Umsatzboom bleibt aus: Herforder Händler spüren noch keinen Nikolaus-Ansturm

Herford. Nüsse, ein Apfel, vielleicht ein paar Mandarinen und ein bisschen Schokolade – so sieht ein klassisches Nikolaus-Geschenk von früher aus. Heute darf’s ein bisschen mehr sein. Bücher, Spielzeug, Kleidung und Parfüms: All das landet laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) mittlerweile in den Stiefeln der Deutschen. Nicht selten allerdings auch daneben, weil die Präsente zu groß sind für den Schuh. Ist Nikolaus also das neue Weihnachten? Der HDE zumindest erwartet zum Nikolaustag bundesweit ein Umsatzplus von mehr als einer Milliarde Euro. Die Händler in Herford merken davon allerdings noch nicht so viel. Ihr Geschäft laufe &bdquo;gleichbleibend gut“, sagt etwa Alexandra Pärschke, Filialleiterin der Mayerschen Buchhandlung. Die Besucher-Frequenz sei seit der Eröffnung des Weihnachtsmarktes zwar etwas gestiegen, &bdquo;von der Masse her, haben wir aber nicht unbedingt mehr verkauft“, so Pärschke. Kein Nikolaus-Boom im Herforder Teddy Toys Ähnlich sieht es bei der Spielwarenkette Teddy Toys am Alten Markt aus. &bdquo;Wir merken keinen wirklichen Anstieg“, sagt Geschäftsführungsmitglied Marc Gaddi. Er rechnet mit durchschnittlich rund 15 Euro, die Eltern für Geschenke ausgeben. &bdquo;Es werden nicht mehr die Klassiker verschenkt, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass die Geschenke teurer oder größer ausfallen“, so Gaddi. Besonders beliebt seien in diesem Jahr kleine Sammelkugeln, in denen sich Figuren oder andere kleine Spielzeuge aus Serien und Filmen befinden. Lesen Sie auch: Aufenthaltsqualität und Shopping-Angebote: Besucher bewerten die Herforder Innenstadt Arno Sebening, verantwortlich beim Handelsverband unter anderem für die Stadt Herford, spricht von einer &bdquo;spürbaren Kaufzurückhaltung.“ Zwar hätten sich die Rahmenbedingungen (Inflation, stabiler Arbeitsmarkt) leicht verbessert, doch so ganz scheinen die Bürger von einer anhaltenden Entspannung noch nicht überzeugt zu sein. &bdquo;Der private Konsum ist gehemmt bis rückläufig“, so das Fazit von Sebening. Das beobachtet auch Renate Vogelsang, die an der Bäckerstraße den &bdquo;Weihnachtsladen“ auf Zeit betreibt. Im November und Dezember verkauft sie in dem kleinen Pop-up-Store, zusammen mit weiteren Mitstreitern, Kinderspielzeug und -kleidung sowie Strickzubehör. &bdquo;Die Menschen kaufen bewusster, aber auch verhaltener ein“, sagt sie. Sie würden nur das mitnehmen, was sie wirklich bräuchten, und ließen sich vorher intensiv beraten – selbst bei Kleinigkeiten. &bdquo;Sie gehen dann auch noch einmal woanders hin und gucken, was es da kostet“, so Vogelsang. Neuer Pop-up-Store in Herford: Dieser Weihnachtsladen überwintert an der Bäckerstraße Herforder zieht es eher auf den Weihnachtsmarkt Eine Stichprobe unter den Stadt-Besuchern am Donnerstagvormittag zeigt derweil: Nur wenige sind hier, um gezielt nach Last-Minute-Geschenken zum Nikolaus zu suchen. Ziel ist eher der Weihnachtsmarkt. Ein älteres Ehepaar verschlägt es zudem mehr spontan als geplant in ein Geschäft. Der große Überblick: Das sind die Weihnachtsmärkte im Kreis Herford Sebastian Winnig, Geschäftsleiter im Modehaus Klingenthal, kennt dieses Phänomen. &bdquo;Mit Beginn des Weihnachtsmarkts ist unsere Kundenfrequenz um 20 Prozent gestiegen“, sagt Winnig. Vor allem abends sei das knapp 4.000 Quadratmeter große Kaufhaus am Gehrenberg voller als sonst. Verkaufsschlager kurz vor dem Nikolaustag: Herrensocken in den unterschiedlichsten Farben. Herforder Weihnachtsmarkt 2024: Die schönsten Highlights und alle Öffnungszeiten Abstand nehmen die Herforder derweil auch von ganz teuren Nikolaus-Geschenken. Schmuck, Ringe und Co. von Juwelieren ist für die Stiefel kaum gefragt. Ein Nikolaus-Umsatzboom gibt es nicht, sagt der Chef vom Juwelier Zartmann, Kai Zartmann. Douglas in der Herforder City zieht positive Nikolausbilanz &bdquo;Es ist nicht das Bombengeschäft, aber es hat sich gelohnt“, sagt Fatini Sinkovic, Chefin der Douglas-Filiale am Gehrenberg. Vor allem am Donnerstagnachmittag seien noch einmal viele Kunden gekommen. &bdquo;Wäre das Wetter noch ein bisschen besser gewesen, hätten wir noch ein größeres Plus“, so Sinkovic. Besonders gut verkaufen sich in diesem Jahr die Düfte Gisada Titanium (für Herren) und Jardin Bohème (für Frauen).

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