„Wird immer schlimmer“: Aktuelle Ausfall-Regelung macht Bielefelder Kita-Eltern wütend

Bielefeld. &bdquo;Unflexibler geht es nicht? Für berufstätige Eltern unmöglich. Wer hat sich das denn bitte ausgedacht?“: Absolut nicht hilfreich finden Eltern der Kita Schröttinghausen das neue, sogenannte rollierende System – ganz im Gegenteil. Es wurde in ihrer Einrichtung zum Start ins Kita-Jahr 2024/25 eingeführt, &bdquo;um mit dem dauerhaften Personalmangel zurechtzukommen“, sagt Elternvertreterin Julia Althoff. Aus Sicht der Elternschaft &bdquo;die reinste Katastrophe“. Es sei ohnehin alles andere als toll, dass regelmäßig Betreuung ausfällt, so die Eltern. &bdquo;Aber bisher haben wir das immer irgendwie in Abstimmung zwischen Kita und Familien hingekriegt“, sagt Althoff. Jetzt aber werde vorgeschrieben, wer wann zu Hause bleiben muss, wenn aufgrund von Personalmangel kurzfristig mal wieder eine der vier Gruppen schließen muss: am ersten Tag Gruppe A, am zweiten dann B und so weiter. Lesen Sie auch: Eine Fachkraft für 60 Kinder: NRW will Qualitätsstandards für Kitas lockern Eltern erfahren von Ausfall teilweise erst an der Kita &bdquo;Es kann jetzt sein, dass man morgens um sieben Uhr zur Kita kommt und dann erfährt, dass man sein Kind leider wieder mitnehmen muss“, ergänzt Kita-Mutter Nora Tölle. Dann hätte man als berufstätige Eltern ein Problem. &bdquo;Ich bekomme als Elternvertreterin auch erst am jeweiligen Morgen um sieben Uhr aktuelle Infos zu Ausfällen und gebe sie dann schnellstmöglich über unsere Whatsapp-Gruppe weiter“, berichtet Althoff. Dann seien aber viele Berufstätige schon auf dem Weg. Genauso kurzfristig erfahre man, wenn man sein Kind plötzlich doch wieder bringen kann. Dann aber habe man schon Großeltern als Betreuung organisiert oder beim Arbeitgeber und den Kollegen Bescheid gegeben. Arbeitgeber sähen das neue System aufgrund der fehlenden Flexibilität kritisch. &bdquo;Sie stellen Eltern häufig tageweise mit Kompromissen frei, aber es wird natürlich erwartet, dass man an wichtigen Terminen teilnehmen kann“, ergänzt Althoff. Das sei jetzt, wo die Tage vorgeschrieben werden, nicht mehr möglich. Tauschen der Tage sei nicht erwünscht, aufgrund der Bürokratie, die das mit sich bringen würde. Lesen Sie auch: Weil auf die Kita kein Verlass ist: Bielefelder Eltern wollen Job kündigen Es ärgere die Eltern sehr, &bdquo;dass das eigentliche Problem nicht gelöst wird, sondern einfach normalisiert, verwaltet und auf uns Eltern abgewälzt wird“, sagen die Kita-Mütter Nora Hartmann und Mareike Dresing. Damit es in der ohnehin schon belastenden Kita-Misere schnellstmöglich zumindest wieder etwas besser wird, haben sich die Eltern der Kita Schröttinghausen jetzt mit einem offenen Brief an Politik und Verwaltung gewandt. Unmut auch in anderen Bielefelder Kitas Auch in anderen Kitas der Stadt gab es Unmut über die aus Elternsicht neuen Regelungen. Es habe von der Verwaltung aber gar keine neue Vorgabe gegeben, erklärt Sozialdezernent Ingo Nürnberger bereits im März, als sich Eltern der AWO-Kita Moenkamp darüber beschwerten. Das Jugendamt hätte lediglich noch einmal auf den im Kinderbildungsgesetz fixierten Förderauftrag für alle Kinder aufmerksam gemacht. Viele Träger setzten die Einschränkungen bereits in einer solchen Form um, andere machten sich auf den Weg. Für die städtischen Kitas sei im Januar das rollierende System eingeführt worden, so Nürnberger jetzt auf Nachfrage. Lesen Sie auch: Kita-Krise in Bielefeld: &bdquo;Werden ständig von den Eltern beschimpft“ Betreuungseinschränkungen dürften nicht nur oder überproportional Kinder aus Haushalten treffen, in denen die Eltern nicht erwerbstätig sind. Das sehen die Eltern in Schröttinghausen genauso. Die Elternschaft könne nicht nachvollziehen, warum das rollierende System erzwungen wird, wenn es doch in der Vergangenheit immer gut geklappt habe mit der individuellen Absprache zwischen Kita-Leitung, Erziehern und Eltern und mit gegenseitiger Rücksichtnahme. Termin mit dem Jugendamt in Bielefeld &bdquo;Nun ist das nicht mehr möglich und Eltern wissen nicht, wohin mit ihren Kindern.“ Das könne nicht das Ziel sein. Möglicherweise kämen manche Kitas damit klar und könnten es auch gern beibehalten, jedoch sollte es freiwillig von der jeweiligen Kita-Leitung und dem Elternbeirat entschieden werden dürfen. &bdquo;Wir appellieren an die zuständigen Stellen, das rollierende System als Vorgabe umgehend abzuschaffen“, so die Elternvertreter. Die Bezirksvertretung Dornberg hat das Thema für die nächste Sitzung Ende November auf die Agenda gesetzt. &bdquo;Und wir haben jetzt auch schon eine Rückmeldung vom Jugendamt erhalten und einen Termin, um noch mal über das Thema zu sprechen“, ergänzt Althoff. .responsive23-llKDLhE1i6jSCwdq-choro-kita-kosten { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-llKDLhE1i6jSCwdq-choro-kita-kosten { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-llKDLhE1i6jSCwdq-choro-kita-kosten { padding-top: 142.86%; } }

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