Reiserückkehrer, Erzieher, Lehrer: Welche Praxis in OWL testet mich auf Corona?

Düsseldorf/Bielefeld. Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen sich bis spätestens 72 Stunden nach ihrer Rückkehr auf das Coronavirus testen lassen. Rückkehrer aus Regionen, die nicht als Risikogebiete eingestuft werden, können sich freiwillig testen lassen. Das gilt alle 14 Tage auch für Erzieher und Lehrer. Zum Ende der Sommerferien haben diese neuen Verordnungen der Bundes- und der NRW-Landesregierung einen Ansturm auf Hausarztpraxen ausgelöst, die mitunter aber keine Corona-Tests durchführen. Die Folge: Verunsicherte Bürger klappern für einen Test gleich mehrere Ärzte ab. Mit einem zentralen Verzeichnis der Praxen, die Corona-Tests auch bei asymptomatischen Patienten durchführen, soll nun Orientierung geschaffen werden. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVWL) Westfalen-Lippe, die Gesundheitsämter in der Region sowie der Ärzteverbund Südwestfalen haben die Internetseite www.coronatestpraxis.deeingerichtet, über die Bürger nach Ärzten in ihrer Region suchen können, die Corona-Tests bei Reiserückkehrern, Lehrern und Erziehern durchführen. Nach Eingabe der eigenen Adresse, Heimatstadt oder eines Standorts werden die nächstgelegenen Praxen angezeigt. 1.300 Ärzte testen freiwillig &bdquo;Wir haben die Hausärzte in Westfalen-Lippe abgefragt und so erfahren, wer Corona-Tests für seine eigenen und auch für fremde Patienten durchführt, wenn diese aus dem Ausland zurückkehren oder als Lehrer oder Erzieher tätig sind", erklärt die Sprecherin der KVWL Westfalen-Lippe, Vanessa Pudlo. &bdquo;Ziel ist, dass jeder Bürger einen Plan B hat, wenn der eigene Hausarzt keine Corona-Tests durchführt oder, wenn Bürger keinen Hausarzt haben." Denn Hausärzte sind laut Pudlo zwar dazu berechtigt Tests durchzuführen, aber nicht dazu verpflichtet. Aktuell umfasst die Liste 1.300 Ärzte, die die Tests freiwillig durchführen. &bdquo;Auf diese Weise haben die Patienten die Möglichkeit, schnell, unkompliziert und jederzeit den nächstgelegenen Arzt zu finden, der Testungen für die entsprechenden Personengruppen in seiner Praxis anbietet", erklärt Hausarzt Stefan Spieren, Vorstandsvorsitzender des Ärzteverbunds Südwestfalen. Großes Interesse in der Bevölkerung Innerhalb der ersten sechs Stunden nach Veröffentlichung des Verzeichnisses am 11. August wurde die Seite laut Spieren bereits über 52.000 Mal angeklickt. &bdquo;Das zeigt uns, wie hoch der Informationsbedarf in der Bevölkerung ist. Bei allen Verwirrungen, die es leider teilweise bezüglich der Testungen und Regelungen in den vergangenen Wochen gab, ist dieses Online-Verzeichnis ein echter Gewinn für Ärzte und Bürger. Durch die Möglichkeit der digitalen Suche nach testenden Ärzten werden auch die Praxen entlastet", ergänzt Spieren. Für alle Bürger, die sich auf das Coronavirus testen lassen möchten oder müssen, gilt nach Angaben der KVWL jedoch, dass sie sich immer zuerst bei ihrem Hausarzt melden sollten. &bdquo;Das gilt für Patienten mit Symptomen ebenso wie für Reiserückkehrer, Lehrer oder Erzieher", sagt Pudlo. &bdquo;Erfahren Patienten dann, dass der eigene Hausarzt nicht testet, können sie einen alternativen Arzt in dem Verzeichnis suchen. Doch auch in solchen Fällen bitten wir alle Bürger darum, vorher einen Termin in der Praxis zu vereinbaren." Dort werden Bürger laut Pudlo dann auch darüber informiert, ob Stadt oder Kreis zur Entlastung der Hausärzte Testzentren eingerichtet haben, wie aktuell zum Beispiel im Kreis Herford. Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen sich zudem nach der Ankunft unverzüglich beim zuständigen Gesundheitsamt melden.