bisher drei Staffeln trifft, stammen aus einem weiten Teil des LGBTQ-Spektrums, sind teils in ihrer Identität schon gefestigt und teils noch auf der Suche nach sich und ihrer Sexualität.

Die Coming-of-Age-Serie hat auch in Deutschland einen regelrechten Hype ausgelöst. Sowohl die darstellenden Personen als auch die Serie selbst haben zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen erhalten, unter anderem hat „Sex Education” den „British LGBT Award” 2020 gewonnen.

14. The Danish Girl

Auch hier vorweg: Dass Trans-Frauen von männlichen Schauspielern dargestellt werden, sorgt immer wieder für starke Kritik. Denn Trans-Frauen sind Frauen und eben keine Männer in Frauenkleidung. Von diesem Fehler kann sich auch „The Danish Girl” nicht freisprechen, in dem Eddy Redmayne die, möglicherweise intersexuelle, Trans-Frau Lili Elbe verkörpert. Trotzdem greift der Film einen Meilenstein der Geschichte von transgeschlechtlichen Personen auf und hat sich damit einen Platz in dieser Liste verdient.

Der Film beginnt, als Lili Landschaftsmalerin, noch ungeoutet und mit der Malerin Gerda Wegener verheiratet ist. Schon damals springt sie immer wieder als weibliches Modell für ihre Frau ein. Der Filmcharakter basiert auf einer realen Person: Lili Elbe war eine Trans-Frau und eines der ersten Menschen, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen haben. Und das, obwohl es in den 1930er-Jahren noch kaum erprobt war und mit gefährlichen Gesundheitsrisiken verbunden.

Interessant zu wissen: Aufgrund verschiedener Ergebnisse aus den Untersuchungen rund um die Operationen wird immer wieder diskutiert, ob Lili Elbe nach heutiger Definition auch als intersexuell gelten würde. Als intersexuell bezeichnet man einen Menschen, dessen biologisches Geschlecht weder eindeutig männlich noch weiblich ist.

Der Begriff „intersexuell“ leitet sich dabei von den lateinischen Begriffen „inter“ für „zwischen“ und „sexus“ für „Geschlecht“ ab und hat nichts mit einer sexuellen Orientierung zu tun. Lili Elbe hat damals autobiografische Lebensberichte geschrieben, auf deren Basis zunächst ein Roman geschrieben wurde und dann das Drehbuch für den Film.

Lesen Sie auch: Das Gender ABC: Was bedeutet trans queer und inter?

15. Brokeback Mountain

Zu guter Letzt darf ein absoluter Klassiker nicht fehlen: Keine Liste ohne Ang Lees Filmdrama „Brokeback Mountain” aus dem Jahr 2005. Zwei Cowboys, gespielt von Heath Ledger und Jake Gyllenhaal, verlieben sich bei gemeinsamer Arbeit auf dem Brokeback Mountain ineinander. Ein gemeinsames Leben scheint aber wegen ihrer Homosexualität unvorstellbar. Aus Angst vor Vorurteilen und Homophobie gehen beide getrennte Wege, heiraten jeweils eine Frau. Die Sehnsucht nacheinander führt sie allerdings immer wieder zusammen.

Schon die gleichnamige Kurzgeschichte von Annie Proulx aus dem Jahr 1997 wurde in Kritiken gelobt und ausgezeichnet. Noch im selben Jahr schrieben Schriftsteller und Pulitzerpreis-Gewinner Larry McMurtry und Drehbuchautorin Diana Ossana ein entsprechendes Drehbuch. Mit der Verfilmung zögerten die Studios aus Angst vor einem Tabubruch.

Nicht ungerechtfertigt. Selbst Jahre später löste die Veröffentlichung des Films Empörung und eine große Debatte in den USA aus. Es werde die „schwule Agenda” unterstützt, die sich die Zerstörung von Ehe, Familie und Religion auf die Fahne geschrieben habe. Trotzdem hagelte es für „Brokeback Mountain” an Nominierungen und Auszeichnungen. Unter anderem gewann der Film 2006 drei Oscars, für Regie, die Adaption des Drehbuchs und Filmmusik, und vier Golden Globe Awards.