Beliebte Kita in Gütersloh muss schließen – Eltern kämpfen jetzt für den Erhalt

Gütersloh. Als die Evangelische Kirchengemeinde Ende Januar bekannt gab, dass sie nach und nach zwei Kitas (die Kita Feldstraße und das Comenius Familienzentrum) im Stadtgebiet schließen wird, formte sich in der Kita in der Feldstraße sofort Widerstand gegen die Entscheidung. Jetzt haben sich die Eltern, deren Kinder in die Kita Comenius im Höltingweg gehen, ebenfalls gegen die Schließung der Einrichtung ausgesprochen und eine Petition gestartet. Hintergrund: Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde in Gütersloh hat Ende Januar entschieden, die Kindertagesstätten Comenius und Feldstraße bis 2029 stufenweise zu schließen. Grund dafür sind finanzielle Schwierigkeiten aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen. Ab 2032 will die Kirchengemeinde höchstens 100.000 Euro jährlich für Kitas ausgeben. Die unzureichende Refinanzierung durch das NRW-Kinder-Bildungsgesetz (KiBiz) erschwere zudem die Finanzierung der Einrichtungen zusätzlich, hieß es aus dem Presbyterium. Sorge bei Eltern vor Engpässen bereits in diesem Jahr &bdquo;Nachdem wir aus der Schockstarre erwacht sind, möchten wir aktiv für den Erhalt des Kindergartens kämpfen“, sagt Sandra Granconato aus dem Elternbeirat der Kita. Trotz der Zusage des Trägers, dass bestehende Betreuungsplätze bis 2029 gesichert seien, wächst die Sorge vor einem Betreuungsnotstand. Lesen Sie auch: Exklusive Einblicke: Frustrierte Eltern eröffnen neue Kinderbetreuung im Kreis Gütersloh &bdquo;Wir befürchten, dass bereits in diesem Jahr Engpässe entstehen könnten“, erklärt Sebastian Granconato. Die fehlende Zukunftsperspektive für die Erzieherinnen am Höltingweg könnte dazu führen, dass diese sich anderweitig orientieren. Obwohl sein eigenes Kind die Kita in zwei Jahren verlässt, engagiert sich Granconato weiterhin: &bdquo;Es wäre leicht, zu sagen, dass es uns nicht mehr betrifft. Aber viele Eltern möchten ihre jüngeren Kinder ebenfalls hier betreuen lassen. Angesichts des ohnehin knappen Betreuungsplatzangebots ist das ein wichtiges Anliegen.“ &bdquo;Die Kinder fühlen sich hier rundum wohl“, sagt eine Mutter Zudem äußern besorgte Eltern Bedenken hinsichtlich der Berechnungen des Trägers. Florian Schwichtenhövel, dessen jüngste Tochter er erst vier Wochen vor Bekanntgabe der Schließung in der Comenius-Kita anmeldete, kritisiert: &bdquo;Hätten wir von der Schließung gewusst, hätten wir eine andere Betreuungsmöglichkeit gewählt. Nun muss unsere Tochter, die bis 2030 hier betreut werden sollte, für ein Jahr in eine andere Einrichtung wechseln.“ Lesen Sie auch: Verletzungen und Personalmangel: Gütersloher Eltern äußern heftige Kritik an Kita Die Kita erfreut sich bei den Eltern großer Beliebtheit. &bdquo;Wir haben zwei Jahre auf einen Platz für meine Tochter gewartet“, berichtet Dinja Walther. Der ausgezeichnete Ruf der Comenius-Kita war für sie entscheidend. Gleiches gilt für Gabriela Frankrone. &bdquo;Das Team ist großartig. Bei Ausfällen springen die anderen sofort ein. Die Kinder fühlen sich hier rundum wohl“, stimmt sie Walther zu. &bdquo;Wenn ich meine Tochter zu früh abhole, protestiert sie, weil sie noch spielen möchte“, erzählt Frankrone. Auch andere Eltern bestätigen die positive Atmosphäre. Träger hat sich bereits für Gespräche bereit erklärt Noch haben die Eltern keinen konkreten Plan, wie sie die Schließung der Kita verhindern können. Allerdings habe der Träger, wie schon bei den Eltern, die sich für den Erhalt der Kita in der Feldstraße starkmachen, sich für Gespräche bereit erklärt. Ein erstes Treffen zwischen dem Träger und der Elternschaft soll am 13. März stattfinden.

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