Fragen und Antworten

So verändert Corona Weihnachten und Silvester

Familiäre Treffen, große Einkäufen, volle Kirchen und nach dem Weihnachtsfest ausgelassene Silvesterfeiern. Wie wird das in diesem Jahr durch die Beschlüsse der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin eingeschränkt?

Lichterketten in den Einkaufsstraßen sind untrügerische Anzeichen für die nahende Weihnachtszeit. | © Couleur/Pixabay

23.11.2020 | 23.11.2020, 20:32

München. Am Wochenende beginnt der Advent - traditionell in Deutschland eine Zeit mit vielen Treffen, großen Einkäufen, vollen Kirchen und nach dem Weihnachtsfest ausgelassenen Silvesterfeiern. All das wird in diesem Jahr durch die vor den Beratungen am Mittwoch absehbaren Beschlüsse von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten stark eingeschränkt. Fragen und Antworten:

WIE KANN DER ADVENT VERLAUFEN?
Weil aller Voraussicht nach die seit Anfang Dezember geltenden Einschränkungen bis zum 20. Dezember verlängert werden, fallen die üblichen Feiern aus. Der größte Teil der Weihnachtsmärkte war allerdings sowieso bereits abgesagt. In Betrieben übliche Weihnachtsfeiern sind nun auch nicht mehr möglich, ebenso wenig die in Schulen und Kitas üblichen Adventsbasare und -feiern.

WIE LÄUFT DER WEIHNACHTSEINKAUF?
Das gewohnte Bild aus den Innenstädten im Advent sind dicht gedrängte Menschenmassen - ein Schreckensszenario in Coronazeiten. Neue Beschränkungen für den Einzelhandel sieht die Beschlussvorlage für das Treffen von Merkel mit den Länderchefs nicht vor. Allerdings erwarteten schon vorher unabhängig von politischen Entscheidungen Onlinehändler ein deutliches Umsatzplus. Verändern dürfte sich auch die Struktur der Geschenke - gern werden an Weihnachten Karten für Konzerte oder Theateraufführungen verschenkt. Doch ab wann diese wieder regulär stattfinden können, ist nicht absehbar.

WIE HALTEN ES DIE KIRCHEN?
An Ostern, den höchsten Feiertagen der christlichen Kirchen, fielen alle Gottesdienste aus. Dies brachte den Kirchen trotz alternativer Angebote im Fernsehen und Internet viel Kritik ein. Mittlerweile sind Gottesdienste wieder möglich und werden auch zu Weihnachten stattfinden, dies allerdings mit äußerst strengen Auflagen und Begrenzungen. Für Weihnachten sollen Gottesdienste "mit Großveranstaltungscharakter" vermieden werden.

KANN JEDER EINEN WEIHNACHTSGOTTESDIENST BESUCHEN?
Besucherzahlen wie an Weihnachten üblich sind ausgeschlossen. Im Kölner Dom etwa gibt es an Heiligabend zwar vier Christmetten, in die riesige Kirche dürfen jeweils aber maximal 250 Gläubige. Damit können maximal tausend Menschen an Heiligabend in den Dom - üblich sind mehrere tausend Weihnachtsgottesdienstbesucher. Deutschlandweit arbeiten viele Kirchengemeinden mit einem Anmeldesystem, um den Zugang zu steuern. Viele Weihnachtsgottesdienste finden auch im Freien statt.

WAS IST MIT DEM WEIHNACHTSURLAUB?
Weihnachten unter Palmen oder Weihnachten im Schnee ist für viele eigentlich eine willkommene Alternative zum Weihnachtsfest zu Hause. Fernreisen sind aber absehbar in viele Länder allenfalls eingeschränkt möglich, weil es sich um Risikogebiete handelt. Konkrete Reisebeschränkungen für die Weihnachtstage oder Silvester stehen nicht im Papier für den Coronagipfel, sondern ein Aufruf, nicht erforderliche Reisen zu unterlassen.

KÖNNEN FAMILIEN ZUSAMMEN WEIHNACHTEN FEIERN?
Grundsätzlich sollen Weihnachtsfeiern mit der Familie oder Freunden in etwas größerem Umfang möglich sein. Je größer das Familienfest in der Vergangenheit üblich war, desto stärker sind die drohenden Einschränkungen: Die Beschlussvorlage sieht das Treffen eines Haushalts mit bis zu maximal fünf oder zehn anderen Menschen vor, zusätzlich können Kinder bis 14 Jahre ohne Begrenzung kommen. Für die Familien beginnt nun Rechnerei, zu wie vielen sie sich treffen können.

GIBT ES DAS GEWOHNTE SILVESTER MIT FEUERWERK UND GROSSER FEIER?
Silvester könnte zu einem der am stärksten diskutierten Punkte werden. Es steht die Variante zur Diskussion, die zu Weihnachten erlaubten etwas größeren Treffen auch zu Silvester zu gestatten. Dies ist aber noch ebenso unklar wie ein Verbot von Böllern und Feuerwerk an Silvester. Mit dem pauschalen Verbot sollen größere Ansammlungen und auch Verletzte durch Feuerwerkskörper vermieden werden. Gegen den Vorschlag gibt es aber Widerstand in CDU und CSU. (AFP)