Aus Parkplatz wird ein Treffpunkt: Baubeginn an der Schlagde in Minden für Mitte 2026 geplant

Minden. Das Blech kommt weg: Die Schlagde wandelt sich vom großflächigen Parkplatz zum Treffpunkt an der Weser. Die neue Ufertreppe im Bereich der Kaimauer soll ein direkteres Erleben der Weser möglich machen. Eine Kindersicherung im eigentlichen Sinn – zum Beispiel ein engmaschiges Geländer – ist nicht geplant. Der Betriebsausschuss diskutierte erneut das Thema Sicherheit. Am Ende wurde deutlich: Die künftige Ufertreppe ist grundsätzlich für verantwortungsbewusste Nutzung gedacht – und nicht als Spielplatz. Ziel: Den Fluss erleben Ein Geländer hätte die Eltern ohnehin nicht von der Aufsichtspflicht entbunden, hieß es in der Diskussion. Zudem könne sich eine Brüstung auch als kontraproduktiv erweisen, wenn sie zum Beispiel &bdquo;als Turnstange missbraucht“ werde. Die Ausschussmitglieder orientierten sich bei der Debatte auch an anderen Städten am Wasser, zum Beispiel Hamburg (Binnenalster) oder Düsseldorf (Rheinpromenade zwischen Altstadt und Medienhafen). Ziel bei der Gestaltung war auch dort die optische und räumliche Offenheit – man soll den Fluss erleben können. Das ist besonders bei der Ufertreppe im Bereich der Kaimauer erwünscht. Geländestufen und Sitzmauern reichen meist aus, um zum Wasser hin eine psychologische Barriere zu bilden. Den Fluss erleben: Das war von Beginn an das Ziel der Neugestaltung der Promenade. Bisher besitzt sie kaum Aufenthaltsqualität. 2027 soll eröffnet werden So sieht der aktuelle Zeitplan aus: Die Ausführungsplanung läuft, bis März sollen die Aufträge vergeben sein. Voraussichtlicher Baubeginn ist Mitte nächsten Jahres. Fertigstellung und Eröffnung der neuen Weserpromenade soll 2027 sein. Schon jetzt ist klar, dass die Umgestaltung des Abschnitts zwischen MKB-Brücke (Norden) und Bastau (Süden) teurer wird als anfangs kalkuliert. Die komplette Neugestaltung wird jetzt mit 15 Millionen Euro veranschlagt. Zwölf Millionen davon werden aus Fördergeldern bezahlt. Die Stadt Minden bekommt für dieses Projekt Geld aus dem Programm &bdquo;Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“. Allein die Kaimauer schlägt mit 1,2 Millionen Euro zu Buche, sie ist der größte Kostentreiber in der Liste der zunächst ungeplanten Kosten. Das liegt daran, dass solche Bauwerke am Wasser hohe statische Anforderungen erfüllen müssen. Dafür ist ein sogenannter Standsicherheitsnachweis erforderlich, der die Sicherheit einer Kaimauer unter allen relevanten Lasten und Einwirkungen – wie Eigengewicht und Wasserdruck – belegen soll. Das Problem ist: Die Kaimauer an der Schlagde ist so alt, dass dieser Nachweis nicht mehr existiert. Unter anderem muss die Mauer komplett neu verfugt werden. Lesen Sie auch: Mindener Museumscafé nach 17 Jahren Leerstand wiedereröffnet Mehr als zwei Millionen Euro teurer Die weiteren ursprünglich ungeplanten Kosten sind: für die Neugestaltung der Tränke 400.000 Euro, für den Treppenturm 325.000 Euro, für das Brückenbauwerk 100.000 Euro und für die Toilette 300.000 Euro. Gemeinsam mit den Kosten für die Kaimauer macht das unterm Strich 2,325 Millionen an Mehrkosten. Bei den Städtischen Betrieben Minden (SBM) ist Denis Rinne für Grünflächen zuständig. Er stellte dem Ausschuss die Materialien vor, die auf der neuen Promenade zum Einsatz kommen. Ziel ist eine langlebige, pflegeleichte und zugleich attraktive Gestaltung, die den unterschiedlichen Ansprüchen – vom Flanieren bis zum Spielen – gerecht wird. Die Hauptflächen – wie Radwege, die Skateanlage und die Stadtbühne – werden in Ortbeton ausgeführt. Dieses Material ist besonders langlebig, wodurch es den täglichen Belastungen durch Radfahrer, Skater und Veranstaltungen gut standhält. Diese Materialien werden verbaut Auf den Aufenthaltsplätzen wie den Sitzstufen kommt Granitpflaster zum Einsatz. Der Naturstein ist äußerst widerstandsfähig und trägt zu einem hochwertigen Erscheinungsbild der Promenade bei. In den Spiel- und Freizeitbereichen wird Perlkies und Sand verwendet. Diese Materialien bieten nicht nur eine angenehme Haptik, sondern dienen zugleich als natürlicher Fallschutz, insbesondere in Bereichen, die bei Hochwasser gelegentlich überflutet werden können. Ergänzend entstehen wassergebundene Flächen, die Regenwasser aufnehmen und langsam wieder abgeben können – ein Beitrag zum angenehmen Mikroklima und zur Kühlung im Sommer. Die Sitzmöbel aus Lärchenholz und Stahl laden zum Verweilen ein. Sie sind robust und witterungsbeständig. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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