Überraschende Note

Lindt-Schokolade fällt im Test durch

Die Zeitschrift Ökotest hat 21 verschiedene Produkte auf Inhaltsstoffe geprüft. Wie der Kakao angebaut und verarbeitet wurde, spielte ebenso eine Rolle.

Verschiedene Tafeln Zartbitterschokolade mussten nicht nur hinsichtlich ihres Geschmacks überzeugen. | © picture alliance / Nailia Schwarz/Shotshop

Talin Dilsizyan
21.11.2024 | 22.11.2024, 10:18

Aachen. Produkte der Schokoladenmarke Lindt gehören zu den höherpreisigen im Sortiment deutscher Supermärkte. Sind sie deshalb auch besser? Die Zeitschrift „Ökotest“ hat in einer aktuellen Untersuchung die Qualität 21 verschiedener Zartbitterschokoladen, darunter auch jene von Lindt getestet. Kritisch sehen Verbraucher den Konzern derzeit vor allem wegen der Art und Weise, wie er den Trend „Dubai-Schokolade“ für sich nutzt.

Seit Anfang November hat sich der Konzern mit der Aktion, „Dubai Chokolade“ in limitierter Auflage von eintausend Stück in verschiedenen Filialen in Deutschland zu verkaufen, nicht nur Freunde gemacht. Insbesondere der Preis von rund 15 Euro für nur 150 Gramm für das „Trendrezept in der beliebten Premiumqualität“ sorgte teilweise für Unmut. Ähnlich wie beim Filialverkauf gingen zudem ab dem Start des Online-Verkaufs am Mittwoch, 20. November viele Interessenten leer aus.

„Das Produkt war für einen kurzen Zeitraum live und innerhalb von Minuten bereits ausverkauft“, erläutert Lindt etwa auf seiner Facebookseite. Einige User berichten, dass sie noch den Button auswählen konnten, um die Schokolade in den Warenkorb zu legen. Danach ging es mit ihrer Bestellung jedoch nicht weiter. Das soll an Serverproblemen gelegen haben. „Richtig miese Aktion“, „eine absolute Frechheit“ schreiben Kommentatoren auf Instagram zu der Aktion. Überzeugt der Geschmack? „Sehr fade“, eine „zu geringe Füllung“, „steht nicht im Verhältnis zum Preis“, lauten einige Kritiken auf Tiktok. Es finden sich aber auch positive Aussagen wie „bombastisch“.

Bedenkliche Rückstände in Schokolade

Die Tester von „Ökotest“ haben zur Beurteilung von Zartbitterschokolade nicht nur den Geschmack, sondern auch die Inhaltsstoffe geprüft. In etwa der Hälfte der Zartbitterschokoladen fanden sie Rückstände von Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH). Zudem habe das beauftragte Labor auch die besonders bedenklichen aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gefunden. Einige Produkte enthielten Rückstände von bis zu drei Pestiziden. Zu einer insgesamt negativen Bewertung führte zudem, wenn Zartbitterschokolade das Schwermetall Cadmium aufwies, das langfristig Nieren und Knochen schädigen kann.

Den Geschmack durch „natürliche Aromen“ zu verbessern, sahen die Tester als „komplett unnötig“ an. Fünfmal vergaben sie die Note „gut“. Dies sind etwa die „Fairglobe Bio Schokade Bitter, Prozent Kakao“, „Tony’s Chocolonely 70 Prozent Zartbitter“ sowie „Ener Bio Feine Bitter Schokolade mit 70 Prozent Kakao“. Zwei Produkte konnte Ökotest nur mit „ungenügend“ bewerten. Zum einen handelt es sich um die „Best Moments Edelbitter Schokolade, 74 Prozent Kakao“ des Discounters Penny. Zum anderen führten erhöhte Gehalte an Mineralölbestandteilen und aus Sicht der Tester „nicht ausreichend belegtes soziales und nachhaltiges Engagement in der Kakaoproduktion“ zu einer so schlechten Gesamtnote bei der „Lindt Excellence Mild 70% Cacao Edelbitter Mild“.