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Dschungelcamp Tag 4: "You are the beautifulst"

Tiefe Blicke, süße Komplimente und lustige Neckereien! So sieht eine Nachtwache bei Gina-Lisa Lohfink und "Honey" Keen aus. | © RTL

Björn Vahle
17.01.2017 | 17.01.2017, 13:44

Tag vier im Dschungel. Und langsam aber sicher entwickelt sich das vermeintliche Sozialexperiment zum Augenöffner. Für die Zuschauer. Und für Gina-Lisa. Denn Honey war schon in Australien. "Nein!" "Doch!" Hanka öffnet auch weiter Augen. Allerdings vor Verstörung. Dabei hat sie es doch nur gut gemeint. "You are the beautifulst." Ja dann...

Zum Glück gibt es bei so viel Beef in Camp Gelb (Mallorca-Jens: "Die Stimmung ist im anderen Camp besser, weil uns hier Hanka immer runter zieht.") bald die erste Prüfung. Wie gut die Stimmung in Camp Rot ist, dokumentieren dabei die Anstrengungen der Prüflinge M&M (Markus und Marc), Mitprüfling und Netzstrumpfschlumpf Sarah Joelle am unübersehbaren Oberkörper vorbei zu gucken. So viel Selbstverleugnung gibt es wohl nur bei RTL.

Dann der Flashback: Jemand spricht Englisch, und der Fernseher übersetzt. So wie damals, bei "Wetten, dass..?". Wir halten uns, wieder bei Sinnen, also vorerst an Dr. Bobs Rat: "Nicht die Nerven verlieren."

Sarah Joelle Jahnel kann am Emu-Blut nichts finden. - © RTL
Sarah Joelle Jahnel kann am Emu-Blut nichts finden. | © RTL

Denn Autofahren steht an. Ohne zu reden. Das heißt: Einer darf reden. Marc. Der leitet die Gefährten auf Englisch und übersetzt simultan auf deutsch. Wenn also jemand von Ihnen in den kommenden Tagen nachts schweißgebadet aufschreckt und "Ruckwähts!" grunzt, hat RTL sicher die Nummer von Dschungeldoktor Bob für Sie. Sie wissen ja: "Nicht die Nerven verlieren."

An der Stelle mal was zum Ekelfaktor, der ja zur grauen Vorzeit von Staffel 1 mal ein Grund gewesen sein mag, diese lahme Zeitvergewaltigung einzuschalten: Der ist nämlich einfach nicht existent. Die pseudo-widerlichen "Fallen" sind schon so sehr zum Inventar verkommen, dass selbst Moderator Hartwig kaum die Augen offen halten kann: "Das war übrigens pürierte Emu-Leber mit Emu-Blut." Und in China, naja, sie wissen schon. Ach ja: Vier Sterne für Team Rot. Sack Reis, die Zweite.

Kader ist die Motivation in Person. - © RTL
Kader ist die Motivation in Person. | © RTL

Schlechter schlagen sich da die resignierenden "We are the Losers"-Trällerbacken aus dem Snake-Camp, Old Schlabberhemd Jens, die lothargische Kader und Nölprinz Florian. Die lothsen (ach, ich weiß es doch auch nicht) Kader mehrfach in die Reifenstapel. Die gibt's ja in jedem Dschungel. Besonders Mallorca-Jens erstarrt dabei mit starrem Blick und speichelgefährdenden Mundwinkeln zum Reh im Scheinwerferlicht. Und der Inselkönig sprach: "Entschuldigung, ein little nach rechts."

Zur Belohnung für die z-promihafte Leistung gibt's das fletschende Feixen der zahngebleichten Kontrahenten und schon wieder nur Reis und Bohnen. Sonja Zietlow versucht sich an Mitleid: "Es tut mir körperlich weh." Na das hilft. Mitverlierer Florian Wess ist da emotional intelligenter unterwegs: "Das Vorurteil, das Frauen schlechter fahren, ist mir hier bestätigt worden."

Zurück im Camp versucht sich Hanka am Teambuilding. "Wir haben ja Verantwortung füreinander." Das sehen Icke Häßler und Fräulein Menke ähnlich - und legen sich schlafen. Jeder für sich und alle auf die Matte. Hanka, tief getroffen, kommt "nicht raus aus der Situation". Fräulein Menke analysiert mitfühlend: "Ich hab sie kurz gesehen, bin dann aber nicht weiter drauf eingegangen." Da spricht ein echter Dschungeltyrann. Menke auf den Thron!

Unsere verzweifelte letzte Hoffnung auf ein wenig Spannung ist also die Zusammenlegung der Camps. Hanka, ganz die Haus-Frau, mag nicht. "Wir bleiben aber mental zusammen, ja, Kinder?" Ihre Mitcamper stimmen zu: "Halt die Klappe und pack mit an", säuselt Jens. Dann überkommt ihn tiefe Trauer über die Niederlage eben. "Da sitzt meine Frau vorm Fernseher und denkt, oh Gott, mein Mann." Ihr geht's da wie uns.

Gina-Lisa lässt sich dennoch nicht lumpen und bereitet den Verlieren im zusammengelegten Camp ein Riesenhallo. "Wir machen jetzt essen... und dann könnt ihr essen." Da will auch der Ex, Terenzi, nicht die Stimmung verhageln. "Wir sind alle ein Camp." Gähn. Es wäre beinahe interessant geworden.

Ein bisschen Terz gibt's dann aber doch noch. RTL macht das ja nicht zum ersten Mal. Weil die Verlierer neue Sachen bekommen, die Gewinner aber nicht, probt Gewinner Majowski den Aufstand gegen die Spielleiter, will auch Sachen. "Ihr könnt das Spiel sonst alleine weiterspielen." Die Trauerkloßmiene verrät: Der Mann meint es ernst. Dann fällt Gina-Lisa ihm in den Rücken. "Hört uns eigentlich jemand?" So viel zur Spannung.

Wenn's noch jemand wissen mag: In die Dschungelprüfung muss morgen Kader. Die daraufhin kündigt. Ob das geht? Wer weiß. Also doch Spannung? Hach, diese Fernsehfüchse.

Das soll es für diesen Tag gewesen sein. Denn auch die dauerquasselnde Hanka Rackwitz weiß: "Mir geht meine Stimme zum Teil selber auf'n Geist." In diesem Sinne.

Noch nicht genug vom Dschungelcamp? Hier geht es zu:

Tag 3: "Ich sitze schon auf meinen Arschknochen"

Tag 2: "Have a look after the tree"

Tag 1: "Ich bin ein bisschen nervous davon"